Speichermedium für HD-Filme und Daten.
Der Name verweist schon auf die grundlegende Technologie, mit der diese optische Speicherscheibe arbeitet: Ein blau-violetter Laser (Wellenlänge 405 nm) schreibt und liest dabei die Spuren einer optischen Disc mit den äußeren Abmessungen einer CD (12 cm Durchmesser).
Die höhere Schreibdichte der Disc im Vergleich zur DVD wird durch eine schärfere Fokussierung des Lasers möglich, sowie durch eine dünne Schutzschicht (1 µm), die das Auffächern und Ablenken des Laserstrahls innerhalb der Disc minimiert. Die Spurbreite konnte dank dieser Maßnahmen auf 0,32 µm reduziert werden (CD: 1,6 µm). Die kürzesten Pits sind 0.138 µm lang.
Bei einer Zweischichten-Disc sind mehr als 50 GB Speicherkapazität erreichbar. Auf eine einseitig beschriebene Disk (single sided, single layer, wie bei CD und DVD) passen 25 GB Daten. Das ist mehr als das Fünffache der Speicherkapazität, die von der derzeit üblichen, einfachsten Ausführung der DVD erreicht wird.
Als Schreib/Leserate erreicht die Blu-ray Disc 36 Mbps. Es können HD-Videoprogramme komprimiert auf die Scheibe geschrieben werden und zusätzlich noch weitere Daten. Üblicherweise werden Videoinhalte im MPEG-2-Format auf die Scheibe geschrieben, für Audio ist AC-3 und MPEG-1 festgelegt. Am weitesten verbreitet sind aber MPEG-2-Transport-Streams, die einen Multiplex aus Audio und Video enthalten.
Die normale Blu-ray Disc arbeitet im Farbraum Rec.701 und ist auf Displays mit 100 Nits optimiert. Die gleichen Eckwerte gelten im Grunde auch für das von den TV-Sendern ausgestrahlte HD-Fernsehprogramm. Das ist — zusammen mit einigen anderen Parametern — ein Erbe aus der Röhrenzeit.
Geschichte
Hitachi, LG, Matsushita (der damalige Mutterkonzern von Panasonic), Pioneer, Philips, Samsung, Sharp, Sony und Thomson haben Anfang 2002 ein gemeinsames Statement veröffentlicht, das die Eckdaten der Blu-ray Disc enthielt.
Die Scheibe sollte ursprünglich nicht wie die CD und DVD »nackt« verwendet werden, sondern wegen der höheren Datendichte und der daraus resultierenden höheren Empfindlichkeit gegen Schmutzpartikel als Cartridge zum Einsatz kommen, wie das bei MO-Discs üblichen war. Um bei den Herstellungskosten mit dem damals noch virulenten Konkurrenzformat HD-DVD mithalten zu können, wurde schließlich aber doch eine »nackte« Blu-ray Disc mit härterem Schutzlack vorgestellt.