Lawo: Mit Innovation und Tradition in die Zukunft
Lawo entwickelt und baut hochwertige Audio-, Video- und Processing-Produkte für den Broadcast-Markt. film-tv-video.de hat den Hauptsitz des Unternehmens in Rastatt besucht und mit den Führungskräften Kuhfuss, Blum und Hilmer über aktuelle Branchentrends und -entwicklungen gesprochen.
Wechsel erfordert Veränderung
Ein anderer Aspekt: Manche Kunden wünschen letztlich keine Veränderung ihrer bestehenden Abläufe und Setups. Mit der Haltung »Es muss so sein wie früher – aber mit IP«, ließen sich aber keine neuen Wege beschreiten, so Martin Blum.
Andreas Hilmer weist noch auf einen anderen Aspekt hin, wenn er erläutert, dass alle Hersteller der Gefahr ausgesetzt seien, neue Märkte zu verpassen: »Wenn die nächste Generation mit Bewegtbild experimentiert, entwickelt sie vielleicht völlig neue Workflows und Lösungen, die abweichen von Arbeitsweisen in der Broadcast-Welt, die aber dennoch zum Erfolg führen können. Solche Ansätze müssen wir erkennen.«
Auch auf der Herstellerseite sehen Hilmer, Kuhfuss und Blum klare Veränderungen: Gute Hardware zu haben, sei für Lawo unverändert wichtig, aber Algorithmen, Bedienphilosophien und Protokolle gewännen zunehmend an Bedeutung.
Veränderte Arbeitsweisen, unterschiedliche Kunden
Martin Blum erläutert, dass Hersteller, die aufgestellt sind wie Lawo, mittlerweile ganz unterschiedliche Kunden hätten: Auf der einen Seite gebe es große und innovative Sender, die auf der grünen Wiese bauen könnten. »Auf der anderen sehen wir auch Sender, die an bestehende Strukturen und Innovationszyklen gebunden sind. Aber wir haben auch Kunden aus ganz neuen Bereichen, die klein anfangen und mit ihren Projekten wachsen. Wir sprechen deshalb schon längst nicht mehr von Kategorien wie professionell/unprofessionell«, berichtet Martin Blum.
Andreas Hilmer verdeutlicht das mit einem Beispiel: »Die Anfänge von E-Sports waren alles andere als eindrucksvoll: Ein paar nerdige Computerkids, die ihre PCs zusammenschlossen und seltsame Spiele ins Internet streamten – doch heute ist das ein Millionen-Business. Das zeigt, dass man solche Projekte in ihren Anfängen nicht abwerten und unterschätzen sollte. Was man heutzutage mit „dritter Liga“ umschreibt, kann schon morgen erste Liga sein. Letztlich entscheidet das Publikum, was erfolgreich ist – und nicht mehr derjenige, der „professionelles Fernsehen“ macht.«
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Seite 2: Standardisierung, Investitionsstau, Video mit Thomas Kuhfuss
Seite 3: Virtualisierung, Software, Video mit Andreas Hilmer
Seite 4: Wechsel, Arbeitsbedingungen, Kunden, Video mit Martin Blum
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