Kamera: 04.12.2013

Action-Cam: GoPro Hero 3+ Black Edition

Die GoPro Hero 3+ Black Edition ist mit einem Preis von rund 450 Euro die teuerste Action-Cam in dieser Übersicht. Dafür bietet sie eine große Auswahl an Videomodi sowie umfangreiche Foto- und WiFi-Funktionen.

Die grundsätzliche Bauform der aktuellen GoPro Hero 3+ Black Edition entspricht der von früheren Modellen dieses Herstellers — nach wie vor besitzt die Kamera das gewohnte, kastenförmige Gehäusedesign. Neu ist beispielsweise eine im Vergleich zum Vorgänger verbesserte Optik, die eine höhere Bildschärfe ermöglichen soll.

Technische Eckdaten

Das Alleinstellungsmerkmal der Hero 3+ Black Edition ist die große Auswahl an unterschiedlichen Videomodi: So bietet die Black Edition als derzeit einzige Action-Cam die Möglichkeit, Videos direkt in 4K-Auflösung aufzunehmen — allerdings nur mit einer reduzierten Bildwiederholrate. Während bei einer Auflösung von 3.840 x 2.160 noch 15 fps möglich sind, sinkt die Bildwiederholrate bei vollen 4.096 x 2.160 Pixeln auf 12 fps. Für eine flüssige Darstellung des 4K-Materials reichen diese geringen Aufnahme-Bildraten bei weitem nicht, weshalb der praktische Wert des 4K-Features durchaus angezweifelt werden darf. Wesentlich sinnvoller ist da schon der ebenfalls verfügbare 2,7K-Videomodus: Hier bietet die Hero 3+ Black Edition die Möglichkeit, in einem Raster von 2.704 x 1.524 bei 25 fps oder 30 fps aufzunehmen. Eine Variante des 2,7K-Modus erlaubt zudem die Aufzeichnung mit 24 fps, dann allerdings bei einer Auflösung von 2.704 x 1.440 Bildpunkten.

Weiter bietet die Hero 3+ Black Edition die Aufzeichnung in 1.080p mit Bildraten zwischen 24 und 60 Vollbildern pro Sekunde. In der reduzierten HD-Auflösung von 1.280 x 720 Bildpunkten kann sogar mit Bildraten von bis zu 100 fps (PAL-Mode) oder 120 fps (NTSC-Mode) aufgenommen werden. Somit sind Zeitlupenaufnahmen mit vierfacher Verlangsamung möglich, was besonders bei Sportaufnahmen beeindruckende Ergebnisse liefern kann.

Neben den erwähnten Rastern bietet die Kamera auch die Aufnahme in weniger gängigen Auflösungen: Der Modus 1.440p beispielsweise zeichnet Videobilder mit 1.920 x 1.440 Pixeln auf, der Modus 960p nutzt eine Auflösung von 1.280 x 960 Bildpunkten. Das Bildseitenverhältnis liegt hier jeweils bei 4:3. Ebenfalls wählbar: die W-VGA-Auflösung von 848 x 480. Hier sind dann sogar Bildraten bis zu 240 fps möglich.

Die Hero 3+ Black Edition bietet mit dem »Protune«-Modus eine Option, bei der die Videodaten mit höherer Datenrate sowie »flachem« Kontrast aufgezeichnet werden. Auch die Farben werden zunächst sehr viel neutraler aufgezeichnet, als man dies normal von einer GoPro erwarten würde. Durch den Protune-Modus soll es möglich sein, die Bilder in der Postproduction noch besser nachbearbeiten zu können — Details in Lichtern und Schatten sollen erhalten bleiben und sich im Nachhinein noch herausarbeiten lassen.

Außerdem bietet die Hero 3+ Black Edition einen umfangreichen Fotomodus: Standbilder können im JPEG-Format mit bis zu 12 Megapixel (4.000 x 3.000 Pixel) aufgenommen werden. Über den Fotomodus besteht auch die Möglichkeit, Zeitrafferaufnahmen zu realisieren: Dabei kann man wählen, in welchem zeitlichen Abstand die Kamera jeweils ein Bild erzeugen soll. Es stehen Intervalle zwischen 0,5 bis maximal 60 Sekunden zu Verfügung. In den Videomodi 1.440p, 1.080p und 720p ist es zudem möglich, gleichzeitig zur Videoaufnahme Foto-Intervallaufnahmen zu erzeugen. Ebenfalls Teil des Fotomodus ist eine Serienbildfunktion, mit der sich bis zu 10 Bilder pro Sekunde machen lassen.

Alle aktuellen GoPro-Kameras bieten integrierte WiFi-Funktionalität. Über eine App kann die Kamera gesteuert werden. Auch die Live-Videovorschau ist so per WiFi-Streaming möglich. Ebenfalls über WiFi nimmt die GoPro Kontakt zur mitgelieferten Fernsteuerung mit dem Namen WiFi-Remote auf. Mit der WiFi-Remote ist es möglich, bis zu 50 Kameras aus einer Entfernung von bis zu 180 m zu steuern.

Neben der erwähnten WiFi-Remote findet sich im Lieferumfang der Hero 3+ Black Edition ein Zusatzgehäuse, das bis zu einer Tauchtiefe von 40 m wasserdicht ist. Der restliche Lieferumfang beinhaltet eine Auswahl an Halte-Equipment: Eine Schnellspannschnalle, einen 3-Wege-Schwenkarm und je eine Klebehalterung für flache und gebogene Untergründe.

Fazit

Aufgrund der vielen unterschiedlichen Videomodi und Fotofunktionen kann die GoPro Hero 3+ Black Edition sehr flexibel eingesetzt werden. Der Protune-Modus ermöglicht zudem eine hohe Bildqualitä mit der Möglichkeit, den Look in der Postproduction nach Wunsch anzupassen.

Was der GoPro fehlt, ist ein Display. Dieses muss bei Bedarf separat gekauft werden (LCD Touch Bac Pac, rund 100 Euro) und kann dann an der Rückseite der Action-Cam montiert werden. Andere Cams, etwa die Actioncam X7, die Rollei S-50 WiFi oder die Toshiba Camileo X-Sports bieten standardmäßig einen eingebauten Bildschirm und sind günstiger. Auf den 4K- und 2.7K-Modus muss man bei der Konkurrenz allerdings verzichten. Was allen GoPros fehlt, ist ein integrierter Bildstabilisator, wie ihn beispielsweise die günstigeren Modelle von Panasonic und Sony bieten.

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