JVC: Kompakte 4K-Projektoren in Stereo-3D
Drei neue Projektoren, die auch Stereo-3D beherrschen, schickt JVC ins Rennen. Zwei davon bieten interne 4K-Bildverarbeitung und eine neue Darstellungstechnik — und holen damit laut Hersteller wesentlich mehr Projektionsqualität aus HD-Signalen heraus.
Als Bildwandler kommen in den Projektoren jeweils drei D-ILA-Panels mit einer Diagonale von 0,7 Zoll zum Einsatz, die speziell auf die neue optische Einheit der Projektoren abgestimmt sind. Die HD-Panels bieten eine native Auflösung von jeweils 1.920 x 1.080 Bildpunkten — aber durch eine in den X70 und X90 eingebaute, neue Signalverarbeitungstechnik, die mit einer Pixelshift-Projektion kombiniert wird, sollen diese Projektoren noch einmal deutlich mehr Bildqualität auf die Leinwand bringen.
Der X70R und der X90R (im Profibereich der RS55 und der RS65) arbeiten laut Hersteller mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten — das sind doppelt so viele Zeilen und Linien wie bei HD (1.920 x 1.080) und somit die vierfache HD-Auflösung. Allerdings verarbeiten die Projektoren nicht durchgängig individuelle Pixel in diesem Raster, sondern sie nutzen Interpolations- und Korrektur-Algorithmen, um aus HD-Signalen ein 4K-Bild zu generieren. Echtes 4K ist das bei strenger Betrachtung nicht, eher ein weiterer Schritt in Richtung 4K für den Heimanwender — aber die Projektion soll laut ersten Betrachtern recht eindrucksvoll aussehen.
E-Shift: errechnete und von Fehlern bereinigte 4K-Bilder auf der Leinwand
Vereinfacht betrachtet, funktioniert das so: Aus den zugeführten HD-Signalen wird im Projektor ein 4K-Signal generiert. Dabei werden nicht nur Pixel verdoppelt, sondern es werden Algorithmen zur Bildverbesserung eingesetzt. So werden etwa Objektkanten erkannt und deren Darstellung verbessert, indem beispielsweise Treppeneffekte eliminiert werden. Außerdem wird der Kontrast innerhalb feiner Bildstrukturen angehoben und Artefakte wie Aliasing werden entfernt.
Das so errechnete 4K-Bild wird dann wieder in zwei leicht gegeneinander versetzte, neue Teilbilder aufgesplittet, die jeweils eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten aufweisen. Diese Teilbilder werden dann abwechselnd projiziert — mit doppelter Bildrate, in Europa also mit 100 Hz. Dabei sorgt ein besonderes optisches Baulelement dafür, dass die beiden Teilbilder in der Projektion diagonal um ein halbes Pixel gegeneinander versetzt werden. Somit entsteht auf der Leinwand wieder das errechnete 4K-Bild. Das Projektionsbild sieht durch diese Maßnahmen weniger »gerastert« aus, Objektkanten werden durch die zuvor exakt aufeinander abgestimmten Teilbilder schärfer und gleichmäßiger dargestellt.
Weitere Daten der neuen Projektoren
JVC hat auch die Projektionshelligkeit im Stereo-3D-Betrieb erhöht: Ein verbesserter Treiber hält den Shutter an der aktiven 3D-Brille länger geöffnet, wodurch mehr Licht durchgelassen wird und gleichzeitig das Übersprechen minimiert wird. Mittels Analyse und Korrektur der für das linke und rechte Auge bestimmten Signale sorgt ein »Crosstalk Canceller« im Projektor für eine weitere Verringerung des Übersprechens. Um den Stereo-3D-Effekt zu optimieren, kann der Anwender auch die Parallaxeneinstellung verändern.
Der 3D-Sync-Sender PK-EM1 kostet rund 80 Euro, die neue aktive 3D-Shutter-Brille von JVC (PK-AG2) kostet rund 140 Euro pro Stück.