Mission Control im Riedel ROC
Das Remote Operations Center (ROC) von Riedel ist eine große Kommunikations-Leitstelle für Remote-Applikationen. Schiedsrichterfunk und Remote-Mastering-Projekte illustrieren dessen Möglichkeiten.
Flexible und skalierbare Technik
Zentrale Systemkomponenten im ROC in Wuppertal sind mehrere Artist Frames, die als digitales Matrix-Intercom-System fungieren (3 x 64er Artists, 2 x 128er Artist, 1 x 32er Artist). 32 Smartpanels der neuesten Generation ergänzen die Artist Frames. Eine große Monitorwand mit über 20 Schirmen, auf denen sich per Multiviewer unterschiedlichste Quellen darstellen lassen, sorgt für den Überblick.
»Eine Besonderheit besteht darin, dass wir die acht Arbeitsplätze im ROC dank IP absolut individuell konfigurieren können. Bei großen Events und Projekten fungiert das ROC als großes Ganzes, es ist aber auch möglich, mit jedem Arbeitsplatz ein anders Projekt remote zu betreuen«, erklärt Lutz Rathmann.
Dank MediorNet und Artist lassen sich die Audio- und Videosignale individuell routen, und per IP-Netzwerk im Hintergrund lassen sich die Netzwerke überwachen. Ein großes Rechenzentrum mit mehreren MLPS-Leitungsanbindungen ergänzt das Setup, wenngleich Lutz Rathmann betont, dass man nicht für jedes Projekt eine MLPS-Leitung benötige. »Es gibt durchaus auch kleinere Remote-Workflows, die auch mit weniger leistungsfähigen Leitungen klarkommen und eine geringe Latenz verkraften.«
So sei man in der Lage, das ROC für unterschiedlichste Einsätze zu nutzen. »Wir können problemlos skalieren und einen kleinen Artist-Arbeitsplatz für ein Theater ins ROC holen, ohne dass der Kunde für ein ‚NASA-Setup‘ bezahlen muss«, erklärt Rathmann.
Sicherheit ist essenziell
Sicherheit spiele im Zeitalter der Digitalisierung eine entscheidende Rolle, deshalb investiere Riedel viel Zeit und Mühe, um die Technik im ROC gegen alle möglichen Ausfälle oder Zugriffe abzusichern, so Rathmann. »Infos aus der Formel 1-Boxengasse müssen absolut sicher im internen Netz bleiben —und das gilt auch für den Schiedsrichterfunk, fürs Remote Mastering oder jedwede andere Anwendung. Die Kunden vertrauen uns, und dieses Vertrauen dürfen wir nicht enttäuschen.«
Next Step Video?
Remote Mastering zu bewerkstelligen, ist eine Sache, aber wäre das Ganze nicht auch mit deutlich größeren Videoströmen möglich?
Natürlich denkt man bei Riedel über solche Szenarien nach. Lutz Rathmann sagt: »Im Prinzip möchten wir mit dem ROC all das abbilden, was wir auf der Hardware-Seite leisten können – und dazu gehört auch die Verarbeitung von Bildsignalen. Wir können im ROC schon jetzt mit Videostreams aller Art unter anderem zum Beispiel Kamerasignalen von CCTV-Kameras arbeiten und testen natürlich konkrete Einsätze.«
Mit Blick auf den America’s Cup darf man gespannt sein, welche Lösungen Riedel hier liefern wird. Thomas Riedel hatte im Gespräch mit film-tv-video.de vor zwei Jahren angekündigt, neuartige Lösungen mit komplexen Echtzeit-Visualisierungen unterschiedlichster Parameter dafür zu entwickeln. Denn Riedel ist an Circle-O beteiligt, einem Joint-Venture von West4Media und Riedel Communications, das den America’s Cup als Host-Broadcaster realisieren wird.
Perspektiven
Wie schnell und umfassend das ROC weiter ausgebaut wird, hängt natürlich davon ab, ob und in welcher Form die angekündigten Großveranstaltungen im kommenden Jahr stattfinden können und werden. »Angesichts dieser Unsicherheit befinden wir uns weltweit in einer wirtschaftlichen Situation, in der man eher zurückhaltend plant und agiert«, sagt Lutz Rathmann.
Doch aufgrund der aktuellen Einschränkungen durch die Pandemie stieg auch die Akzeptanz für Remote-Lösungen enorm, findet Rathmann. »Genau hier setzt das ROC an und bietet für die aktuelle Situation skalierbare Lösungen, die vom Monitoring übers Mastering bis hin zum Streaming reichen.«
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