Project Raven: Neue Möglichkeiten für Echtzeit-Compositing und AR
Der Spielehersteller Epic, das Postproduction-Haus The Mill und Chevrolet stellen die AR-Produktion »The Human Race« vor: einen »Echtzeit-Film« der unter Einsatz der Software Unreal Engine von Epic möglich wird.
Project Raven: Produktion von »The Human Race«
Präsentiert wird das Ganze erstmals bei der aktuellen Games Developer Conference (GDC) in San Francisco: Das Ergebnis von Project Raven ist ein »Echtzeit-Film« mit dem Titel »The Human Race«. Neben dem eindrucksvollen Ergebnis sind dabei aber auch besonders die Produktion und der Workflow interessant.
»The Human Race« ist irgendwo zwischen Spiel, Augmented Reality und Kurzfilm angesiedelt, der Zweck besteht letztlich darin, das 50jährige Jubiläum des Chevrolet-Modells Camaro auf verschiedenen Plattformen zu präsentieren. Dafür wurde entsprechend aufwändig produziert und es wurden neue Wege beschritten.
Das Beschreiten neuer Wege fing im Rahmen von Project Raven bei den Aufnahmen an: Das einzige reale Fahrzeug, das an den verschiedenen Drehorten aufgenommen wurde, ist der von The Mill entwickelte Blackbird. Das ist sozusagen ein selbstfahrendes, vielfach verstellbares Rig, das mit Markern und zudem auch mit eigenen Kameras und Messystemen für Positions- und Bewegungsdaten bestückt ist.
Der Blackbird ist dafür konzipiert, Außenszenen für Autowerbespots zu drehen, in denen der Blackbird dann nachträglich durch computergenerierte Fahrzeuge des jeweiligen Herstellers ersetzt wird. Dabei fährt der Blackbird auf realen Straßen und wird mit Motion-Control-Systemen aufgenommen.
Das Ersetzen des Blackbird durch das computergenerierte Fahrzeug geschieht aber normalerweise nicht in Echtzeit, sondern wird erst in aufwändigen Render-Prozessen in der Postproduction von VFX-Artists umgesetzt.
Nicht so bei »The Human Race«: Schon während des Drehs wurden Live-Videobilder und Positionsdaten direkt in Unreal Engine gefüttert und dort in Echtzeit verarbeitet.
Seite 1: Einführung
Seite 2: Project Raven, Making-of-Video
Seite 3: Neue Technologien am Set und in der Post
Seite 4: Mehr als ein Werbespot