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PALplus

PALplus war der Versuch, das PAL-Signal so zu verändern, dass damit eine bessere Bildqualität beim Endkunden möglich wurde, ohne aber die Sendeinfrastruktur verändern zu müssen. PALplus wurde auf der Basis von PAL entwickelt. De facto konnte sich PALplus aber nicht durchsetzen und ist sehr rasch auf dem Friedhof der TV-Technologien gelandet. Eine Zeit lang förderte die EU die Ausstrahlung von PALplus, und in dieser Zeit wurden auch tatsächlich PALplus-Sendungen ausgestrahlt. Als die Förderung eingestellt wurde, war PALplus praktisch sofort wieder tot.

Grundidee: Kernbild plus Helper für bessere Qualität

Die Grundidee bestand darin, ein zu PAL kompatibles Signal zu senden, das aber speziell kodierte Zusatzinformationen enthielt. Empfangsgeräte, die mit diesen Zusatzinformationen nichts anfangen konnten, zeigten ein normales PAL-Bild im Letterbox-Format, PALplus-Geräte hingegen nutzten die mitgesendeten Zusatzinformationen, um ein 16:9-Bild in besserer Qualität darzustellen.

Erzeugt wurde das PALplus-Signal durch eine Vorfilterung des Bildsignals. Deren Ergebnis wurde dann kodiert: in ein sogenanntes Kernbildsignal, das aus 432 Zeilen bestand, sowie ein Helper-Signal, das aus 143 Zeilen bestand. Zusammen ergab das die 575 Zeilen des aktiven Bildinhalts eines PAL-Bildes.

Gesendet wurde dann ein auf den ersten Blick ganz normales 4:3-PAL-Bildmit 575 Zeilen aktivem Bildinhalt, das auf einem PAL-Gerät im Letterbox-Format angezeigt wurde: als 16:9-Bild mit einer Höhe von 432 Zeilen mit einem schwarzen Streifen am oberen und unteren Bildrand. In den schwarzen Streifen dieses Bildes versteckte sich aber die Zusatzinformation, hierin wurde das Helper-Signal transportiert, das nur ein PALplus-Empfänger verwerten konnte.

PALplus-Empfänger wiesen eine 16:9-Bildröhre auf und stellten beim Empfang eines PALplus-Signals ein bildfüllendes 16:9-Bild dar, in das die Zusatzinformationen des Helper-Signals wieder eingefügt waren: bessere, schärfere Bilder als bei PAL waren damit in einem begrenzten Rahmen möglich.

Der Erfolg beim Zuschauer stellte sich aber nicht ein: Der Unterschied zwischen PALplus und PAL war zu gering, der Geräteabsatz schleppend, die Vermarktung zu zögerlich.

Siehe auch:
Letterbox