Künstliche Helfer in der Sportproduktion
Die Sportproduktion verändert sich: Automatisierte Produktionen, semantische Suche, Echtzeit-Videoanalysen und Services für Personalisierung von Inhalten sind nur einige Beispiele davon.
Assistierende KI vs. Generative KI
Bereits heute gibt es eine Reihe von KI-Lösungen, die Menschen bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen. Diese assistierenden KI-Systeme werden meist für repetitive, zeitaufwändige und in der Regel wenig kreative Aufgaben eingesetzt.
Generative KI kann dagegen mehr. Sie erkennt Muster aus den Daten, mit denen sie trainiert wird. Daraus zieht sie Schlussfolgerungen und wendet das Gelernte an, um zum Beispiel neue Texte zu schreiben, Bilder oder sogar Videos zu gestalten. Problem: Generative KI kann auch mal daneben liegen, wenn sie nicht sorgfältig überwacht und reguliert wird. Aber dennoch wird sie schon jetzt vielfach eingesetzt. Viele Nutzer finden, dass die Vorteile überwiegen, wenn sie Adobe Firefly, Midjourney, ChatGPT und andere Generative KIs nutzen.
Bild und Video mit KI
Adobe Firefly oder Midjourney wurde entwickelt, um auf der Basis von Texten Bilder zu generieren.
Das nutzen mittlerweile viele Grafiker und Designer – nicht nur, um völlig neue Bilder zu gestalten, sondern auch, um vorhandene zu bearbeiten, störende Elemente zu entfernen oder neue hinzuzufügen. Mit der KI Pika und bald auch mit Sora von Open AI zünden die Technologieriesen die nächste Stufe: Mit diesen KIs lassen sich auch Videos auf Basis von KI generieren.
Dabei stellen sich rechtliche, aber auch ethische Fragen, es geht um Copyrights und vieles mehr. Adobe betont, dass mit Firefly generierte Inhalte kommerziell sicher seien.
Echtzeit-Analyse und -Auswertung
Amazon Web Services (AWS) ist ein Anbieter, der schon früh auf KI gesetzt hat und mit viel Rechenpower und unzähligen Datenpunkten Statistiken und Auswertungen im Sportbereich liefert – zum Beispiel für die Bundesliga. Dort erhalten Fußballfans über AWS Match Facts tiefe Einblicke in das Spielgeschehen und können beispielsweise Torwahrscheinlichkeiten und statistische Daten zu Spielern abrufen – um nur einige Beispiele zu nennen.
Als »Generative AI Provider« der DFL will AWS in Zukunft aber noch viel mehr bieten: Im Bereich Fan Experience sollen künftig automatisierte Übersetzungen, Personalisierungen und Lokalisierungen mit Hilfe der AWS-KI erstellt werden. Aber auch in der Medienproduktion soll die KI von AWS verstärkt zum Einsatz kommen.
So ist der Einsatz der Cloud-Infrastruktur in der Produktion und im Videoarchiv geplant.
Analyse für Coaching / Wissenschaft
KI sorgt auch im Sport-Coaching für einen Schub, weil es nun viel mehr Tools gibt, um beispielsweise Bewegungsabläufe zu visualisieren und zu vergleichen. In der Sportberichterstattung, insbesondere im Fußball, sind solche Analysesysteme ohnehin nicht mehr wegzudenken. Doch gleichgültig, ob Coaching oder Berichterstattung: Diese Form der Analyse ist erst möglich, seit KI die vielen Daten verarbeiten kann, auf ihr zugrunde liegen.
In der Forschung ebnet KI ebenfalls den Weg für weitere sportwissenschaftliche Untersuchungen im Leistungssport. So gab die Deutsche Sporthochschule Köln kürzlich bekannt, dass sie für ein gemeinsames Projekt von DSHS und TIB zur KI-gestützten Analyse von Sportvideos eine DFG-Förderung erhält.
Automatisierte Produktion
Bereits seit einigen Jahren gibt es Versuche, die Sportproduktion vor allem in den unteren Ligen zu automatisieren und damit gerade im Vereinssport für mehr Sichtbarkeit zu sorgen.
KI hat solche Systeme erst möglich gemacht. In der Regel werden Kameras eingesetzt, die das Spielgeschehen per KI-Tracking verfolgen und dann ins Internet streamen oder zum Abruf bereitstellen. Teilweise stehen diese Streams auch für weitere Auswertungen zur Verfügung, etwa für Taktikanalysen, als Werkzeug für Trainer oder auch als Grundlage für Fan-TV.
Pixellot aus Israel entwickelt solche Lösungen. Eine Kombination aus künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen, stationären und tragbaren Kamerasystemen sowie Software und Cloud-Computing zeichnet die Systeme des Herstellers aus.
Was am Ende einer Pixellot-Produktion herauskommt, sieht aus wie professionelle Sportberichterstattung. Das System generiert auch automatisiert Highlight-Schnitte, beispielsweise von Spielern und Spielerinnen, die gepunktet haben.
In der Regel werden diese Systeme zur automatisierten Sportproduktion als Abo-Modell angeboten. Mit den Einsteigerpaketen können Vereine für wenig Geld die Spiele ihrer Mannschaften produzieren und bewerben.
Was der Hersteller als Alleinstellungsmerkmal seiner Produkte sieht, ist die Fülle an Produktionen, die mit Pixellot-Systemen produziert werden. Nach eigenen Angaben werden damit jeden Monat mehr als 150.000 Spiele in rund 80 Ländern übertragen. Das füttert die Pixellot-KI, sodass sie immer besser wird – und damit auch die Qualität der Produktionen.
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