Wireless Video: Drahtlos am Set
Bild und Ton am Set drahtlos zu übertragen, ist schon lange kein unbezahlbares Hexenwerk mehr. film-tv-video.de hat mit den Drahtlos-Experten von Band Pro Munich über aktuelle Technik, Systeme und Trends im Wireless-Bereich gesprochen, und eine PDF-Tabelle listet gängige Systeme auf.
Praxis: Gewicht vs. Robustheit
Das Gewicht des Wireless-Systems spielt vor allem dann eine wichtige Rolle, wenn das System im Zusammenspiel mit Drohnen eingesetzt wird.
Connex ist beispielsweise ein Hersteller, der sich auf extrem kompakte und leichte Wireless-Systeme spezialisiert hat, die sich deswegen besonders gut für Drohnen eignen, weil man darüber zusätzlich noch Steuersignale für Gimbal-Systeme übertragen kann. Allerdings übertragt das Connex-System keine Audiosignale.
Andere Systeme sind hingegen größer, dafür aber auch deutlich robuster und vielseitiger.
Praxis: Stromversorgung
Ebenfalls wichtig: Wie hält es der Hersteller mit der Stromversorgung: Lässt sich das System nur mit Akkus betreiben? Wenn ja, mit welchen? Sind Lemo-Eingänge für eine externe Stromversorgung vorgesehen? Und wie hoch ist der Stromverbrauch?
Mehr Flexibilität etwa, was die Bandbreite der Eingangsspannung betrifft, ist bei einem Wireless-System, das möglicherweise in ganz unterschiedlichen Konfigurationen genutzt wird, sicher kein Fehler.
Praxis: User-Interface
Am Set muss es oft schnell gehen — dort ist keine Zeit, um mühselig Sender und Empfänger eines Systems aufeinander abzustimmen oder umfangreiche Grundeinstellungen vorzunehmen.
Ein übersichtliches User-Interface, mit dem man etwa das »Pairing« von Sende- und Empfangseinheiten schnell, einfach und übersichtlich umsetzen kann, ist daher ein eindeutiges Plus für ein Wireless-System.
Amimon etwa bietet hierfür ein grafisches User-Interface (GUI), Teradek die Software BoltManager und Paralinx die Software ParalinxManager, über die sich die Geräte komfortabel einstellen lassen und bei denen per USB auch die Firmware-Updates eingespielt werden können — was andere Systeme auch nicht unbedingt unterstützen.
Praxis: Häufige Probleme
Ein lästiges Praxisproblem, das immer wieder auftauche, sei die Gefahr des Verpolens. »Kabel werden in der Praxis auch mal falsch eingesteckt, wenn das möglich ist«, führt Martin Kreitl aus. Er empfiehlt, hochwertige, robuste, exakt gearbeitete Kabel zu nutzen, die diesen Fehler verhindern. »Ein Kabel mit dem es rein mechanisch gar nicht möglich ist, es falsch einzustecken, ist eine sehr sinnvolle Investition«, fasst Kreitl seine Praxiserfahrung zusammen. Vielen preisgünstigen Wireless-Systemen lägen hingegen billige, minderwertige Kabel bei, weiß der Profi.
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