EVS: Synonym für Live-Produktion
EVS ist in der Live-Produktion eine feste Größe und entwickelt seit vielen Jahren Server-, Slomo- und Live-Produktionssysteme für die höchsten Ansprüche in diesem Markt. film-tv-video.de hat das Headquarter in Belgien besucht und Einblicke in das Unternehmen und die neuesten Trends der Live-Sportproduktion erhalten.
Ungebremster Trend: IP for Live
Als die Hersteller die ersten IP-Produkte vorstellten, ging ein Aufschrei durch die Branche: Würde jemals der Tag kommen, an dem sich ernsthafte Broadcaster im Live-Betrieb auf IT-Technikkomponenten verlassen würden? Nicht wenige zweifelten daran. Und heute? IP befindet sich in der Branche ganz klar auf dem Siegeszug und spielt auch in der Live-Produktion eine wachsende Rolle. Die ersten großen IP-Ü-Wagen sind auf der Straße und produzieren, die Vorteile der Technologie ermöglichen schon heute vielerorts effizientere und flexiblere Produktionen.
»Wenn es um große Live-Produktionen geht, müssen wir als Hersteller IP-Lösungen entwickeln, die aus technischer Sicht absolut sattelfest sind. Daran arbeiten wir mit großer Intensität und können auch schon etliches vorweisen«, erläutert Nicolas Bourdon und ergänzt: »Für uns gilt dabei unverändert: You don’t gamble with live. Das bleibt unsere höchste Maxime.«
Er betont, dass es EVS dabei zum einen darum gehe, Systeme mit einer fortschrittlichen Technologie zu entwickeln, zum anderen aber auch darum, stets praktikable Lösungen zu entwickeln, die sich für den Live-Produktionsbetrieb eignen müssten.
»Wir entwickeln keine Innovationen um der Innovation Willen. Vielmehr muss es immer einen klaren Nutzen, einen Vorteil geben. Wir sind mittlerweile so weit, dass man nicht mehr beweisen muss, dass IP for Live funktioniert, nun geht es darum zu zeigen, was damit an Vereinfachung und Integration möglich ist — und das werden wir tun, etwa auch bei der in Bälde anstehenden NABShow. Dabei wird es Remote Production, um Virtualisierung und die Cloud gehen. Unsere Lösungen beinhalten modernste Technologie, müssen dabei aber auch immer praxistauglich sein«, erklärt Nicolas Bourdon.
Die wichtige Rolle, die TV-Sportberichterstattung für EVS spielt, spiegelt sich auch in der Entwicklung: Die großen Sport-Events sind die Meilensteine, an denen sich EVS orientiert, denn hier wollen die Kunden neue Technologien ausprobieren und technische Highlights setzen. »Wir nutzen große Sport-Events auch ganz gezielt, um neue Lösungen vorzuschlagen, zu demonstrieren und auszuprobieren«, führt Nicolas Bourdon aus.
Immer mehr Produkte von EVS weisen IP-Funktionalität auf, praktisch alle Neuentwicklungen der jüngeren Vergangenheit basieren darauf: der Mischer Dyvi, das Referee-System Xeebra, das Live-Produktionssystem X-One.
Um Kunden und Interessenten die Vorteile der IP-basierten Produkte sowie deren Zusammenspiel und Kompatibilität mit Produkten anderer Hersteller jederzeit demonstrieren zu können, hat EVS in der Firmenzentrale ein IP-Center eingerichtet, wo unterschiedlichste Anwendungsszenarien durchgespielt werden können. Gleichzeitig ist das IP-Center auch ein Trainingszentrum mit Studioregie-Atmosphäre.
Innovation als Schlüsselelement
Will man in einer High-Tech-Industrie vorne bleiben, dann fällt einem das natürlich nicht in den Schoß, sondern man muss ständig etwas dafür tun. Das gilt auch für EVS und so kann es kaum überraschen, dass Forschung und Entwicklung eine große Rolle im Unternehmen spielen. Die damit verbundene, reale Zahl ist dann aber doch überraschend: rund die Hälfte der Mitarbeiter von EVS sind in diesem Bereich tätig. Eine so hohe R&D-Quote trifft man auch in unserer Branche eher selten.
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