WM in Katar: Fußball aus der Wüste

Social Media

Die Social-Media-Arbeitsbereiche sind Bestandteil des NBC in Mainz. Sie beziehen beim ZDF von dort ihre Inhalte und bedienen davon ausgehend die diversen Plattformen. »Die Redaktion sitzt also mit im NBC und kann aus unserem Produktionsnetzwerk heraus ihre Kanäle beliefern«, so Florian Rathgeber. Zudem ist eine ZDF-Mitarbeiterin vor Ort in Katar, um Social Media-Inhalte zu produzieren.

Auch das ARD Social-Media und Content Management Team ist im NBC in Mainz untergebracht. Die Erstellung des Near Live Content, Reels, Still-Grafiken und die Videobeiträge für die Social Media Ausspielwege werden plattformgerecht erstellt.

Dabei stehen alle auflaufenden Feeds und darüber hinaus Reporter O-Töne aus dem Hörfunk Bereich zur Verfügung. Geschnitten wird mit Adobe Premiere in einem getrennten Bürokommunikationsnetz.

In Katar sind zwei Social Reporter und eine Mediaproducerin für die ARD im Einsatz und im engen Austausch mit der Heimatredaktion in Mainz. Ausgestattet mit DIY-Equipment und mobilen Schnittlaptops wird in Doha produziert. Tobias Wallentin ergänzt: »Alles, was aber online auf sportschau.de und der Sportschau APP erscheint, realisieren die Kollegen des WDR in Köln«.

Hörfunk

Digital und im Hörfunk bietet die ARD eine umfangreiche Live- und zeitversetzte Berichterstattung von der Fußball-WM. In der ARD Mediathek und auf sportschau.de werden alle ARD-Spiele live im Stream und Re-Live angeboten.

Alle Begegnungen der deutschen Nationalmannschaft und alle Spiele ab dem Viertelfinale überträgt der ARD-Hörfunk live in voller Länge. Darüber hinaus gibt es von allen 64 Spielen eine Radio-Berichterstattung live aus den Stadien und jeden Tag ein »Spiel des Tages« bei sportschau.de und in der ARD Audiothek.

Erstmals kommentiert mit Julia Metzner außerdem eine Frau ein WM-Finale im Hörfunk. Um das umfassende Angebot abzurunden, erscheint täglich während der WM der Podcast »Sportschau Daily — das Fifa WM update.«

Distribution

Die ARD sendet über den Schaltraum des SWR in Baden-Baden. Hierfür wird es eine 10-Gbps symmetrische Leitung geben, die über das ARD Hybnet getunnelt wird.

»Das Ganze wird mit den Nimbra-Endgeräten der MPE betrieben«, so Tobias Wallentin.

Es gibt 15 Videosignale in Richtung Baden-Baden, darunter die Sende-, die Programm- und die CleanFeed-Leitung sowie diverse Signale fürs Archiv, das in Baden-Baden mitgeschnitten wird. Zudem gibt es noch Zuspielleitungen in Richtung NBC – für Schaltungen, die von außerhalb zugespielt werden müssen. Von Baden-Baden aus geht es am Ende dieser Distributionskette zum ARD-Stern.

Da sich das NBC auf dem ZDF-Gelände befindet, kann der Sender die Wege zur Ausspielung deutlich verkürzen und diesen Part direkt in Mainz erledigen. Hierfür werden bestehende Glasfaserverbindungen zwischen den beiden Sendezentren auf dem Lerchenberg genutzt.

Herausforderungen

Das vergleichsweise schlanke Setup der ARD vor Ort ist dem Spardruck geschuldet, so Tobias Wallentin, der ergänzt, dass man aber dennoch ein hochwertiges Produkt abliefern wolle und sich deshalb für dieses technische Konzept entschieden habe.

Florian Rathgeber vom ZDF bestätigt, dass die Wirtschaftlichkeit natürlich bei allen Technik-Entscheidungen immer eine große Rolle spiele. Mit einer WM, die im Winter stattfinde, komme man zudem auch in personelle Engpässe, »denn die Wintersportsaison und andere große Produktionen wie ‚Wetten, dass …‘ laufen ja unvermindert weiter, WM hin oder her«, so Florian Rathgeber. Das stelle die Personalplanung vor große Probleme.

Mit dem aktuellen Setup sehen sich die beiden Sender aber gut gerüstet für die Fußball-WM aus der Wüste.

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