Voller Erfolg: European Championships 2022

EMG Group für Technik

Für die hochmoderne Berichterstattung für das lineare Fernsehen wie für die Interaktion auf digitalen und sozialen Plattformen wurde die EMG Group für jegliche Übertragungseinrichtungen ausgewählt.

Eine Crew mit mehr als 250 Mitarbeitern, sechs Ü-Wagen, Postproduktionstechnik, Long- und Shortrange RF-Übertragungstechnik, Hunderten von Kameras und einem zentralen Medienverwaltungssystem war im Einsatz. Mitarbeiter von EMG Deutschland, EMG Belgien, EMG Niederlande, EMG UK, Aerial Camera Specialists (ACS), Broadcast RF und Eurolinx arbeiteten bei dieser Operation zusammen.

EMG Germany CEO René Steinbusch sagt über das ambitionierte Projekt: »Die EMG ist aktuell mit Niederlassungen in zehn Ländern vertreten und setzt mit ihren lokalen Teams Produktionen in Top-Qualität um. Eine nun immer intensivere, grenzübergreifende Vernetzung dieser Teams schafft enorme Synergien und ermöglicht die Realisierung gigantischer Großveranstaltungen wie der European Championships Munich 2022 auf höchstem technischen Niveau. Ich bin stolz, dass auch die Expertise der EMG Germany für dieses vielbeachtete Großevent gefragt ist und wir einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Produktion beitragen dürfen.«

EMG betreute dabei vier Aufgabenbereiche:

• EMG lieferte alle Kameras und Objektive, die für die Übertragung der European Championships im Einsatz waren. Ihre Bildsignale landeten in elf Regien, in einer voll transparenten, redundanten IP-Infrastruktur, installiert in zwei Containern, die zentral im IBC aufgebaut waren. Sie waren voll ausgestattet mit Switches und Selenio Network-Prozessoren (SNP) von Imagine, für die Signalkonvertierung von Baseband zu IP. »Wir hatten hier die Leistung von rund 12 Ü-Wagen, die in einem Multi-Gallery-System liefen, und das in nur zwei Containern«, beschreibt Chris Demeulemeester, International Sales Manager von EMG, das Setup.

• Wireless-Technik umfasste das zweite große Paket, das EMG realisierte. Es beinhaltete Short-Range-Drahtlos-Kameras, wie sie etwa in der Leichtathletik in Einsatz waren, aber auch Long-Range-Systeme, darunter etwa Kameras auf Motorrädern, die bei den Radrennen und beim Marathon die Athleten verfolgten und die in Kombination mit Flächenflugzeugen das Geschehen verfolgten.

»Wir nutzen bei den Long-Range-Einsätzen eine Drahtlos-Technik, die unserer Meinung nach einzigartig ist und für extrem stabile Drahtlosverbindungen sorgt«, erklärt Chris Demeulemeester.

Diese Technik basiert auf Timebased-Interleaved-Modulation, die EMG selbst entwickelt hat und unter dem Namen Livetools vermarktet.

Sie war schon bei vielen Radrennen im Einsatz, etwa bei der Tour de France. Dank eines automatischen Trackings verfolgen dabei die Antennen auf dem Flächenflugzeug automatisch die Kameras am Boden, zudem sind mehrere redundante LTE-Systeme an Bord des Flugzeugs, sodass es keine Signalverluste gibt. »Die Flächenflugzeuge können 7h und 50 min ohne Unterbrechung im Einsatz sein«, ergänzt Chris Demeulemeester.

• Support Engineering war der dritte große Aufgabenbereich, den EMG realisierte. So installierte EMG das Technical Operation Center (TOC) – gewissermaßen das technische Herz der ganzen Veranstaltung. Übers TOC liefen die Signale aller Venues und des IBC. (Mehr dazu im Abschnitt Riedel).

Chris Demeulemeester fasst die Signalwege so zusammen: »EMG creates the content, Riedel transports the content, EMG gets the content back, does the switching and hands it over to EBU, who is the official worldfeed supplier of content.«

Der Wunsch, einen zentralen Content Pool zu installieren, wurde von EMG und EVS umgesetzt. EMG entwickelte hierfür ein Konzept mit entsprechender Architektur und passendem Netzwerk und nutzte für die Umsetzung EVS Mediahub mit EVS Via-Servertechnologie.

Die Idee des LOC/HB bestand darin, möglichst viel und dabei qualitativ hochwertigen Content an Rechtehalter, Verbände und weitere Stakeholder bereitzustellen.

Dieser sollte für sämtliche Plattformen (linear, online, Social Media) funktionieren, um die Reichweite nochmals zu erweitern. Der Mediahub sorgte so für die Kontribution und Archivierung sämtlicher Inhalte der European Championships, wobei das Material über Logger mit ausführlichen Metadaten versehen wurde.

Neben der umfangreichen Live Produktion waren für die weitere Berichterstattung acht ENG-Teams im Einsatz. Das produzierte Material wurde dann mit zehn Schnittplätzen in über 1000 Clips verarbeitet. Dazu gehörte auch zweimal täglich eine 26-minütige Highlight Sendung.

Als besondere Ergänzung stellte EMG zehn 4G-Kameras, welche für die unterschiedlichen Sportarten flexibel eingesetzt werden konnten, um aus besonderen Blickwinkeln Bilder des Sports zu liefern. So wurden beispielsweise die Radrennen aus der Bavaria Statue eingefangen oder die Marathonläufer aus dem Biergarten des Chinesischem Turms. Chris Demeulemeester urteilt: »Das war sehr effizient, und die Broadcaster liebten diese ‘Floating Cameras’.«

• Die Bereitstellung von Ü-Wagen an sechs externen Venues war der vierte große Bereich, den EMG realisierte. Die Fahrzeuge waren vor Ort bei Beachvolleyball/Klettern, Kanu-Rennsport, Radsport, Rudern, Tischtennis und Triathlon. »Wir haben hierfür internationale Produktionsteams eingesetzt, die auf den jeweiligen Sport spezialisiert waren. So haben etwa Holländer und RF-Spezialisten aus Belgien den Radsport produziert, Engländer haben Rudern produziert und dabei auch viele Spezialkameras von Arial Camera Systems eingesetzt. Tischtennis mit der deutschen Regisseurin Gudrun Wanek wiederum produzierte EMG Germany, um nur einige Beispiele zu nennen.«

Es geht also auch immer darum, Teams zu formen, die gut zusammenarbeiten können. Damit das gut funktioniert, hat EMG für die European Championships sogar eine eigene App entwickelt, mit der die Mitarbeiter in der Lage waren, sich sofort zurechtzufinden. Chris Demeulemeester erläutert: »Wir müssen in immer kürzerer Zeit immer mehr umsetzen, und ohne Effizienz in allen Bereichen ist das nicht mehr möglich. So entstand die Idee, diese App zu entwickeln – und sie hat sich wirklich zu einem enorm hilfreichen Produktionstool für alle Mitarbeiter entwickelt.«

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