Aufnahme, Einspielen.
Als Ingest wird das Einspielen von Bild- und Tonmaterial in ein server-basiertes System oder eine Speicherlösung bezeichnet. Teilweise wird so aber nicht nur der Vorgang des Einspielens selbst bezeichnet, sondern auch das Signal das eingespielt wird, das seinerseits wiederum oft auch als »Feed« bezeichnet wird.
Das Gegenteil des Ingest, also das Ausspielen von Signalen aus einem Speicher- oder Bearbeitungssystem wird oft als Playout bezeichnet, sehr viel seltener auch als Outgest. In größeren Broadcast-Installationen wird der Begriff Playout auch für einen anderen Vorgang verwendet.
Größere Installationen
Gibt es innerhalb einer Broadcast-Infrastruktur verschiedene Systeme für das Einspielen des Originalmaterials, für die Bearbeitung und das Ausspielen der fertigen Beiträge, so wird das Einspielen meist als Ingest bezeichnet, die dafür vorhandene Speicherstruktur als Ingest-Server.
Während des Ingest wird dann oft schon parallel eine Kopie des Materials in geringerer Qualität hergestellt (Browse-, Low-Res-Kopie oder Proxy genannt) und teilweise auch eine Transkodierung in das jeweilige Hausformat vorgenommen.
Das transkodierte Material wird dann auf ein Storage-System transferiert, an das die Bearbeitungssysteme (Schnittplätze, Grafiksysteme) angebunden sind und Zugriff haben. Die Browse-Kopie wird, falls vorhanden, an ein Redaktionssystem übergeben und kann dort gesichtet, vorausgewählt und vorbearbeitet werden.
Die fertigen, aus dem eingespielten Material hergestellten Beiträge werden dann aus dem Storage-System auf einen Playout-Server übertragen, dabei kann erneut eine Transkodierung stattfinden. Vom Playout-Server können die Beiträge dann im Sendebetrieb abgerufen und an die Endkunden ausgespielt werden.
In der Realität existieren aber noch wesentlich komplexere Systeme als das hier skizzierte: mit zahlreichen Querverbindungen, diversen Zuspiel- und Ausspielwegen und Archivanbindungen.