Dokfest München 2023: vorläufige Bilanz
Die Kino-Vorführungen des 38. Dokfests München gingen mit 35.000 Besucher_innen zu Ende. Online sind fast alle Filme noch bis zum kommenden Sonntag auf der digitalen Leinwand zu sehen.
Vor Ort kamen dieses Jahr rund 35.000 Zuschauer_innen und Gäste in die Kinos und Spielstätten – knapp 10.000 mehr als im vergangenen Jahr –, um die zahlreichen Filmvorführungen, die Veranstaltungen der Branchenplattform DokForum und des Bildungsprogramms DokEducation wahrzunehmen. Die finalen Zahlen inklusive der Online-Views werden wir in einer Woche verkünden.
Daniel Sponsel und Adele Kohout (Festivalleitung): »Das war eine tolle Festivaledition. Wir hatten viel mehr Regisseur_innen und Protagonist_innen zu Gast als im vergangenen Jahr und insgesamt fanden 211 Filmgespräche statt – so viele wie überhaupt noch nie. Diese intensiven Gespräche und Begegnungen zwischen den Filmemacher_innen und dem Publikum sind die Essenz jedes Filmfestivals. Auch die Publikumszahlen sind im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich gestiegen, das freut uns sehr und zeugt davon, dass der Dokumentarfilm im Kino gefragt ist. Nun sind wir gespannt, wie viele Zuschauer_innen unser vielfältiges Programm noch online auf der digitalen Leinwand sehen werden.«
Im diesjährigen Programm waren etliche Publikumsrenner, die jeweils über 500 Menschen ins Kino lockten: »Racegirl – Das Comeback der Sophia Flörsch«, »Feminism WTF«, »Vienna Calling«, »Einzeltäter Teil 1: München, wir und das Tier – ein Schlachthausmelodram«, »Tanja – Tagebuch einer Guerillera«, »And the King Said, What a Fantastic Machine«. All diese Filme laufen noch eine Woche lang unter www.dokfest-muenchen.de.
Auch die Online-Zuschauer_innen können noch über ihren Favoriten abstimmen, und der beliebteste Film des Festivals wird am kommenden Samstag, den 20. Mai gekürt: bei der feierlichen Verleihung des kinokino-Publikumspreises in der HFF München.
DokForum
Das DokForum, die Branchenplattform des DOK.fest München, fand wieder in hybrider Form statt: Die Branchen-Gäste waren vom 3. bis 11. Mai sowohl vor Ort als auch digital zugeschaltet. Im Zentrum standen in diesem Jahr die großen Konferenzen »Perspektive Kino! Konzepte für eine zukunftsfähige Praxis« und »It’s a Match! Connecting Formats to Audiences«. Außerdem wurden vier Preise mit einem Preisgeld von 10.000 Euro verliehen.
Sina Weber und Flora Roever (Leiterinnen des DokForum): »Mit den zwei großen neuen Konferenzen und der European Broadcasting Union Documentary Group zu Gast hat das DokForum dieses Jahr einen neuen Meilenstein erreicht. Die Relevanz des DokForum für die internationale Branche ist dadurch nochmals deutlich größer geworden. Thematisch konzentrierte sich unser öffentliches Programm auf eine zentrale, brennende Frage: Wie bringen wir das Publikum und die Dokumentarfilme zusammen – im Fernsehen wie im Kino? Zudem konnten wir wieder zahlreiche Filmteams und Branchenexperten bei Pitchings und Meetings vor Ort und online zusammenbringen, um neue Projekte anzustoßen. Wir sind überwältigt vom großen Zuspruch für unsere diesjährige Edition seitens der vielen nationalen und internationalen Branchengäste.«
DokEducation
Das Team des Bildungsbereichs DokEducation freut sich über den großen Zulauf von über 2.000 Besucher_innen vor Ort. Zum Schulklassenprogramm der Schule des Sehens kamen insgesamt über 1.200 Schüler_innen ins HP8 und die HFF München: 52 Klassen besuchten diese 90-minütigen Kino-Workshops mit kurzen Dokumentarfilmen für drei Altersstufen. Parallel können Lehrkräfte die Filme und digitalen Unterrichtseinheiten inklusive der Begleitmaterialien deutschlandweit online nutzen: Noch bis zum 31. Juli kann das Programm im Klassenzimmer eingesetzt werden. Knapp 4.300 Schüler_innen wurden dafür schon angemeldet.
Maya Reichert (Leitung DokEducation): »Die teilnehmenden Jugendlichen waren schwer beeindruckt von der ukrainischen TikTokerin Valeria (Following Valeria), die für die Workshops extra angereist ist. Unsere Schule des Sehens unterstützt Lehrkräfte im Bereich der Medienkompetenz, bringt Schüler_innen zu relevanten Themen ins Gespräch, bietet ihnen einen Ausflug zum Kulturort Kino und vermittelt ihnen die nötige Kompetenz, sich mit filmischer Narration auseinanderzusetzen. Der Pädagogische Medienpreis für unsere Unterrichtsmaterialien und die Filmauswahl ist für uns eine tolle Bestätigung.«
Im Rahmenprogramm gab es unter anderem Kooperationen mit der Münchner Volkshochschule, der Münchner Stadtbibliothek und dem Medienzentrum München an verschiedenen Veranstaltungsorten der Stadt. Ein Highlight war die Preisverleihung des Videowettbewerbs History Award mit den Ehrengästen Ralph Caspers und Emilia Flint. Zum Moderationsworkshop mit KiKa-Moderator Julian Janssen alias »Checker Julian« kamen 300 Kinder ins Kino der HFF München. Zu der anschließenden Preisverleihung des Jugendfilmwettbewerbs waren Kinder und Familien aus ganz Bayern angereist. Julian Janssen vergab hier einen der fünf vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) gestifteten Geldpreise.