Branche, Format, Technology, Top-Story: 20.03.2013

Pandora 2013: Speichermedien im Überblick

In der Akquisition, also bei Camcordern, ist der Trend zum Festspeicher eindeutig. Die Vielfalt der Speichermedien aber wächst weiter an: Kennen Sie etwa AXSM oder XQD?

Wieso nicht einfach eine SSD aus dem IT-Bereich nehmen und in eine Kamera packen, um die Bilddaten zu speichern? Das wird zunehmend gemacht, etwa bei der Blackmagic Cinema Camera (Test). Dennoch gibt es auch noch zahlreiche kompaktere und stärker auf die Anforderungen des Akqusitionsbereichs optimierte Speichermedien, die oft aus dem Fotobereich kommen.

Einen Zwischenweg stellen äußerlich und von den Anschlüssen etwas robuster gestaltete Speicherbausteine dar, deren Innenleben aber letztlich einer SSD entspricht — so etwa bei den von Codex und Arri verwendeten XR Capture Drives.

Im folgenden finden Sie eine absichtlich kurz gehaltene Übersicht aktueller Speichermedien, mehr Infos finden Sie teilweise im Lexikon (blaue Begriffe anklicken).

A-Cam dll Memory Card: der schwedische Hersteller Ikonoskop hat für seine digitale Kamera ein eigenes Speichermedium entwickelt, eine etwa scheckkartengroße, aber etwas dickere Speicherkarte (Kapazität: 160 GB).

CF-Card: Die CompactFlash-Speicherkarte kommt ursprünglich aus dem Fotobereich, konnte sich später aber auch in anderen Bereichen etablieren. Unter anderem setzen Red Digital Cinema und Canon die CF-Card als Speichermedium ein.

FieldPaks: Dieses spezielle Wechselfestplattensystem nutzt Ikegami bei seinem Editcam-System.

GFPak: In der GF-Cam setzt Ikegami GFPaks mit einer Kapazität von bis zu 128 GB ein. GFPaks sind deutlich größer als etwa SD- oder CF-Speicherkarten, bieten aber eine integrierte Kapazitätsanzeige und eigene USB- und Sata-Schnittstelle. Mittlerweile gibt es auch GF-Adapter, die sich mit CF- oder SD-Karten bestücken lassen.

P2: P2 steht als Kürzel für die »Professional Plug-In Card«, ein etwa scheckkartengroßes Festspeichermedium mit PCMCIA-Schnittstelle, das Panasonic für den Einsatz in bandlosen Profi-Camcordern entwickelt hat. Panasonic bietet aktuell P2-Karten der F-Serie mit Kapazitäten bis 64 GB an.

Micro-P2: Panasonic will ab April 2013 seine neuen Micro-P2-Karten mit Kapazitäten von 16, 32 und 64 GB ausliefern. MicroP2-Karten haben die gleichen Abmessungen wie SD-Karten und sollen sich direkt in zukünftigen P2-Geräten, sowie per Adapter in bisherigen P2-Slots verwenden lassen (eventuell Firmware-Update nötig).

SD-/SDHC-/SDXC-Card: SD ist das Kürzel für das kompakte Speicherchip-System Secure Digital. SD-Speicherkarten sind die am weitesten verbreiteten Speicherkarten im Markt. SD-Karten sind kleiner und dünner als etwa CF-Speicherkarten.

Die aktuell leistungsfähigste Version von SD-Speicherkarten sind SDXC-Karten. Die derzeit noch weiter verbreiteten SDHC-Karten sind in verschiedene Klassen unterteilt. JVC, Panasonic und Sony nutzen diese Karten in ihren AVCHD-Camcordern.

Professional Disc: Die Professional Disc (PD) hat Sony als Speichermedium für das XDCAM-Format entwickelt. Zunächst als Single-Layer-Scheibe mit 23 GB Speicherkapazität eingeführt, gibt es PDs nun auch in Dual-Layer-Technik mit 50 GB und höherer Datenrate für XDCAM HD 422. Eine einmal beschreibbare Quad-Layer Disc mit 128 GB Speicherplatz erweitert die Familie, ist aber eher für die Langzeitarchivierung konzipiert.

SR-Memory: Die SR-Memory-Karte ist das Festspeichermedium für Produkte der SR-Master-Serie von Sony (Festspeicher für file-basiertes HDCAM SR). Die Karte soll eine garantierte Schreibgeschwindigkeit von 5,5 Gbps bieten.

SxS: Von Sony und Sandisk entwickelte Speicherkarte für Profi-Camcorder. Auf die erste Kartengeneration SxS Pro mit 400 Mbps folgte die günstigere SxS-1-Karte mit 240 Mbps. Aktuell ist die neue SxS Pro+ Karte, die es auf 1,6 Gbps und 128 GB bringt (das ist nötig, um per XAVC komprimierte 2- und 4K-Bilder aufzeichnen zu können). Mittlerweile gibt es auch SxS-Adapter, mit denen sich andere Speicherkarten im SxS-Slot verwenden lassen — teilweise mit Abstrichen etwa bei Slowmotion.

AXSM: AXS-R5 heißt ein neuer Dockrecorder, der sowohl an Sonys F5, wie an der F55 verwendet werden kann. Er zeichnet 4KRaw-Daten auf eine neue Speicherkarte mit der Bezeichnung AXSM auf. Die Karte liegt von der Baugröße her zwischen der SxS-Karte und dem SR-Memory.

Memory Stick: Sony setzte bei seinen Kompakt-Camcordern früher ausschließlich auf die hauseigene Speicherkarte Memory Stick. Mittlerweile unterstützt der Hersteller in aktuellen Geräten auch die alternative Verwendung von SD-Karten für die Aufzeichnung. Memory Sticks gibt es mittlerweile in zahlreichen Varianten, allerdings haben sie in der professionellen und semi-professionellen Videowelt keine Marktrelevanz.

XQD ist ein neuer Speicherkartenstandard, der über eine PCI-Schnittstelle arbeitet und dadurch hohe Datentransfer­raten ermöglichen soll. Aktuell setzt allerdings nur die Nikon-Digitalkamera D4 diese Karte ein.

Weitere Infos, Sonderheft

Diesen und weitere themenverwandte Artikel hat film-tv-video.de zu einem Sonderheft gebündelt, das Sie unter dem untenstehenden Link als PDF oder als Print-Ausgabe bestellen können. Natürlich finden Sie alle Infos auch online bei film-tv-video.de, aber wenn Sie das Heft oder das PDF erwerben, sparen Sie Zeit, erhalten alles gesammelt in grafisch ansprechender Form und Sie unterstützen die Arbeit dieser Plattform.

Anzeige:

Empfehlungen der Redaktion:

14.03.2013 – Pandora 2013: Minikameras — kompakt und leistungsfähig
08.03.2013 – Pandora 2013: Sensorgrößen — Darf’s ein bisschen mehr sein?
01.03.2013 – Pandora 2013: Das Neue und das Alte
09.03.2013 – Pandora 2013: Objektivübersicht — Eyes Wide Shut
19.03.2013 – Pandora 2013: Grundlagen der Raw-Aufzeichnung
12.03.2013 – Pandora 2013: Kameratrends — Größer und besser
01.03.2013 – Pandora 2013: HD-Formate im Überblick
07.03.2013 – Pandora 2013: Immer mehr Codecs und HD-Formate
13.03.2013 – Pandora 2013: SLS-Kameras
16.03.2013 – Pandora 2013: Highspeed-Kameras — Slow down
21.03.2013 – Pandora 2013: Übersicht mobile Recorder