Virtual Production: 07.09.2023

»Mercy Road«: virtuell produziert in den TDC Studios

Beim australischen Psychothriller »Mercy Road« wurden praktisch alle Innen- und auch ausgewählte Außenszenen in einem LED-Volume gedreht.

Mercy Road, Filmplakat, © Arclight Films
Der Psychothriller »Mercy Road« wurde überwiegend virtuell in einem LED-Volume produziert.

Nach einem Drehbuch von Chris Pelletier und Jesse Heffring, sowie mit Luke Bracey (»Point Break«, »Hacksaw Ridge«, »Elvis«) in der Hauptrolle, ist »Mercy Road« eine rasante Fahrt über einen Mann, der bis an die Grenzen seiner geistigen Gesundheit geht, um seine geliebte Tochter zu schützen. Die Regie führte John Curran (»Tracks«). Eine technische Besonderheit dieser Produktion ist, das dies der erste nahezu komplett virtuell produzierte, australische Spielfilm ist.

TDC, Logo
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Realisiert wurde »Mercy Road« in Zusammenarbeit von Arclight Films, einem Unternehmen des visionären australischen Filmemachers Alex Proyas (»The Crow«, »Dark City«), und der VR-Filmproduktionsfirma Heretic Foundation: gedreht zu wesentlichen Teilen in einem LED-Volume. Praktisch alle Aufnahmen im Auto und auch ausgewählte Außenszenen des 85-minütigen Dramas wurden in den speziell errichteten TDC Studios im australischen Sydney gedreht.


Trailer zu »Mercy Road«.
Ross Giardina, DoP, © Giardina
DoP Ross Giardina.

Um seine Vision zu verwirklichen, haben Regisseur John Curran und Kameramann Ross Giardina den Film in den TDC Studios mit Echtzeit-Compositing-Techniken gedreht. Der Workflow wurde hierbei von Heretic entworfen und überwacht, Heretic betreibt in Australien mehrere Studios diverser Größe, in denen auch verschiedene VR-Technologien genutzt werden.

Mercy Road, LED-Volume © TDC
Einer der Aufbauten im LED-Volume mit Autorequisite, LED-Wänden und -Decke und Beleuchtung.

TDC lieferte und konstruierte für »Mercy Road« das maßgeschneiderte virtuelle Set und den Raum für die Dreharbeiten, einschließlich der LED-Wände, die aus LED-Panels von ROE (Black Pearl BP2) aufgebaut wurden.

Gedreht wurde mit einer Arri Alexa Mini LF. Als Tracking-System wurde RedSpy von Stype verwendet, ein System das auf drahtloser optischer Ermittlung der Kamera-Positionsdaten basiert.

Stype, Logo
Das Tracking-System RedSpy bietet der Hersteller Stype an. (Anzeige)

Die von RedSpy gesammelten Tracking-Daten werden an die Server weitergeleitet und dort verwendet, um die Parallaxen-Verschiebungen der Hintergrundbilder auf der LED-Wand zu realisieren, wenn die Kamera Fahrten in die Tiefe, zur Seite und um Gegenstände herum durchführt.

RedSpy, Stype
RedSpy: optik-basiertes Tracking-System.

RedSpy funktioniert als optisches Tracking-System, arbeitet mit Infrarot-LEDs und wird auf der Kamera positioniert.

Als MediaServer wurden VX2-Systeme von Disguise verwendet. Die Haupt-LED-Wand maß 11 x 4 m und es wurde auch eine LED-Decke genutzt.

Mercy Road, LED-Volume, © TDC
Das TDC-Team setzte den Disguise-XR-Workflow um.

Das TDC-Team setzte den Disguise-XR-Workflow mit RX-II-Render-Nodes ein, um die Unreal-Engine-Szenen live zu rendern.

Harrison Dow, Videotechniker, TDC
Harrison Dow, TDC.

»Die Verwendung von XR für Szenen wie diese ist sehr effizient, da die Produktionsmitarbeiter die gewünschte Szenerie sehr schnell austauschen können«, erklärt Harrison Dow, Videotechniker bei TDC.

Mercy Road, LED-Volume, © TDC
Auch die Beleuchtung wurde remote realisiert.

TDC arbeitete mit dem Kameramann Giardina zusammen, um das Pixel-Mapping der szenischen Beleuchtung des Films zu vereinfachen, damit die Beleuchtung subtiler und noch eindringlicher wirkt. Dem DoP standen zwei LED-Trolleys zur Verfügung, um die szenische Beleuchtung weiter zu verbessern.

Alex Rendell, technischer Projektleiter, TDC Studios
Alex Rendell, TDC Studios.

