Leica und Nikon mit Content-Authenticity-Technologie von Adobe
Leica und Nikon wollen unter Nutzung von Technologien der von Adobe geleiteten Content Authenticity Initiative Herkunftsdaten direkt in Kameras einbauen.
Sind die Bilder echt? Mit digitalen Bildern ist das schwierig, letztlich kann man sich wirklich nie sicher sein, ob nicht doch irgendwann irgendwer an den Originalbildern rumgefummelt hat. Das will die Content Authenticity Initiative (CAI) ändern. Sie zielt darauf, das Vertrauen in digitale Inhalte zu stärken und die Verbreitung von Fake News einzudämmen.
Bei der Kreativkonferenz Adobe Max zeigte der Hersteller einerseits, dass es immer leichter und schneller geht, Bilder in Photoshop so gut zu manipulieren, dass man kaum noch erkennen kann, was da verändert wurde. Aber Adobe will sich auch um das andere Ende der Fahnenstange kümmern und leitet die CAI mit ihren mittlerweile mehr als 800 Partnern. Ziel der CAI ist, das Vertrauen in digitale Inhalte durch Provenienz, also die Bereitstellung von Herkunftsdaten eines digitalen Mediums, zu stärken.
Nun konnte die CAI Vereinbarungen mit den Kameraherstellern Leica und Nikon schließen: Künftig wird die Provenienz-Technologie der CAI in Leicas Sucherkamera M11 und Nikons DSLR Z 9 integriert. Der in Zusammenarbeit mit der CAI entwickelte Standard der »Coalition for Content Provenance and Authenticity« (C2PA) wird im Rahmen der Kooperation erstmals direkt in Kameras implementiert. Fotografinnen und Fotografen können damit Informationen lückenlos von der Aufnahme bis zur fertigen Bearbeitung nachweisen, über wann, wie und wo ein Bild aufgenommen wurde.
»Leica und Nikon gehören zu den weltweit führenden Kameraherstellern«, so Dana Rao, Chief Trust Officer und General Counsel bei Adobe. »Durch die Kooperation mit der CAI geben Leica und Nikon ihren Kund_innen die Technologie an die Hand, um ihre Aufnahmen mit einem Herkunftsnachweis zu versehen und so eine Authentizitätskette von der Aufnahme bis zur Cloud zu schaffen. Wir freuen uns sehr, dass Leica und Nikon die CAI unterstützen, das Vertrauen in digitale Inhalte zu stärken.«
Der in Zusammenarbeit mit der CAI entwickelte Standard der »Coalition for Content Provenance and Authenticity« (C2PA) wird im Rahmen der Kooperation erstmals in Kameras implementiert. Durch die Partnerschaften und die breite Verfügbarkeit der sie unterstützenden kostenlosen CAI-Open-Source-Tools soll der CAI-Standard etabliert werden.
Leica und CAI
Leica ist bereits Mitglied der CAI. Die erweiterte Partnerschaft soll das Bewusstsein für die Anliegen der CAI sowie ihre Technologie schärfen und für mehr Fotografinnen und Fotografen verfügbar machen. Das Leica Innovations- und Entwicklungsteam hat dafür den C2PA-Standard in eine Leica M11 implementiert. Jedes Bild wird so mit einer fälschungssicheren Signatur versehen, die wesentliche Informationen wie Kameramodell, Hersteller und Bildinhalt dokumentiert. Damit soll der lückenlose Nachweis von der Aufnahme bis zur Fertigstellung gewährleistet werden. Die ersten verfügbaren Leica-Kameras mit C2PA-Standard werden voraussichtlich im Jahr 2023 ausgeliefert.
»Viele der bekanntesten Momente der Weltgeschichte wurden von Leica-Kameras festgehalten. Die digitale Fotografie erschwert es jedoch deutlich, die Authentizität visueller Inhalte zu bestimmen«, so Dr. Andreas Kaufmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Leica Camera AG. »Mit der Integration der C2PA-Technologie wollen wir dazu beitragen, das Vertrauen in digitale Inhalte zu stärken.«
Nikon und CAI
Nikon ist der CAI und C2PA als erster Kamerahersteller beigetreten. Durch den Einsatz der CAI-Technologie will Nikon auch dazu beitragen, die Einführung der Provenienz-Technologie voranzutreiben. Die Nikon Z 9 wird dafür mit der den C2PA-Standards entsprechenden Provenienz-Technologie ausgestattet, zudem nutzt Nikon das Open-Source-Toolkit der CAI für die Implementierung der Provenienz-Funktion. Nikon plant, auch ein kommendes Kameramodell mit der Provenienz-Technologie auszustatten.
»Wir sind überzeugt, dass Fake News, Plagiate und die unautorisierte Nutzung von Bildern eine drängende Herausforderung für Fotografinnen und Fotografen, Unternehmen, aber auch für unsere Gesellschaft sind«, so Keiji Oishi, Abteilungsleiter der Imaging Business Unit, UX Planning Department bei Nikon. »Als Unternehmen, das in der Imaging-Branche tätig ist, wollen wir dazu beitragen, unserer beruflichen und gesellschaftlichen Verantwortung in dieser Frage gerecht zu werden.«