»The Midnight Club«: Horror mit Zeiss-Objektiven
DoP James Kniest drehte die Horror-Serie »The Midnight Club« mit Zeiss-Festbrennweiten der Supreme-Prime-Radiance-Baureihe.
DoP James Kniest ist vor allem für seine Kameraarbeit bei beliebten, modernen Horrorserien bekannt, darunter »The Haunting of Bly Manor«, »American Horror Stories« und beim Horrorfim »Annabelle«. Nach »The Haunting of Bly Manor« lud Regisseur Mike Flanagan den DoP Kniest ein, auch an »The Midnight Club« mitzuwirken, einer 2022 gedrehten Serie auf Basis der gleichnamigen Jugendbuchreihe von Christopher Pike.
James Kniest kombinierte Zeiss Supreme Prime Radiance Objektive mit der Sony-Kamera Venice, um einen übergreifenden Look der von Netflix produzierten Serie zu gestalten.
In »The Midnight Club« trifft sich eine Gruppe unheilbar kranker Teenager, die zusammen in einem Genesungsheim leben, jeden Abend vor dem Kamin eines Herrenhauses, um gruselige Geschichten zu erzählen. Die Serie verwebt eine Haupthandlung aus dem Alltag der Teenager mit den Horrorgeschichten, die sich die Figuren gegenseitig erzählen.
»Einer der aufregendsten Aspekte von ‚The Midnight Club‘ ist, dass jede Episode eine eigene Geschichte erzählt, mit einem anderen Look, einer anderen Beleuchtung, einem anderen Objektiv und einer anderen Kamerasprache«, beschreibt Kniest.
Der Kameramann wollte einen starken, durchgängigen Grund-Look für die Haupthandlung schaffen, auf dem er dann die verschiedenen Erzählungen aufbauen konnte, um jeweils das Beste aus diesem breiten Spektrum herauszuholen. Dabei legte Kniest viel Wert darauf, wie er den Übergang zwischen dem Haupthandlungsstrang und den Nebengeschichten vorbereiten konnte. Dieser integrale Übergang sollte mindestens einmal pro Episode stattfinden, und zwar vor dem Feuer, an dem die Figuren ihre Geschichten erzählen.
James Kniest erklärt: »In jeder Folge schoben wir einen langen Holztisch vor den Kamin und konzentrierten uns auf die Figur, die im Vergleich zu dem prasselnden Feuer hinter ihr relativ klein im Bild zu sehen ist. Wir mussten die Schärfe und die hohe Auflösung beibehalten, ohne dass sie vom Feuer überstrahlt wurde.« Es war dabei wichtig, ein Kamerapaket zu wählen, das mit den Auswirkungen dieser dominanten Lichtquelle umgehen konnte, ohne störende, unkontrollierte Flares oder andere Artefakte zu erzeugen.
Kniest ist ein DoP, der in seiner Arbeit sehr viel Wert auf die Beleuchtung setzt. »Die Redensart vom ‚Malen mit Licht‘ hat sich bei mir festgesetzt«, sagt er. »Bei der Wahl des Objektivsets für die Haupthandlung war es mir wichtig, Objektive zu haben, die bestmöglich mit Feuer, Taschenlampen, Kerzen und Wandleuchtern umgehen können. Es war wichtig für mich, dass ich mit Flares arbeiten konnte, ohne damit in eine gestalterische Sackgasse zu geraten.« Schon bei den ersten Objektivtests suchte er daher nach einem Set, das am besten für diesen wichtigen Übergang geeignet war, ohne auf die von ihm geliebten Lens Flares zu verzichten.
Die Vorproduktion für die Show begann während der Covid-Pandemie. Kniest erinnert sich an die komischen Blicke, die er erntete, als er von William F. White geliehene Leihobjektive mitbrachte, um sie auf dem Kamin eines örtlichen Restaurants zu testen. »Ich bin während des Shutdowns in Vancouver, kaum jemand war unterwegs, und ich hatte ein Kamerasystem auf einem Restauranttisch aufgebaut, wo mich ohnehin am liebsten keiner bedienen wollte«, lacht er. Dann testete er die Zeiss Supreme Prime Radiances auf Herz und Nieren. »Ich hatte mich schon halb für die Supreme Radiance Objektive entschieden, aber nun zu sehen, wie sie mit Feuer und Scheinwerferlicht umgehen können, war für mich das entscheidende Zeichen, dass sie die richtige Wahl sind.«
Die lichtstarken, großformatigen Objektive wurden zum Hauptobjektivpaket für das Projekt. Kniest erzählt weiter: »Ich habe mich in diese Objektive wegen ihrer Streulicht-Eigenschaften verliebt. Ich mag es, wenn ich die Objektive auch kontrollieren kann, wenn ich das haben will. Das erschafft eine andere Welt und verleiht der Produktion mehr Dreidimensionalität. Ich habe die Objektive schließlich sogar in den Nebenhandlungen eingesetzt, manchmal hatten wir fünf oder sechs verschiedene Looks in einer einzigen Folge. Das zeugt von der Vielseitigkeit der Objektive.«
»Ich bin sehr stolz auf ‚The Midnight Club‘. Bei den Radiances gab es nichts Ablenkendes in der Art, wie die Objektive die Szenen einfingen, besonders was das Gesicht des Erzählers mit dem Feuer im Hintergrund angeht. Das ist ein Element, das in jeder einzelnen Folge vorkommt, deshalb bin ich stolz, dass wir diese Lösung gefunden haben.«
»The Midnight Club« steht auf Netflix zur Verfügung.