Digital Light Processing.
DLP-Projektoren arbeiten mit DMD-Chips, auf deren etwa daumennagelgroßer Oberfläche je nach Ausführung Hundertausende winziger Spiegelchen montiert sind, die sich einzeln ansteuern lassen. Diese Spiegelchen reflektieren das auftreffende Licht und funktionieren im Prinzip wie Lichtschalter, die jeweils für einen Bildpunkt auf der Leinwand zuständig sind. Jeder dieser Mikrospiegel kann durch einen hinter dem Panel befindlichen Transistor gekippt werden. Je nach Neigungsgrad ist der Bildpunkt heller oder dunkler.
Da die Schaltzeiten sehr kurz sind, können Farben sogar durch einen einzigen DMD-Chip gespiegelt werden, wenn man ein Farbrad mit roten, grünen und blauen Filtern vorschaltet. Bedingt durch die Farbträgheit des Auges vermischen sich die Grundfarben additiv, obwohl sie zeitlich hintereinander gezeigt werden. Nur bei sehr schnellen Bildbewegungen „hinkt“ eine Farbe der anderen hinterher, sodass es zu Regenbogenrändern entlang der Konturen kommen kann. Durch schneller rotierende Farbräder ist das psychooptische Phänomen jedoch gut in den Griff zu bekommen.
DLP-Projektoren sind als 3-, 2- und 1-Chip-Geräte erhältlich. Auch die einfachste Bauart bietet relativ gute Qualität, weil die Chips sehr kurze Ansprechzeiten haben und deshalb mit sequentieller Farbfolge arbeiten können. Dabei wird in rascher Folge ein rotes, grünes und blaues Teilbild projiziert. Für jedes Teilbild steht bei diesem Funktionsprinzip die volle Chip-Auflösung zur Verfügung.
Da sich die Ansteuerungstransistoren für die Mikrospiegel auf der Rückseite des Panels befinden, entsteht wenig Zwischenraum zwischen den Bildpunkten. DLP-Projektoren haben deshalb einen hohen Füllfaktor. Die Absorbierung von Licht beträgt nur etwa 10 % im Gegensatz zum LCD-Projektor mit einem Absorptionsgrad von 40 bis 60 %, zudem ist die Bildrasterung geringer als beim LCD-Projektor.
Auch im Bereich Digital Cinema werden DLP-Projektoren eingesetzt.
Siehe auch:
D-ILA-Projektion
DMD
ILA-Projektion
LCD-Projektion
Pixel RGB Röhrenprojektion