Tracking-Systeme für virtuelle Produktionen
Bei virtuellen Produktionen spielen Tracking-Systeme eine große Rolle: ohne sind so gut wie keine realistischen Ergebnisse möglich.
Externes Tracking
Das externe Tracking wird in der Regel für handgeführte Kameras oder frei im Raum bewegliche Pedestals angewendet. Externes Tracking wird meist mit optischen Verfahren, mit anderen Sensoren oder mittels Infrarot realisiert.
Ein gängiges optisches Tracking-System heißt »Antilatency« und wird in Kombination mit dem Eztrack-Hub der Firma Miraxyz eingesetzt.
Diese weit verbreitete Lösung arbeitet mit Positions-LEDs an der Raumdecke, die in einem eindeutigen Muster angebracht werden.
Ein Sensor, der an der Kamera montiert und in Richtung Raumdecke justiert ist, liest das Muster an der Decke.
Er berechnet daraus die Koordinaten der Kamera im dreidimensionalen Raum und überträgt diese Daten dann an die Render-Maschinen. In diesem System sind die »aktiven« Komponenten die LEDs an der Studiodecke.
Eine weitere Lösung ist das von VR-Brillen bekannte Vive-System. Dabei werden in gegenüberliegenden Raumecken Basisstationen installiert, die den Tracker im Raum per Infrarot verfolgen.
Der Tracker selbst ist eine komplexe, geometrische Form, an der Infrarot-Reflektoren angebracht sind.
Die aktiven Komponenten sind hier also die Basis-Stationen, die sowohl einen IR-Strahl aussenden als auch die Reflexionspunkte des Trackers sehen und diesen somit verorten.
Wie bei Antilatency wird auch hier die eigentlich aus dem Consumer-Bereich kommende Tracking-Technologie durch den Eztrack-Hub broadcast-fähig gemacht.
Neben den bisher vorgestellten, vergleichsweise kostengünstigen Möglichkeiten gibt es auch noch hochwertigere und hochpreisigere Verfahren, wie Mo-Sys Startracker oder Optitrack.
Bei Mo-Sys werden an der Decke Reflektor-Punkte in einem zufälligen Muster angebracht und auf der Kamera eine nach oben gerichtete IR-Kamera inklusive IR-Scheinwerfer. Im Gegensatz zu Antilatency befindet sich hier die aktive Komponente also auf der Kamera.
Bei Optitrack werden IR-Kameras in den Raumecken platziert und auf der zu trackenden Kamera IR-LEDs in einer bestimmten Anordnung, welche von den IR-Kameras gesehen und verortet werden.
Ein weiteres optisches Tracking-System, das hier ebenfalls noch erwähnt werden soll, ist RedSpy von Stype, das bei KST Moschkau aber weder installiert ist noch verwendet wird.
Grundsätzlich basieren fast alle externen Tracking-Systeme für den Realtime-Einsatz auf irgendeiner Form von Infrarot-Strahlen, sie unterscheiden sich dabei aber in Preis, Platzierung der aktiven Komponente, Präzision und Reichweite. Alle diese Systeme können aber prinzipiell Probleme mit der Abdeckung und — da sie eben mit Infrarot funktionieren — direktem Tageslicht haben.
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