Innovation Summit: Daten sind das neue Gold

Innovationen bringen weitere Innovationen hervor

Kai-Uwe Reimers, Head of Research & Innovation bei Rewe Digital GmbH, beleuchtete ganz andere Aspekte von AI und Innovation.

Er lieferte interessante Insights, wie Rewe die »Pick & Go«-Märkte entwickelt hat, also die Lebensmittelmärkte ohne Kasse, die es in etlichen Großstädten gibt. Aus dieser Innovation, so Reimers, seien zwischenzeitlich zahlreiche Folgeprojekte entstanden.

Data Science für Gastronomie

Wie Data Science in Kombination mit AI der Gastronomie helfen kann, Einkäufe und Speisekarten zu optimieren, erläuterte Dr. Volker Glaeser, CEO von Dish Digital Solutions.

Als Teil der Metro AG kann Dish Digital auf unterschiedlichste Daten zugreifen. In diversen Pilotversuchen experimentierte das Unternehmen mit der Analyse von Daten.

In der Folge dieser Analyse strich Metro über 10.000 Produkte aus dem Sortiment, nahm andere heraus und entwickelte unter anderem eine Lösung, die Gastronomen hilft, ihre tatsächlichen Bedürfnisse zu erkennen und in Bezug auf Angebot und Einkauf zu optimieren.

Das System von Dish entwickelte sich zu einem Renner, im Durchschnitt generieren Dish-Kunden 10% mehr Wert. AI spielt dabei in der gesamten Wertschöpfungskette eine wichtige Rolle.

AI in der Medikamententwicklung

Tetiana Telenczak, Head of Data & AI Product in Healthcare R&D, Merck Group, berichtete, wie AI in der Medikamententwicklung helfen kann. Sie betonte, AI sei ein R&D-Investment. Eine Erkenntnis sei, dass man auch für Daten einen Product Owner benötige und Daten letztlich als Produkt zu behandeln seien.

Großkonzerne, die AI einführen wollen, stünden vor der Herausforderung, dass man hierbei oft mit vielen unterschiedlichen Systemen zu tun habe und der Datenfluss optimiert werden müsse. Die AI-Reise könne in so einem Umfeld nur Schritt für Schritt stattfinden.

Podiumsdiskussion: Empowered AI – People

Mit einer Podiumsdiskussion schloss die Veranstaltung. Dr. Tobias Lieberum, Gründer von CyberDesk, Sindy Leffler-Krebs, Compliance Managerin bei der Deutschen Telekom, Kiki Wöhl, Mitgründerin und CEO von DECAID Academ, und Dr. Giordano Koch von Hyve diskutierten mit dem Moderator Dr. Carl Naughton über unterschiedliche Aspekte von AI.

Einig war man sich auf dem Panel, dass AI eine unglaubliche Relevanz hat. Es sei aber nicht immer einfach, die Menschen »in die Nutzung von AI« zu bringen, so Kiki Wöhl.

Die Frage, wie man Mitarbeitende für AI begeistern kann, bewegt alle. Sindy Leffler-Krebs ist sich sicher, dass es Mitarbeitende mit intrinsischer Motivation braucht, die AI ins Unternehmen tragen können. Dafür müsse man eine Ermöglichungskultur schaffen.

Über den EU AI Act sagt Dr. Giordano Koch, dass er eine eher lähmende Wirkung habe. Auch Dr. Tobias Lieberum findet, dass es für sein Startup im Bereich Sicherheit eine Herausforderung sei, alle Anforderungen des AI Acts einzuhalten. Ganz generell sei man in Europa beim Thema AI nicht so experimentierfähig wie etwa in den USA.

Dr. Giordano Koch findet, dass man nicht zu lange testen und stattdessen einen strategischen Blick auf AI-Themen werfen sollte. Kiki Wöhl glaubt, dass man nicht alle Mitarbeitenden mitnehmen könne und AI in kleinen Teams einführen sollte. Sindy Leffler-Krebs betont, dass Unternehmen transparent sein müssten, um zu zeigen, dass AI keine Bedrohung ist. Dr. Tobias Lieberum hält es für besonders wichtig, dass am Anfang die Definition des Ziels stehe, das man mit AI erreichen möchte. Und der Moderator Dr. Carl Naughton wünschte sich, dass man Neugier und Wissenshunger erhalten möge – auch und gerade dann, wenn es um neue Themen wie AI geht.

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