Einsteigermodell
Der DSR-200 ist die Profiversion des Sony-Consumer-Camcorders DXC-VX9000. www.film-tv-video.de erklärt die wichtigsten Unterschiede der beiden digitalen Camcorder.
Der Sony DSR-200 wird vom Hersteller nicht mehr verkauft, ist aber noch gebraucht erhältlich. Der Test des Geräts wurde im Jahr 1999 durchgeführt.
Beim DSR-200 haben die Sony-Entwickler den Consumer-DV-Camcorder DCR-VX9000 als Basis genommen, und daraus mit einigen Änderungen ein DVCAM-Gerät konstruiert. Der Hintergrund dieser Entscheidung: Der DV-Camcorder DCR-VX9000 begeisterte viele Tester und Anwender aus dem Consumerlager, und auch etliche professionelle Anwender bedienten sich beim DCR-VX9000. Die Profiabteilung bei Sony hat darauf reagiert und den 9000er in einer Profiversion mit DVCAM-Aufzeichnung ins Programm genommen. Dieser Camcorder trägt die Typenbezeichung DSR-200 und kostet rund 9.400 Mark. In diesem Preis sind aber weder die Mehrwertsteuer noch das Zubehör wie Akku und Netzgerät enthalten.
Weitere Unterschied der beiden Camcorder:
Sonys VX9000 zeichnet DV-Signale auf, während der DSR-200 DVCAM-Signale aufs Band schreibt. Der DSR-200 kann aber auch DV-Bänder wiedergeben.
Beide Camcorder arbeiten mit Vollformat-Kassetten. Sony bietet für den DSR-200 DVCAM-Bänder mit größerem Speicherchip an, aber es kann auch auf normale DV-Vollformat-Kassetten aufgezeichnet werden.
Der DSR-200 ist mit professionellen XLR-Buchsen ausgestattet. Daran läßt sich ein externes Mikrofon anschließen oder der Ton einer anderen Quelle einspeisen.
Natürlich ist es auch möglich, den Ton mit dem eingebauten Mikrofon aufzuzeichnen. Mit einem Wahlschalter (Line/Rear Micro/Front Micro) muß der Anwender lediglich einstellen, welcher Ton tatsächlich aufgezeichnet werden soll.
Der DSR-200 ist mit einem zusätzlichen BNC-Monitor-Ausgang ausgerüstet. Darüber läßt sich das Videosignal für die Bildkontrolle ausgeben.
o Beim DSR-200 ist es möglich, den Timecode auf Null zu setzen. Der Timecode läßt sich jedoch nicht frei einstellen und auf einen beliebigen Wert setzen. Der VX9000 bietet mit Zero Set Memory eine Funktion für den Timecode, die der DSR-200 nicht aufweist. Dabei läuft der Zeitcode zwar ganz normal weiter, aber es wird ein Memorypunkt gesetzt (Indexmarke).
Rein optisch wirkt der DSR-200 professioneller. Statt der hellgrauen Gehäusefarbe haben die Entwickler ein dezentes dunkelgrau gewählt. Auch die Beschriftung der einzelnen Funktionen orientiert sich am Profi-Vokabular, auch wenn es sich meist um dieselben Schaltungen handelt. Ein Beispiel: Die Festwerte des Weißabgleichs sind beim VX9000 mit Symbolen (Glühbirne, Sonne) beschriftet, während beim DSR-200 die entsprechenden Farbtemperaturen (3.200, 5.800 K) stehen.
Der DSR-200 besitzt eine AGC-Schaltung (Automatic Gain Control), die den Gain, also die Verstärkung, automatisch reguliert. Im Menü läßt sich einstellen, ob dabei eine Limiterfunktion aktiv sein soll oder nicht. Dieser Limiter sorgt dafür, daß die Verstärkung begrenzt wird, auch wenn AGC aktiviert ist. So läßt sich bei dunklen Motiven die düstere Stimmung bewahren und das Bildrauschen in Grenzen halten. Beim VX9000 fehlt diese Limiter-Funktion.
Der VX9000 kostet den Endkunden laut Preisliste10.400 Mark. Der Nettopreis (ohne Mehrwertsteuer) des DSR-200 beträgt 10.200 Mark, allerdings sind darin Akku und Netzgerät noch nicht enthalten. Ladegerät plus Akku summieren sich zusätzlich auf einen Nettopreis von rund 600 Mark. Der DSR-200 ist inklusive Zubehör und Mehrwertsteuer also rund 2.000 Mark teurer als der VX9000.
Fazit: Der DSR-200 bietet eine gehobene, umfangreiche und recht stimmige Consumer-Ausstattung: Bildstabilisierung mit Steady Shot und ein trotz Funktionsvielfalt klares Bedienkonzept stechen hervor. Problematisch ist beim DSR-200, daß die relativ kleinen Unterschiede zur Consumervariante DCR-V9000 den stattlichen Preisunterschied zwischen beiden Geräten nicht wirklich rechtfertigen.
Downloads zum Artikel: