Innovation Summit: Daten sind das neue Gold
Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz bei Innovation und Produktentwicklung? Diese Frage stand im Mittelpunkt des ersten Innovation Summits. Führende Unternehmen verschiedener Branchen gewährten Einblicke, wie sie KI-Werkzeuge strategisch einsetzen.
Die Veranstaltung, ausgerichtet von der Innovations-Agentur Hyve, bot eine gute Gelegenheit, um zu erfahren, wie andere Industrien jenseits des Medienbereichs mit Künstlicher Intelligenz (KI, englisch AI) umgehen, welchen Nutzen sie daraus ziehen und wie sie ihre Angebote auf dieser Basis umbauen.
Hyve veranstaltete den Innovation Summit in der Münchner Niederlassung von Giesecke+Devrient. Das Unternehmen wurde 1852 gegründet und entwickelte sich vom Hersteller von Banknoten zu einem Anbieter von Sicherheitstechnologien – hat also bewiesen, wie man sich erfolgreich transformiert. Im Veranstaltungsraum, einer ehemaligen Fabrikhalle von Giesecke+Devrient, in der viele Jahre lang gedruckt wurde, ging es nun also um die Themen AI und Innovation.
Zum Kick-off unterhielt sich Dr. Giordano Koch mit dem Hausherrn Gabriel von Mitschke-Collande über die Frage, wie AI auch ein Unternehmen wie Giesecke+Devrient beeinflusse.
Für Gabriel von Mitschke-Collande ist AI »Enabler« und »Threat« gleichermaßen. Am Ende sei AI aber eine Technologie, wenn auch eine sehr breitenwirksame, und es gehe darum, die besten Aspekte davon zu nutzen.
Daten sind das neue Gold
Mathias Oppelt, VP Head of Customer-driven Innovation bei Siemens Digital, sah viele Ähnlichkeiten zwischen Siemens und Giesecke+Devrient. So strebe man bei Siemens wie auch bei Giesecke+Devrient eine digitale und nachhaltige Transformation an. Es finde ein Wechsel hin zu einer Kunden- bzw. datengetriebenen Innovation statt.
Für AI benötige man Zugriff auf Daten, weshalb Siemens viele Daten gesammelt und Kunden befragt habe, wo sie in zehn Jahren stehen wollten. Diese Gespräche habe man mit der Software bzw. der Kommunikationsplattform Dolphin dokumentiert und könne nun AI daran arbeiten lassen. Solche »Daten sind das neue Gold«, sagt Mathias Oppelt, und man müsse die Voraussetzung schaffen, dass Daten fließen könnten – erst dann profitiere man auch davon.
Oppelt wünscht sich Mut, aber auch die Bereitschaft, neue Dinge auszuprobieren. Nur dann könne man auch innovieren. Denn »Angst«, so Oppelt, »ist Gift für Innovationen«.
Partnerschaften helfen
Den Medienbereich im Programm bildete Dominik Scholler, VP Product Management & Innovation bei der DFL Deutsche Fußball Liga, ab. Er betonte, dass die DFL die komplette Wertschöpfungskette inhouse abbilde und deshalb auch leichter innovieren könne. So habe die DFL in den vergangenen Jahren schon viele disruptive und inkrementelle Innovationen und Trends entwickelt und aufgegriffen. Dabei stünden Kundenorientierung und Zielgruppenfokus im Zentrum aller Bemühungen.
Man setze aber auch auf Partnerschaften und externes Know-how, wie etwa mit dem wichtigen Partner AWS, mit dem der Interactive Feed und die In-Match-Analysis entwickelt worden seien.
Anhand einiger Bespiele erläuterte Scholler, wie Generative KI der DFL hilft, ihren Medienpartnern individuelle Inhalte anzubieten, etwa mit AI-generierten Clips einzelner Spieler oder automatisierte Statistiken und Grafikanalysen.
Um die Qualität solcher Inhalte sicherzustellen, brauche es jedoch nach wie vor den »Human in the Loop«, der prüfe, ob die AI-generierten Inhalte korrekt seien.
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