Digital Cinema: Kodak stellt Theatre Management System vor
Kodak zeigt bei einer Messe in Florida Kinobetreibern, Distributoren und Produzenten sein Theatre Management System (TMS), mit dem sich digitale Kinofilme empfangen, verwalten und vorführen lassen.
Das System ermöglicht laut Kodak die Vernetzung innerhalb von Kinos sowie zwischen Kinos und Filmverleihern. Dadurch werden aus Sicht des Anbieters neue, effizientere Arbeitsabläufe für Kinobetreiber und Distributoren möglich und auch das Publikum kann durch ein verbessertes Kinoerlebnis profitieren. Das Theatre Management System (TMS) verknüpft und steuert alle für die Vorführung digitaler Filmkopien notwendigen Komponenten und bindet die Kinos an die Verteilnetze der Filmverleiher an.
Kodak hat seinen Ansatz für ein solches System in Zusammenarbeit mit National CineMedia entwickelt, der gemeinsamen Vertriebs- und Marketing-Gesellschaft der drei größten US-amerikanischen Kinoketten, die insgesamt mehr als 1.100 Kinos mit mehr als 13.500 Leinwänden repräsentieren. Gleichzeitig weist Kodak auf die umfangreiche Markterfahrung des Unternehmens hin, die man bei der Installation von bislang rund 2.200 digitalen Pre-Show- und Feature-Systemen in den USA, Kanada, Australien, Singapur und Japan gesammelt habe.
»Bis zum heutigen Datum wurden digitale Kinosysteme auf Stand-Alone-Basis implementiert«, erläutert Bob Mayson, Vice President und General Manager von Kodak Digital Motion Imaging. »Jeder Content-Player arbeitet unabhängig. Displays in Eingangsfoyers werden separat betrieben. Die Pre-Show wird getrennt vom Hauptfilm behandelt. Dieser Ansatz geht an der Tatsache vorbei, dass die Digitaltechnik an sich eine ‚verbindende’ Technologie ist.«
Das Kodak System ist dementsprechend auf Zusammenarbeit angelegt: Es verbindet Server, Player und andere Komponenten verschiedener Hersteller, steuert und kontroliiert das daraus entstehende Gesamtsystem. Die neue Theatre Management Software, das Herz des Systems, beinhaltet ein API, das auch die Kommunikation mit anderen Software-Systemen erlaubt.
Content, der von verschiedenen Quellen zugespielt wird, kann innerhalb von TMS vor Ort verknüpft werden. TMS schlägt laut Kodak auch die Brücke zum Ticket-System, zu Werbe-, Präsentations- und Infosystemen im Kino, so dass überall im Kino gleichzeitig die Information vorliegt, was genau für welche Leinwand vorgesehen ist. Die Entschlüsselungs-Codes, die notwendig sind, um den verschlüsselt an die Kinos übertragenen Content überhaupt darstellen zu können, können ebenso über das Netzwerk verwaltet werden.
»Wir fügen damit den Fähigkeiten unserer Pre-Show-Anwendungen (…) neue Leistungen hinzu«, erläutert Les Moore, Chief Technical Officer bei Kodak Digital Cinema. »Die komplette Vorführung kann dezentral programmiert werden. Eintreffende Trailer, Hauptfilme, und Pre-Show-Komponenten werden automatisch nach Plan zusammengesetzt und wie vorgesehen abgespielt. Dies ist ein neuer und vereinfachter Workflow für Kinobetreiber, der neue Sicherheitsfunktionen für die Content-Eigentümer einschließt.«
Empfang und die Wiedergabe des Contents werden überwacht, entsprechende elektronische Berichte im TMS verarbeitet und gespeichert. Dort können sie je nach Zugriffsberechtigung eingesehen werden — etwa auch vom Distributor, wenn das so eingerichtet wurde. Das System überwacht auch die Funktionalität aller Komponenten. Potenzielle Probleme können so nach Angaben von Kodak oft schon diagnostiziert und teilweise sogar per Fernzugriff korrigiert werden, bevor es zu Störungen kommt.
Kodak will über die nächsten Wochen Beta-Testläufe der ersten Version von TMS in verschiedenen Kinos durchführen.