Arri kündigt neue SXT-Baureihe der Alexa an
So wie Arri aus der ersten Baureihe der Digitalkamera Alexa die 2013 vorgestellte Alexa XT entwickelte, wird nun aus der XT-Version die Alexa SXT. Die drei nun angekündigten Kameras dieser neuen Baureihe basieren also auf der Alexa-XT-Reihe, bieten aber zusätzlich ProRes-4K-Aufzeichnung, eine verbesserte Bildqualität, ein leistungsstarkes Farbmanagement, sowie drei voneinander unabhängige HD-SDI-Ausgänge.
So wie einst mit der XT-Baureihe die interne Raw-Aufzeichnung bei der Alexa Einzug hielt (Meldung aus 2013), so kommt nun mit der SXT-Baureihe die 4K-Aufzeichnung — allerdings nutzt auch die Alexa SXT weiterhin den gleichen Sensor wie er auch in den bisherigen Alexas zum Einsatz kommt.
Eine neue Signalverarbeitung erlaubt es aber nach Herstellerangaben, aus den Signalen, die vom Sensor kommen, sehr hochwertige 4K-Bilder zu errechnen. Dennoch, um es klar auszusprechen: Auch die Alexa SXT ist, rein vom Sensor her betrachtet, keine 4K-Kamera. Die Alexa SXT beherrscht aber die In-Camera-Aufzeichnung von Bildern in den Formaten ProRes 4K UHD (3.840 x 2.160) und ProRes 4K Cine (4.096 x 2.637). Aus der Sicht von Arri eignet sich die Kamera damit besonders für jene Kunden, die Auswertungen in UHD oder 4K planen, aber weiter mit der Alexa arbeiten wollen.
Es soll letztlich eine ganze Linie, bestehend aus der Alexa SXT EV, SXT Plus und SXT Studio geben. Die neue Linie wird dann die aktuell verfügbaren Alexa-XT-Kameras ablösen und ersetzen — bis auf das Modell Alexa Classic EV, das weiterhin verfügbar sein soll.
Neue Signalverarbeitung ermöglicht 4K-Recording
Die Alexa SXT arbeitet mit dem bekannten 3,4K-Alev-III Sensor und kombiniert diesen mit der internen Signalverarbeitung, die der Hersteller auch in der Alexa 65 verwendet. Dank neuester FPGA-Prozessoren und verbesserter Signalelektronik soll die Alexa SXT dadurch ein noch besseres Bild als bisher aufzeichnen können — mit weiterentwickelter Pixel-Korrektur und optionaler Rauschunterdrückung.
Wie die Vorgänger-Kameras kann auch die Alexa SXT im Open-Gate-, 4:3- und 16:9-Sensor-Modus genutzt werden und wahlweise in Arriraw oder ProRes aufzeichnen, so der Hersteller
Erweitertes Farbmanagement, mehr HD-SDI
In die Alexa SXT hat Arri zudem das weiterentwickelte Farbmanagement integriert, das man von der »kleineren« Arri-Digitalkamera Amira kennt. Ebenfalls neu ist ALF-2 (Arri Look File 2), das eine ASC-CDL (Color Decision List) sowie eine 3D LUT kombiniert und detailliertere Bildkontrolle erlauben soll.
Das neue Farbmanagement soll sich einerseits so einsetzen lassen, dass der Look der neuen Kameras sich mit dem aktueller Alexa-Kameras matchen lässt. Er soll aber andererseits auch die Basis für völlig neue Looks bilden. Auch die On-Set-Wiedergabe verschiedner Looks wurde weiter verbessert und beinhaltet nun auch Rec.2020 Gamma.
ALF-2-Files und die Tools, die mit denen sie erstellt werden, sind kompatibel zwischen Alexa SXT, Alexa Mini und Amira, so Arri.
Um die Anforderungen am Set besser zu erfüllen, stattet Arri die Alexa SXT zudem mit nun drei HD-SDI-Ausgängen aus. Dadurch wird es etwa möglich, über einen Ausgang Log-C-Bilder für den Regisseur und fürs Live-Grading auszugeben, über einen weiteren Ausgang ein klassisches Rec.709-Videobild und über den dritten Ausgang ein weiteres Rec.709-Bild mit Statusinformationen (etwa für den Onboard-Kameramonitor).
Upgrades, Kompatibilität, SXR-Modul
Arri versteht die Alexa-SXT-Kameras als Optimierungen für einen Produktionsmarkt, der sich ständig verändere und dadurch auch immer wieder neue Anforderungen mit sich bringe. Doch auch bei den neuen Kameras setze man weiter auf das bekannte Alexa-Konzept, das kontinuierliche Hard- und Software-Upgrades ermögliche. Ein erstes Signal in dieser Richtung: Alexa-XT-Kameras (ausgenommen Alexa XT M), die nach dem 1. Januar 2015 ausgeliefert wurden, erhalten ein kostenloses SXT-Upgrade.
Zeitgleich mit der Auslieferung der Kameras der SXT-Baureihe will Arri ein SXR-Modul anbieten (Super Xtended Recording) mit dem sich bestehende XT-, XT-Plus- und XT-Studio-Kameras nachrüsten lassen. Mit diesem SXR-Modul sollen sich auch bei diesen Kameras alle Funktionen der neuen SXT-Kameras nachrüsten lassen. Ein Hintertürchen lässt sich Arri aber offen: Ob sich alle Neuerungen, die mit zukünftigen Upgrades der SXT-Kameras kommen sollen, auch mit per SXR-Modul nachgerüsteten Kameras vollumfänglich nutzen lassen, will Arri nicht garantieren.
Lieferstart
Die ersten Alexa SXT-Kameras sollen ab Mitte 2015 verfügbar werden, Preise nannte der Hersteller bislang noch nicht.
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