Apple gibt einen Ausblick auf die nächste Mac-Pro-Generation
Der neue Mac Pro sieht aus wie eine schwarze Konservendose oder ein Ofenrohr. Rund 25 cm hoch, soll der runde Rechner Xeon-Prozessoren, GPUs der Dual-Workstation-Klasse, Thunderbolt 2, PCIe-basierenden Flash-Speicher und schnellen ECC-Arbeitsspeicher in einem extrem kompakten Gehäuse vereinen — das man aber wohl kaum in Racks einbauen kann.
»Mit den aktuellen Xeon-Prozessoren, Dual-FirePro-GPUs, ECC-Arbeitsspeicher, PCIe-basierendem Flash-Speicher und Thunderbolt 2, alles um einen revolutionären, vereinheitlichten Wärmekern entwickelt, ist die nächste Generation des Mac Pro der am fundamentalsten veränderte Mac aller Zeiten«, sagt Philip Schiller, Senior Vice President Worldwide Marketing von Apple. »All die Leistung und Erweiterbarkeit steckt in dem drastisch veränderten, neuen Design, das gerade einmal ein Achtel der bisherigen Größe hat — und das Beste: es wird hier in den USA zusammengebaut.«
Die nächste Generation des Mac Pro, auf den Apple nun einen ersten Ausblick gab, wurde nach Firmenangaben rund um einen Wärmekern entwickelt, der es dem Desktop-Rechner ermöglichen soll, seine gesamte Wärmeleistung effizient über alle Prozessoren zu verteilen und abzutransportieren. Das Ergebnis sei ein professionelles Desktop-System mit hoher Leistung in einem völlig neuen Design, das einem Achtel der bisherigen Größe des Mac Pro entspricht.
Intel Xeon E5-Prozessoren der nächsten Generation mit Konfigurationen bis zu 12 Kernen liefern doppelt so schnelle Gleitkomma-Berechnungen. Mit zwei AMD-FirePro-GPUs der Workstation-Klasse ist der komplett neue Mac Pro bis zu 2,5 mal schneller als der bisherige Mac Pro und bietet bis zu 7 Teraflops an Rechenleistung. Der neue Mac Pro enthält außerdem PCIe-basierenden Flash-Speicher, der bis zu zehnmal schneller als herkömmliche Desktop-Festplatten ist und beinhaltet den neuesten Vier-Kanal-ECC-DDR-Arbeitsspeicher mit 1866 MHz und bis zu 60 GByte/Sek. an Arbeitsspeicherbandbreite. Diese Zahlen basieren auf den Spezifikationen des aktuellen Vorserienmodells.
Mit dieser Leistung soll der neue Mac Pro eine uneingeschränkte Bearbeitung von hoch auflösendem 4K-Video ermöglichen, während gleichzeitig Renderings im Hintergrund durchgeführt werden können, so Apple.
Die nächste Generation des Mac Pro soll auch erweiterbar sein: Mit sechs Thunderbolt 2-Anschlüssen, die jedem externen Device bis zu 20 GBit/s an Bandbreite bieten können, ist der Mac Pro zum Anschluss von externem Speicher, mehreren PCI-Erweiterungseinschüben, Audio- und Video-Breakout-Boxen und den neuesten externen Displays, inklusive 4K-Desktop-Monitoren, ausgelegt. Jeder der sechs Thunderbolt-2-Anschlüsse unterstützt bis zu sechs in Reihe geschaltete Geräte und bietet somit die Möglichkeit, bis zu 36 Hochleistungs-Peripheriegeräte anzuschließen. Thunderbolt 2 ist komplett abwärtskompatibel zu bestehenden Thunderbolt-Peripheriegeräten und ermöglicht die bislang schnellste Datenübertragung zwischen Macs.
Erster Eindruck
Der neue Mac Pro kann und soll auf dem Schreibtisch stehen, also im Wortsinn ein »Desktop«-Rechner sein. Für sich betrachtet, hat er Tischskulpturcharakter, aber wenn man die notwendigen Kabel einsteckt, und eventuell erforderliche Peripheriegeräte dazustellt, dürfte er schon einiges von seinem Charme verlieren.
Die Hinweise von Apple auf die Wärmeoptimierung mit dem kaminartigen Design und dem oben sitzenden Ventilator lässt vermuten, dass man sich mit dem Rack-Einbau des Geräts schwer tun wird: Dieser Rechner soll nicht im Geräteraum oder einem mobilen Rack versteckt werden, sondern in schön eingerichteten Ateliers und Designlofts dekorativ auf dem Schreibtisch stehen. Für große Teile des Film- und Videobereichs könnte sich das als weniger praktisch erweisen.