4K-Special Kameras: Sony PMW-F5/F55
F5 und F55 von Sony sind mit einem identischen Sensor in S35-Abmessungen ausgestattet und als SLS-Camcorder mit CMOS-Bildwandler konzipiert. Die Kameras unterscheiden sich im Funktionsumfang. Anders als bei der Einführung der Kameras angekündigt, ist mittlerweile ein Upgrade der F5 auf die F55 nun jederzeit möglich.
Der in der F5 und F55 von Sony verwendete Sensor weist ein aktives Bildfenster von 24 x 12,7 mm auf (was tatsächlich ziemlich nah an S35 liegt). Insgesamt bringt es der Sensor auf 11,6 Millionen Pixel, von denen 8,9 Megapixel aktiv sind. Beide Camcorder können in bekannten Sony-Formaten wie XDCAM HD 422 und HDCAM SR 444 aufzeichnen, zusätzlich steht auch die Aufzeichnung im XAVC–Codec zur Verfügung. Dieser Codec arbeitet mit 10 Bit, 4:2:2-Processing und Auflösungen bis zu 4K. Aufgezeichnet wird wahlweise auf SxS-Speicherkarten oder auf AXSM-Karten. (Ausführlicher Doppeltest der Kameras hier.)
Interne 4K-Aufzeichnung in XAVC – und somit 4K in einer kompakten, kleinen Konfiguration – bietet nur die F55. Verwendet man aber den separat erhältlichen, andockbaren Raw-Recorder AXS-R5 ist jedoch sowohl mit der F5 wie auch mit der F55 unkomprimierte 4K-Aufzeichnung möglich.
Vor dem Wandler sitzt bei der F5/F55 ein FZ-Wechselobjektiv-Mount, wie ihn auch die PMW-F3 (Test) aufweist. Sony liefert aber einen PL/FZ-Mount-Adapter mit, so dass auch PL-Mount-Objektive an F5 und F55 genutzt werden können. Der mitgelieferte Adapter mit PL-Fassung ist mit Kontakten ausgerüstet. Den Dynamikumfang von F5/F55 gibt Sony mit 14 Blendenstufen an.
Unterschiede zwischen den Kameras im Überblick:
Die F55 bietet im Unterschied zur F5 einen Global-Shutter. Dadurch können beim Drehen mit der etwa doppelt so teuren F55 keine Rolling-Shutter-Effekte auftreten, man kann also gefahrlos schnelle Schwenks und Kamerabewegungen durchführen, auch in Blitzlichtgewittern filmen und es entstehen selbst dann keine bananenförmigen Kanten, wenn sich schnelle Objekte durchs Bild bewegen. Die F5 hingegen ist mit einem Rolling Shutter ausgestattet, dafür aber etwas lichtempfindlicher als die F55: Für die F5 gibt der Hersteller ISO 2000 in S-Log 2 an, für die F55 hingegen ISO 1250. Der Dynamikumfang beträgt bei beiden Camcordern rund 14 Blenden.
Unterschiede gibt es auch bei den möglichen Frameraten: Die F5 kann in XAVC und 2K Bilder mit bis 120 fps aufzeichnen, die F55 sogar bis zu 180 fps und im Zusammenspiel mit dem externen Raw-Recorder sogar bis zu 240 fps. Außerdem kann nur die F55 simultan auf der selben SxS-Speicherkarte XAVC- und MPEG-2-Datenströme aufzeichnen.
Weitere Infos
Im Rahmen der NAB2014 hat Sony eine ENG-Option für die F5/F55 vorgestellt: Das ist eine Schulterstütze an, bei der wieder Bedienelemente in der Art und an der Position zur Verfügung stehen, wie man sie von einem Schultercamcorder kennt. Das Zubehörteil verbindet Schulterstütze, Audio Control Unit, XLR-Buchsen und Frontbedienelemente.
Der Netto-Listenpreis der F5 beträgt 15.340 Euro, der Straßenpreis in der Größenordnung von 12.200 Euro. Die F55 listet Sony mit knapp 29.000 Euro, der Straßenpreis liegt rund 3.000 Euro niedriger.
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