Alex Rendell, technischer Projektleiter bei TDC Studios: »Die TDC Studios sind führend im Bereich der immersiven virtuellen Produktionstechnologien. Es war uns eine Ehre und Freude, mit Arclight Films und der Heretic Foundation zusammenzuarbeiten, um die Produktion in den TDC Studios bei der nahtlosen Verschmelzung von realen und virtuellen Welten zu unterstützen und diese kraftvolle Geschichte zum Leben zu erwecken.«

Andrew Robinson, General Manager, Produzent, Heretic Foundation
Andrew Robinson, Heretic Foundation.

Andrew Robinson (»The Wolverine«, »Mad Max: Fury Road«), General Manager und ausführender Produzent der Heretic Foundation: »Die Stärke der virtuellen Produktion besteht darin, dass sie es kreativen Talenten ermöglicht, alles, was sie sich vorstellen können, auch umzusetzen. Für ‚Mercy Road‘ haben wir einen nahtlosen Arbeitsablauf und die Flexibilität der Unreal Engine und der LED-Bildschirmtechnologie genutzt, um John Curran die ultimative Kontrolle zu geben. Wir sind stolz darauf, eine Schlüsselrolle dabei gespielt zu haben, den ersten australischen Spielfilm auf die Leinwand zu bringen, der komplett mit bahnbrechender Virtual Production gedreht wurde.«

Mercy Road, LED-Volume, © TDC
Per Pixel-Mapping wurde die Beleuchtung gesteuert, um die Umgebungsbeleuchtung subtiler und noch eindringlicher wirken zu lassen.

Während der Dreharbeiten im Juli 2021 unterstützte TDC die Produktion zudem mit einem verteilten System, so dass jeder im Studio remote beobachten konnte, was im Studio gefilmt wurde. Dies war aufgrund der strengen Covid-Vorschriften unerlässlich. So war TDC etwa auch in der Lage, die Lichtfernsteuerung durch den Beleuchter von einem externen Standort aus zu ermöglichen, um die Covid-Vorschriften zu erfüllen. Produzenten in den USA, die nicht in Australien sein konnten, waren dank der schnellen Glasfaserverbindung von TDC in der Lage, Dailies während der Produktion anzusehen.

Mercy Road, LED-Volume, © TDC
Der Großteil der Handlung spielt in einem Auto, aber bei den Drehs wurde kein Benzin verbrannt.

Bei einem Film, bei dem der Großteil der Handlung in einem Auto spielt, das durch das Outback fährt, konnte durch die Dreharbeiten auf einer virtuellen Produktionsbühne der CO2-Fußabdruck erheblich reduziert werden. TDC half bei der Entwicklung und dem Bau eines Fahrbahnsets, das es dem Hauptdarsteller Luke Bracey ermöglichte, während der Dreharbeiten realistischer durch die (virtuellen) Kurven rasen zu können — wodurch sämtliche Benzinemissionen aus dem Prozess eliminiert wurden.

»Das Studio ermöglicht es, diverse Autorequisiten ein- und auszuladen, und wir verfügen über eine Laderampe, um dies zu ermöglichen«, fügte Alex Rendell hinzu. »Der Kunde nutzte während der Dreharbeiten auch weitere Einrichtungen vor Ort, wie Umkleideräume, Green Rooms, Besprechungsräume und Küchen.«

Der Film, in dem Toby Jones (»Berberian Sound Studio«) und Susie Porter (»Cargo«, »Ladies in Black«) mitspielen, wird von Gary Hamilton, dem Vorsitzenden von Arclight Films, Ying Ye und Michelle Krumm produziert. Alex Proyas, Penny Karlin und Daniaile Jarry sind ebenfalls Produzenten.

Michelle Krumm, Produzentin
Michelle Krumm, Produzentin

Michelle Krumm sagt: »’Mercy Road‘ geht wirklich an die Grenzen der neuen Technologie, und die Innovation hat sich ausgezahlt. Durch die virtuelle Produktion in den TDC Studios in Sydney hatten wir 100 % Kontrolle über die Drehumgebung, was einen schnelleren Drehplan, eine dynamischere Kulisse und einen sichereren Arbeitsbereich für die Schauspieler und die Crew bedeutete.«

Gary Hamilton, Chairman, Arclight Films, © Arclight Films
Gary Hamilton, Arclight Films.

Gary Hamilton von Arclight sagte: »Mercy Road ist ein fesselnder Thriller, der von unserem großartigen Regisseur John Curran zum Leben erweckt wurde. Der Star des Films, Luke Bracey, ist ein Ausnahmetalent, das die Leinwand zum Glühen bringt und das Publikum auf eine wilde Fahrt mitnimmt. Dies ist ein visuell atemberaubender und einzigartiger Film, in dem modernste Technologie zum Einsatz kommt.«

Mercy Road, Plakat, © Arclight Films
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»Mercy Road« wurde zusammen mit Hianlo Films produziert und von Rainmaker Films, Icon Film Financing, Media Finance Capital unter Nutzung des Screen NSW PDV Programms und Filmology Finance finanziert. Der Film wurde in Australien am 24. August und in Nordamerika am 31. August 2023 veröffentlicht.