Euro, Live, Sport, Top-Story: 30.07.2024

Produktionsreport: EM im eigenen Land

Die Produktion der Fußball-Europameisterschaft bei ARD und ZDF.





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Vorhandene Technik wurde mit Rental-Equipment ergänzt, unter anderem von BPM.
Sendekonzept ZDF

Für die Produktion der EM im NBC in Mainz hatte das ZDF 13 Schnittplätze installiert. Dabei setzte der Sender auf das bewährte Konzept aus EVS-Servertechnik und Avid-Nexis-Speichertechnik. »Ergänzt haben wir das Ganze mit Rental-Technik«, erklärt Florian Rathgeber.

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Master Control Room beim ZDF.

Produziert wurden die Sendungen aus einer zentralen Regie im NBC. »Dabei haben wir zum einen die Signale des Host-Broadcasters genutzt, zum anderen die Signale aus dem EM-Studio in Berlin.« Denn für die EM hatte sich das ZDF entschieden, ein Studio mit Publikum zu nutzen, das diesmal nicht auf dem ZDF-Gelände in Mainz, sondern im Hauptstadtstudio im Berliner Zollernhof aufgebaut wurde. Dort befindet sich neben anderen auch das Studio für das ZDF-Morgenmagazin. Für die EM-Berichterstattung wurde jedoch ein komplett neues Studio im Innenhof errichtet.

ZDF-EM-Studio in Berlin mit LED-Wänden

Johannes Kahl, ZDF, Technischer Leiter im EM-Studio Berlin, beschreibt die Situation in Berlin so:

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Johannes Kahl, ZDF.

»Für das Studio haben wir fast den gesamten Innenhof genutzt. Nur so hatten wir genügend Platz für eine Tribüne mit 150 Zuschauern, 5 große Medienwände plus Licht-, Beschallungs- und Studiotechnik. Eine kleine Herausforderung war, dass neben der EURO2024 Produktion auch das ZDF Morgenmagazin das Studio für einen Teil der Sendung genutzt hat.«

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ZDF-Studio im Zollernhof in Berlin. Insgesamt wurden 180 kopfbewegte Scheinwerfer im Rigg verbaut.

Im Studio selbst waren sieben Kameras installiert, darunter die neuen Grass Valley Kameras LDX135 und LDX150. Drei Kameras waren auf Pumpstativen montiert. Außerdem waren zwei drahtlose Kameras, eine Kran-Kamera und eine Beauty-Kamera im Einsatz. Die Licht- und Energietechnik wurde vom ZDF im Wesentlichen aus eigenen Mitteln gestemmt. Insgesamt wurden 180 kopfbewegte Scheinwerfer im Rigg verbaut. Die Ansteuerung der Scheinwerfer erfolgte klassisch per grandMA.

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Im Studio waren 7 Kameras installiert.

Für die Beschallung des Publikums sorgten 22 Lautsprecher. Die Herausforderung hierbei war die raumbedingte besondere Akustik im Innenhof. Für die latenzfreie Mischung des In-Ear Monitorings und der Beschallung kam ein Lawo PowerCore zum Einsatz.

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Besonders beeindruckend im EM-Studio waren die freistehenden LED-Wände.

Besonders beeindruckend im EM-Studio waren die drei freistehenden LED-Wände mit einer Gesamtgröße von 17 x 4,5 Metern mit 306 LED-Modulen (Lang INFiLED Lugh 2,6mm PP) und 11.280.384 LED-Pixeln. Diese Wände hatten eine native Auflösung von 6.528 x 1.728 Pixel.

Die beiden LED-Wände im Zuschauerbereich hatten eine Auflösung von 3.072 x 1.728 Pixel und eine Größe von jeweils 4,88 x 3,07 Meter mit 128 LED-Modulen (Lang Jupiter 1.5mm PP) und 10.616.832 LED Pixeln.

Für die gesamte Technik wurden 5x 63A und 1x 125A Stromanschlüsse verwendet.

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