Broadcast, Live, Site-Report, Sport, Tech-Talk, Top-Story: 08.03.2018

EVS: Synonym für Live-Produktion

EVS ist in der Live-Produktion eine feste Größe und entwickelt seit vielen Jahren Server-, Slomo- und Live-Produktionssysteme für die höchsten Ansprüche in diesem Markt. film-tv-video.de hat das Headquarter in Belgien besucht und Einblicke in das Unternehmen und die neuesten Trends der Live-Sportproduktion erhalten.






Meilensteine
Die WM 2006 in Deutschland spielte für EVS eine wichtige Rolle.

2002 waren bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Japan und Korea erstmals 80 vernetzte XT2-Server im Einsatz. Einen weiteren Meilenstein erreichte EVS bei der Fußball-WM in Deutschland, bei der erstmals mit Fifa Max und der EVS-Datenbank IP Director gearbeitet wurde: Darüber konnten die Broadcaster auf umfangreiches und zusätzliches Bildmaterial des Hosts zugreifen, um die eigene Berichterstattung aufzuwerten und zu ergänzen. Bei den Olympischen Spielen in Peking waren es dann schon 700 XT2-Server, die bei der Produktion im Einsatz waren – und diese Entwicklung setzte sich weiter fort.

Heute arbeiten rund 330 Live-Spezialisten in einem modernen, neuen Gebäude am Hauptsitz in Seraing/Lüttich und tüfteln an den neuesten Technologien für die Live-Produktion. »Global haben wir rund 500 Mitarbeiter, die in Niederlassungen in den USA, Europa und Asien tätig sind«, erläutert Nicolas Bourdon, Senior VP Marketing bei EVS und ergänzt, dass rund 50% der EVS-Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung arbeiten: ein hoher Prozentsatz, an dem man ablesen kann, welchen Stellenwert die Weiterentwicklung der Technologie für das Unternehmen hat.

Hintergrund
Der Einstieg für EVS in die Live-Produktion …
…waren die Olympischen Spiele 1996 Atlanta.

Als Pierre L’Hoest und Laurent Minguet im Jahr 1994 EVS gründeten, stand die digitale Bildaufzeichnung auf Server noch ganz am Anfang. Von Anfang an hatten die beiden Gründer professionelle Nutzer im Blick und begannen schon kurz nach der Firmengründung, einen Diskrecorder zu entwickeln, der die Signale der ersten, von Panasonic entwickelten Super-Motion-Kamera aufzeichnen sollte. Das System feierte bei den Olympischen Spielen in Atlanta Premiere. Damit war die Grundlage für die weitere Entwicklung bei EVS gelegt. In den folgenden Jahren sollte aus der kleinen belgischen Firma eines der wichtigsten Unternehmen innerhalb der TV-Live-Produktion werden.

Starke Operator-Basis

Rund 7.000 Operator weltweit arbeiten mittlerweile mit EVS-Systemen. Von dieser starken Operator-Basis profitiert EVS seit vielen Jahren, und vor allem nun, da verstärkt auch andere Anbieter in den Live-Produktionsmarkt drängen, ist das ein Pfund, mit dem EVS wuchern kann. Selbst im entlegensten Winkel der Welt sollte der nächste EVS-Operator nicht allzuweit entfernt sein.

EVS
EVS hat eine große Operator-Basis. Das Foto zeigt die Regie des IP-Centers.

Im Zentrum der Arbeit steht für den EVS-Operator seit vielen Jahren ein Bedienpult, das man aus Broadcast-Facilities und Ü-Wagen in der ganzen Welt kennt. Damit können die meisten Operator quasi blind arbeiten und mit enormer Geschwindigkeit etwa Highlight-Schnitte produzieren. Thierry Delbrouck, verantwortlich für die Herstellung der EVS-Produkte, erläutert, dass EVS selbst 20 Jahre alte LSM-Panels noch unterstütze und bei Bedarf repariere. Interessant ist das auch deshalb, weil diese Pulte offenbar immer noch im Einsatz sind.

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