Voller Erfolg: European Championships 2022
Ein Produktionsreport über das erfolgreiche Multisport-Event in München – mit Infos des Hosts, der zentralen Dienstleister Riedel, EMG, Lawo und der Sender ARD/BR und ZDF.
Die European Championships feierten 2018 in Berlin und Glasgow ihre erfolgreiche Premiere. ZDF und ARD waren seinerzeit gemeinsam mit der BBC und der EBU die Initiatoren dieses Projekts, das den Stellenwert und die Attraktivität der olympischen Sportarten stärker in den Fokus des Zuschauerinteresses rücken sollte. Was damals begann, wurde nun in München konsequent und sehr erfolgreich fortgeführt.
Das Budget der European Championships Munich 2022 betrug 130 Millionen Euro. 100 Millionen Euro wurden von der Landeshauptstadt München, dem Freistaat Bayern und der Bundesrepublik Deutschland bereitgestellt. Die drei Fördermittelgeber teilten sich die Kosten zu jeweils einem Drittel. Die weiteren 30 Millionen Euro stammten aus den Bereichen Vermarktung, Ticketing und Broadcasting Services.
LOC und Host Broadcasting
Als zentrale Sportstätte der European Championships fungierte der Olympiapark, der für die Olympischen Spiele 1972 errichtet wurde und der noch heute eine ganz besondere Ausstrahlung hat. Ergänzt wurden die dortigen Sportstätten von etlichen weiteren tollen Locations, teilweise inmitten der Stadt, wie etwa dem Königsplatz, wo Beachvolleyball und Klettern stattfanden. Benedikt Happe, Executive Producer Host Broadcast, erklärt: »Wir wollten den Geist der Olympischen Spiele von 1972 bei den European Championships neu aufleben lassen und hatten dafür ein sehr nachhaltiges Konzept entwickelt.« So wurden einige Spielstätten der Olympischen Spiele von 1972 wiederbelegt bzw. weitergenutzt.
Happe sagt weiter: »Wir kennen München sehr gut, wir kennen den Olympiapark sehr gut und wir wünschten uns alle eine bestmögliche Venue-Planung mit tollen Bildern aus München. Vor diesem Hintergrund fiel die Entscheidung, das Host Broadcasting ins LOC zu integrieren.« Im Unterschied zu anderen großen Sport Events gab es also keinen separaten Host Broadcaster. Stattdessen fungierten LOC (Local Organizing Committee) und Host in Personalunion und suchten für die Umsetzung mit einer europaweiten Ausschreibung einen starken Technikpartner.
Benedikt Happe und Norbert Garske, Head of Broadcast Engineering, waren auf technischer Seite mit ihren Teams maßgeblich an der Planung der European Championships beteiligt.
»Wir starteten im Oktober 2019 mit einem kleinen Team. Meine Aufgabe bestand darin, zunächst ein grundlegendes Kamerakonzept zu entwickeln, das Norbert Garske mit seinem Team dann technisch ausarbeitete und auf die einzelnen Venues übertrug«, erzählt Benedikt Happe.
Dabei arbeitete das Team eng mit Bildregisseuren zusammen, etwa mit Stefan Koch für die Laufwettbewerbe der Leichtathletik und für BMX, Florian Heller für Triathlon und Mountain Bike und Michael Kögler für Beachvolleyball und Klettern, Thomas Strobl fürs Turnen und Gudrun Wanek beim Tischtennis, um nur einige zu nennen.
Sie alle konnten ihre Wünsche und Vorstellungen für die Bildgestaltung einbringen und lieferten wertvolle Impulse für die Planung. All das floss Ende 2020 in die europaweite Ausschreibung für die European Championships ein.
Darin war auch in Bezug auf die Technik schon sehr viel vorgegeben und auch geplant, insbesondere was die Venues, aber auch die Kamerapositionen betraf.
Die Ausschreibung konnte mit EMG ein internationales TV-Produktionsunternehmen für sich entscheiden, das dann im engen Austausch mit dem LOC-Team um Benedikt Happe und Norbert Garske die technische Realisierung umsetzte. Mehr dazu im Abschnitt »EMG für die Technik«.
Seite 1: LOC und Host
Seite 2: Technische Eckdaten und IBC
Seite 3: Riedel-Installation
Seite 4: EMG Group für Technik
Seite 5: AoIP von Lawo
Seite 6: Gemeinsame Produktion von ARD und ZDF