Artificial Intelligence: 12.03.2025

Im Fokus: DeepVA-KI-Plattform

Esther Arroyo Garcia, Co-Gründerin der KI-Plattform DeepVA und Chief Partner Officer Johann Rückel über Innovation, Effizienz und Datenschutz der KI-Plattform DeepVA.


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Johann Rückel, CPO Aiconix.
Verifizierung

KI bringt nur dann echte Entlastung, wenn man die Zeit, die man damit einspart, nicht an anderer Stelle benötigt, um die Ergebnisse der KI zu prüfen und zu verifizieren. Das ist für die Entwickler von Aiconix ein wichtiger Aspekt ihrer Arbeit. Das Unternehmen hat beispielsweise schon etliche Projekte realisiert, bei denen die eine KI etwas tut und die zweite KI das Ganze überprüft. Ähnlich einem KI-Agenten-System. Um beim Beispiel der Transkription zu bleiben: Die eine KI übersetzt und eine zweite KI überprüft diese Übersetzung. »Wir erzielen derzeit eine Genauigkeit von 97%«, sagt Johann Rückel, »und ich glaube, wenn man mit einem Dolmetscher oder einer Dolmetscherin arbeitet, wird man kaum bessere Ergebnisse erzielen.«

Datenschutz

»Der European AI Act und die DSGVO sind für uns sehr wichtige Themen«, erläutert Johann Rückel. Esther Arroyo Garcia ergänzt: »Auch Accessibility (Barrierefreiheit) spielen für uns eine sehr große Rolle.«

Jürgen Firsching, DVE Advanced Systems.

Jürgen Firsching von DVE Advanced System, Vertriebspartner von DeepVA, ergänzt: »Da wir in Europa sind, ist es sehr wichtig, dass wir mit dem System aufzeigen können, woher die Inhalte kommen, welche Rechte dafür vorliegen und woher die KI jeweils »weiß«, um welche Person es sich handelt. Bei Aiconix muss man sich über derlei Aspekte keinerlei Sorgen machen, denn das System arbeitet sehr sorgfältig und kann die Quellen genau benennen. Für Broadcaster ist diese Herangehensweise sehr wichtig.«

Johann Rückel erklärt: »Personen des öffentlichen Lebens darf man antrainieren, aber ein lokaler Bürgermeister, der seine Amtszeit beendet hat, muss auch wieder löschbar sein, wenn er seine Amtszeit beendet hat. Und dafür benötigt man ein System, das solche Aufgaben automatisch erledigt.«

Plattform

DeepVA ist als Software as a Service in der Cloud verfügbar, sie kann jedoch auch on-prem beim Kunden verwendet werden und komplett ohne Internetverbindung funktionieren. Das Ganze ist skalierbar, kann aber auch hybrid genutzt werden, wenn etwa Event-basiert für einen bestimmten Zeitraum höhere Anforderungen bestehen.

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Durch die Zusammenarbeit diverser KI-Modelle können automatisch Zusammenfassungen aus Sitzungsmitschnitten erstellt werden.
Perspektiven

DeepVA bietet neben der automatischen Spracherkennung und Übersetzung auch demnächst weitere KI-Dienste an, wie etwa die Integration von Sprachmodellen (LLMs) sowie die Erkennung von Gesichtern, Stimmen und Sprache. Durch die Zusammenarbeit dieser KI-Modelle können automatisch Zusammenfassungen aus Sitzungsmitschnitten erstellt werden. Diese enthalten beispielsweise, wer gerade spricht (Sprecherzuordnung) und genaue Zeitangaben. Das Ergebnis ist ein detailliertes und gut strukturiertes Protokoll, das das Verständnis und die Analyse von Inhalten erleichtert. Zusätzlich wird es auch eine RAG-Pipeline geben, mit der man Informationen aus den Protokollen in normaler Sprache abfragen kann. Das macht es einfacher, gezielt nach bestimmten Inhalten zu suchen und die Analyse von Daten schneller und effizienter zu gestalten.

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Per KI lassen sich auch Bildbeschreibungen erstellen.

Außerdem haben wir die KI gestützte Moderation von Inhalten (Content Moderation) eingeführt. Hierbei werden Inhalte bereits im Ingest eingestuft und beispielsweise unangemessene Inhalte identifiziert, klassifiziert und gefiltert. Diese sind im Bezug auf Jugendschutz oder auch beim Thema Brand Safety wichtige Funktionalitäten.

Ganz neu hinzugekommen sind bei Aiconix auch KI-Modelle für den Public Security Bereich. Beispielsweise die Funktion Visual Understanding. Hierbei wurde die Analyse von Bildern und Videos durch prompt-basiertes visuelles Sprachverständnis verbessert. Szenen werden textuell beschrieben und für den Nutzer besser erfasst. Außerdem können durch die Funktion der Threat Detection Anfragen gestellt werden, wie beispielsweise »ist jemand gestürzt und bedarf Hilfe, oder kommen andere gefährliche Situationen in der Szene vor?“.

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Mit DeepVA ist es möglich, Untertitel on the fly zu übersetzen.

KI entwickelt sich mit großen Schritten weiter, und das ist auch bei Aiconix der Fall. Denn immer mehr Anwender erkennen, dass es für den Einsatz von KI vertrauenswürdige Partnerfirmen braucht, die Daten mit der gebotenen Sorgfalt verwalten und einsetzen. »Wir sind für den Kunden ein abgeschlossenes System und arbeiten auch nur mit dessen Daten«, resümiert Johann Rückel, »und genau aus diesem Grund konnten wir schon etliche neue Kunden gewinnen, weil diese bei anderen Lösungen festgestellt hatten, dass ihre Daten plötzlich auch woanders landen – und das wird bei uns nie der Fall sein.«

Hintergründe

Die Aiconix GmbH ist ein KI-Innovationsunternehmen, das sich auf Computer Vision, NLP und maschinelles Lernen spezialisiert hat. Es ist entstanden aus dem Merger des KI-Anbieters Aiconix, gegründet von Eugen Gross, und der ehemaligen The Chainless GmbH mit ihrer KI-Plattform DeepVA, gegründet von Esther Arroyo Garcia, Frederik Böhm und Christian Hirth.

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The Chainless und Aiconix schlossen sich 2024 zusammen.

Aiconix war besonders stark im Bereich automatisierter Live-Stream-Transkription (Speech-to-Text), Übersetzungen und Untertitelungen, während bei DeepVA eine skalierbare, sichere und nahtlos integrierbare KI-Plattform mit Bild-, Video- und Audio-Analysefunktionen im Fokus stand.

Unter dem gemeinsamen Dach der Aiconix arbeiten nun beide Teams weiter an KI-Lösungen für den Medien-, Public-, und bald auch für den Security Markt.

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