ORF: multimedialer Newsroom und neues ZIB-Studio
Die Nachrichtensendung »ZIB« des ORF kommt ab sofort aus dem neuen TV-Studio, angebunden an einen multimedialen Newsroom.
Die Vorpremiere fand bereits am 18. Dezember 2022 statt: An diesem Tag kam die »Pressestunde« erstmals aus dem neuen ORF-Nachrichtenstudio, angebunden an den multimedialen Newsroom.
Seit Samstag, dem 25. Februar 2023, werden nun sämtliche Ausgaben der »ZIB« aus diesem Studio realisiert. »ZIB« als Kurzform von »Zeit im Bild« heißen die Nachrichtenformate des Österreichischen Rundfunks, die künftig durchgängig als ZIB1, ZIB2 und ZIB3 benannt werden.
Auch »Aktuell nach eins« und »Aktuell nach fünf«, die Nachrichtenformate des ORF 2, werden im neuen Studio umgesetzt, zudem auch die »ZIB-Flash«-Ausgaben auf ORF 1 sowie das »ZIB«-Wetter«. Alle Sendungen wurden optisch erneuert.
Das TV-Studio, aus dem seit Januar 2002 die »ZIB«-Sendungen ausgestrahlt worden waren, hat als Nachrichtenstudio ausgedient und wird nun als multimediales Sportstudio weitergenutzt.
Dank automatisierter Sendungsabwicklung wird die Effizienz bei den mehr als 5.000 Produktionen pro Jahr gesteigert, erläutert der ORF, die Abwicklungskosten werden gesenkt.
Parallel zum großen TV-Studio für dramaturgisch komplexe Nachrichtenformate gibt es für Nachrichtenkurzformate wie den »ZIB-Flash« und Breaking News einen Produktionsarbeitsplatz in der Bürofläche des multimedialen Newsrooms selbst. Hier entstehen tagesaktuelle Nachrichtenformate in einer »Single-Operator«-Produktion. Die Moderatorinnen und Moderatoren erfüllen hier gleichzeitig die Redaktionsaufgaben und können mit Unterstützung nur eines einzigen Technikers Nachrichtenformate in der gewohnten Qualität herstellen. Künftig werden hier bis zu 2.000 Nachrichtenprodukte pro Jahr entstehen.
ORF-Generaldirektor Mag. Roland Weißmann sagt: »Mit dem Start der ‚ZIB‘ im neuen Fernsehstudio ist die Inbetriebnahme des multimedialen Newsrooms abgeschlossen. Österreichs wichtigste und mit Abstand meistgenutzte TV-Informationssendungen erhalten damit nach 21 Jahren eine technisch modernisierte neue Heimat und werden dem Publikum aktuelle Ereignisse und komplexe Sachverhalte noch verständlicher präsentieren können. Eine mit dem Umzug verbundene, künftig weitgehend automatisierte Sendungsabwicklung sorgt zudem für noch effizientere Produktionsmöglichkeiten. Mein Dank geht an all jene, die dieses Projekt begleitet haben.«
Mag. Eva Karabeg, interimistische TV-Chefredakteurin, urteilt: »Das alte Studio ist schon in die Jahre gekommen, mit dem neuen sind wir gut gerüstet, dem Anspruch, die besten Nachrichten des Landes zu produzieren, auch in den kommenden Jahren gerecht zu werden. Nicht als Selbstzweck, sondern im Sinne unseres Publikums.«
Das Fernsehstudio im Detail
Um 24 Stunden, sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr effizient und rasch Sendungen produzieren zu können, wird das neue Studio automatisiert gesteuert. Ein von Grund auf neu gedachtes Bedienkonzept sorgt dabei für den bisher höchsten Automatisierungsgrad im ORF. Dies ermöglicht eine verlässliche und seriöse Darstellung der bis zu 16 TV-Sendungen pro Tag sowie der zusätzlichen Sondersendungen bei Großereignissen und ist darüber hinaus kosteneffizient.
Das neue Fernsehstudio Teil ist des multimedialen Newsrooms-Bereichs und bietet der ORF-Nachrichtenredaktion eine optimale Umgebung, um dem TV-Publikum die relevantesten Themen aus dem In- wie auch aus dem Ausland zu präsentieren, so der Sender. Das 207 m2 große Nachrichtenstudio verfügt über drei große Videowände, die mit bis zu fünf Kameras in Szene gesetzt werden können.
Auch grafisch präsentieren sich die Sendungen modernisiert, unter anderem mit 3D-Technik, die dem Publikum komplexe Inhalte noch anschaulicher vermitteln kann. Hinter den Kulissen setzt der ORF künftig verstärkt auf Hochleistungs-IP- und -Netzwerktechnologie statt der herkömmlichen analogen Signalwege.
Weitere technische Details:
- Vier bodengebundene Kameras und eine Schienenkamera werden via Startracker-System millimetergenau positioniert
- Die drei Videowände weisen eine Gesamtfläche von mehr als 60 m2 und eine Länge von 27 m (6 x 4k Videoinputs) auf
- Das Studio ist AR-fähig (Augmented Reality)
- Es wird ausschließlich von effizienten und langlebigen ETC- und Kinoflo-Scheinwerfern beleuchtet
Um die Versorgung mit Nachrichten für die österreichische Bevölkerung jederzeit sicherstellen zu können, verfügt der ORF-Mediencampus über ein umfassendes Notfall- und Backup-System, das die durchgängige Stromversorgung und damit die verlässliche Bereitstellung von unabhängiger Information auch im Krisenfall gewährleistet.
Folgende tägliche Sendungen kommen künftig, zusätzlich zu der bereits im Herbst gestarteten »Pressestunde«, aus dem neuen TV-Studio der ORF-Information:
- »ZIB«-Kurzausgaben am Morgen und »ZIB« um 13.00 Uhr mit Simone Stribl, Alexandra Wachter, Peter Teubenbacher, Rebekka Salzer, Rosa Lyon
- »ZIB« um 17.00 Uhr und »Zeit im Bild« um 19.30 Uhr mit Nadja Bernhard, Tarek Leitner, Susanne Höggerl, Tobias Pötzelsberger
- »ZIB 2« mit Armin Wolf, Martin Thür, Marie-Claire Zimmermann
- »Aktuell nach eins« und »Aktuell nach fünf« mit Gaby Konrad, Nadja Mader, Stefan Gehrer
- »ZIB Wetter« mit Marcus Wadsak, Christa Kummer, Sigi Fink
- »ZIB 3« (in ORF 1) mit Stefan Lenglinger, Christiane Wassertheurer, Kathrin Pollak
- »ZIB Flash« (in ORF 1) mit Madeleine Gromann, Katja Winkler, Amira Awad, Paul Fleischanderl