High Dynamic Range.
HDR-Bilder haben einen höheren Dynamikumfang und bieten mehr Helligkeitsinformationen als ein »normales« Bild. HDR ist schon seit längerem in der Fotografie im Einsatz, dort wird aber meist eine Technik darunter verstanden, die aus mehreren, unterschiedlich belichteten Bildern ein gemeinsames Endresultat berechnet, das dann sowohl in den dunklen, wie in den hellen Bereichen des Motivs mehr Details (Zeichnung) zeigt.
Was wird im Videobereich unter HDR verstanden?
Wählt man eine vergleichsweise enge, klare Definition, dann geht es bei HDR um eine Vergrößerung des Dynamikbereichs oder Kontrastumfangs eines Bildsignals. Umgangssprachlich könnte man sagen, der Bereich zwischen dem schwärzesten Schwarz und dem weißesten Weiß innerhalb eines Bildes soll möglichst groß und weit gefasst sein. Man will also einen möglichsten großen Bereich zwischen dem hellsten und dem dunkelsten Punkt eines Bildes differenziert und fein abgestuft darstellen können.
Wissenschaftlich exakte Beschreibungen von Sachverhalten eignen sich aber meist nicht besonders gut, um Produkte an Endkunden zu verkaufen. Deshalb denken sich Menschen, die sich mit Marketing und Werbung befassen, einfachere, eingängigere Definitionen und Slogans aus. Das führt manchmal unabsichtlich und manchmal auch absichtlich zu Ungenauigkeiten, Unschärfen und Verschleifungen bei den Begrifflichkeiten.
In der Praxis hat daher schon eine Vermischung der eingangs erwähnten, relativ klaren Definition des Kontrastumfangs mit dem Farbraumthema begonnen. So verstehen manche unter HDR auch die gleichzeitige Ausdehnung des Farbraums. Eigentlich ist es ein weiteres, getrenntes Thema, die Zahl der realistisch darstellbaren Farben zu vergrößern — und es wird dafür teilweise auch das Kürzel WCG verwendet, was für Wide Color Gamut steht. Aber natürlich ist es ebenfalls sinnvoll, den Farbraum zu vergrößern wenn man einen realitätsnäheren Bildeindruck erzielen will.
In der Praxis wird wohl ohnehin beides parallel stattfinden, also fassen manche in der Branche auch beides gleich unter dem Kürzel EDR (Enhanced Dynamic Range) zusammen oder verwenden HDR als Oberbegriff für beide Aspekte — letzteres vielleicht auch deshalb, weil dieser Begriff in der Fotografie schon in den Markt getragen wurde. So kommt es zur folgenden Definition: Mehr Farben und einen größeren Helligkeitsbereich differenziert und fein abgestuft darstellen zu können, als das mit den bisher üblichen Videosystemen möglich ist, das ist HDR.
Auch der in verschiedenen Kameras vorhandene Log-Mode zielt in Richtung HDR, kann aber auch sozusagen als »Raw-Aufzeichnung des kleinen Mannes« betrachtet werden.