Bei NiCd-Akkus können im Verlauf mehrerer Lade- und Entlade-Durchgänge verschiedene Störeffekte auftreten, einer davon ist der häufig angesprochene Memory-Effekt.
Den gibt es wirklich, er spielt aber in der Praxis bei Film- und Videogeräten keine Rolle, soll also hier auch nicht erklärt werden. Ein anderer Effekt, der häufig mit dem Memory-Effekt verwechselt wird, ist bei falschem Umgang mit NiCd-Akkus hausgemacht: Werden NiCd-Akkus an einem einfachen Ladegerät über längerer Zeit mittels Nachladung (Trickle) auf vollem Ladeniveau gehalten, finden in den Zellen chemische Prozesse statt, die zu einem charakteristischen Spannungsabfall von rund 1,2 V nach einer bestimmten Entladezeit des Akkus führen.
Werden Akkus mit 13,2 oder 14,4 Volt Nominal-Spannung verwendet, ist das kein Problem, weil dann die verbleibende Spannung ausreicht, um ein 12-Volt-Gerät weiter zu betreiben. Der Akku kann dann vollständig entleert werden. Bietet der Akku dagegen von Anfang an nur 12 V, dann führt der Spannungsabfall um 1,2 V bei den meisten Camcordern zum Abschalten. Die restliche, noch vorhandene Kapazität des Akkus kann dann nicht ausgenutzt werden. Wird ein solcher Akku nachgeladen und dann wieder eingesetzt, tritt der gleiche Effekt wieder auf. Abhilfe bieten sogenannte Discharger, die den Akku auch mit der niedrigeren Spannung so weit entleeren, dass er wieder voll geladen werden kann. Das ist aber nur ein Notnagel, denn jeder durchlaufene Entlade- und Ladezyklus verkürzt die restliche Lebensdauer des Akkus, da sollte man nicht unnötig im Discharger solche Entladevorgänge ohne Nutzen durchführen.
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