Kurzform für Camera-to-Cloud.
Diese Funktionalität wird in der Branche unterschiedlich definiert, sie hängt aber immer mit der Grundidee zusammen, dass das von der Kamera aufgenommene Material auch im gleichen Moment — oder mit nur kurzem zeitlichem Versatz — auch via Cloud an Speicher-, Sichtungs- oder Postproduction-Einrichtungen weitergeleitet wird, die nicht direkt am Set, sondern an anderen, abgesetzten Remote-Arbeitsplätzen stehen. Das gedrehte Material steht damit unmittelbar zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung.
Im Endeffekt könnte man das so weit treiben, dass man überhaupt keine On-Board-Speichermedien mehr verwendet. Stattdessen wird das gesamte Footage direkt in der Cloud übertragen. Für Schnitt, Grading und alle anderen Bearbeitungsschritte muss man die Daten ja sonst x-fach hin und her kopieren. Also: Gleich direkt in die Cloud und dort passiert alles weitere: Bearbeitung, Konfektionierung und Distribution. Mehr dazu finden Sie hier.
Was derzeit so gängige Praxis ist: An sehr vielen Filmsets gibt es leistungsfähige Wireless-Video-Lösungen: DoPs, Assistenten, Regisseure, andere Verantwortliche sehen auf Monitoren, Tablets und Handys die Bilder, die die Kamera grade aufnimmt.
Da lag natürlich letztlich der Gedanke nahe, diese Signale nicht nur direkt per Funk am Set zu übertragen, sondern sie auch an weiter entfernte Empfänger zu streamen.
Folgerichtig ist es heute keine Besonderheit mehr, wenn die am Drehort produzierten Bilder nicht nur die dortigen Teammitglieder sehen, sondern auch Verantwortliche von der Agentur oder vom Kunden, die das Material direkt in ihren Büros oder Hotelzimmern sehen können — mit geringem Zeitversatz, solange vor Ort noch gedreht wird.
Der Grundgedanke, das noch weiter zu treiben, liegt natürlich keineswegs fern — und hier bietet sich ein Blick über den Zaun in den Bereich Live-TV-Produktion an. In diesem Bereich gibt es Technologien und Arbeitsweisen, die 4K-Signale im IP-Umfeld mit geringen Latenzen übertragen, verteilen und manipulieren. Der TV-Bereich agiert zwar in vielen Aspekten ganz anders als der Filmbereich, aber einige Arbeitsweisen und Technologien nähern sich eben immer weiter an.