Techniktrends beim Supercup 2024

Immersion

Ein wichtiges Mittel für mehr »Mittendrin« ist die Immersion, und auch hier gab es Neuheiten zu sehen. So präsentierte die DFL gleich mehrere Anbieter, die sich diesem Thema verschrieben und mit der Apple Vision Pro-Brille ihre Ideen umgesetzt haben.

Das französische Startup Immersive etwa bietet schon seit geraumer Zeit Lösungen, um Spiele auf einer Apple Vision Pro in einer völlig neuen Form konsumieren zu können. Der Partner der DFL zeigte beim Supercup, wie es per Apple Vision möglich wird, sich per Brille ganz viele unterschiedliche Zusatzinformationen anzeigen zu lassen und quasi per Fingerschnipp Spielerdaten, Replays, Highlights und mehr in die Brille einblenden zu lassen.

Das deutsche Startup Softseed hat das Ganze noch weiter getrieben und ein System entwickelt, mit dem Zuschauerinnen und Zuschauer quasi live mittendrin im Spiel sein können. Dazu entwickelte Softseed ein 360-Grad-Kamerasystem, das ein Fußballspiel nahezu live in der Brille zeigt. Die Signale werden per Glasfaser zu den Encodern transportiert und stehen nach dem Processing mit einem Delay von rund 35 Sekunden in 10K auf einer Apple Vision zur Verfügung.

Wer die Brille trägt, erhält 360-Grad-Rundumsicht mitten am Spielfeldrand, kann überall hinblicken und so das Spiel hautnah erleben. Beim Supercup setzte Softseed zwei seiner Kamera-Arrays ein, man konnte also zwischen zwei Perspektiven wählen.

Softseed plant als B2B-Anbieter diese Lösung als Service anzubieten. Sender könnten so etwa Apps aufsetzen, die es den Kunden ermöglichen, Live-Events mit Hilfe von Softseed auf ihrer Apple Vision Pro oder auch einem anderen Head Mounted Display mittendrin zu erleben.

Daten

Die DFL verfügt über das größte Fußballarchiv der Welt, und es wächst stetig weiter. Was ebenfalls weiter wächst, sind die Datenpunkte, die bei jedem Spiel ermittelt werden. Um eine Vorstellung zu geben:

Bei einem Spiel wie dem Supercup werden 3,6 Millionen Datenpunkte erfasst. Um diese zu bearbeiten, braucht es einen potenten Partner. Und den hat die DFL mit AWS gefunden. Bereits seit über vier Jahren arbeiten DFL und AWS eng zusammen. Die Früchte dieser Zusammenarbeit können Fußballbegeisterte in unterschiedlicher Form genießen, beispielsweise mit den Tactical Feeds oder den Match Facts.

Beim Supercup zündete die DFL mit den In-Match-Analysis-Clips die nächste Stufe dieser Entwicklung. Ausgewählte Spielszenen werden dabei mit Spieldaten und Statistiken verständlich und detailliert im TV dargestellt. Highlight-Clips werden automatisiert generiert.

Personalisierung und KI

Personalisierung ist eines der Buzzwords der Branche und verspricht den Broadcastern, noch mehr potenzielle Nutzer zu erreichen. KI kann helfen, Personalisierung von Content voranzutreiben, so Sri Elaprolu von AWS.

Denn die Zuschauerinnen und Zuschauer von (Live-) Sport seien vielfältig und divers, und mit Hilfe von KI könne auch leichter vielfältiger und diverser Content bereitgestellt werden. Wenn man mit Hilfe von KI Muster erkenne, ließen sich diese zudem auch auf andere Sportarten übertragen, und auch das Processing von Metadaten ermögliche KI sehr effizient.

Ganz konkret hilft KI der DFL auch beim Erstellen von Content. Auf der Basis von längeren Storys generiert dabei die KI »snackable content«, also kurze und leicht konsumierbare Inhalte, die vor allem, aber nicht nur, ein jüngeres Publikum ansprechen sollen. Wichtig sei dabei stets der »Human in the loop«, so Björn Rosenthal, DFL, der die KI-generierten Inhalte noch kontrolliere, bevor sie online gehen.

Die DFL setzt dabei die KI Claude 3.5 ein, die Texte auf der Basis bestimmter Prompts zusammenfasst. Auch die passenden Thumbnails werden per KI generiert und in puncto Bildqualität aufbereitet. Innerhalb der nächsten vier Wochen sollen Nutzer die neuen KI-generierten Inhalte in der Bundesliga-App »snacken« können.

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