Panasonic Kairos bei RTLZwei
Panasonic Kairos ermöglicht bei RTLZwei Fernsehen flexible und skalierbare Live-Videoproduktionen.
Weniger Personal und interne Produktionen, die weder mit Studiogästen oder vor Publikum noch als Roadshow stattfinden können: Die Corona-Pandemie veränderte die Situation für jegliche Events bei RTLZwei Fernsehen enorm. »Uns war schnell klar: Unsere internen Produktionen und Events – die für Geschäftspartner oder eigene Mitarbeiter und nicht für ein breites Fernsehpublikum veranstaltet werden – müssen online und remote stattfinden. Nur so bleibt RTLZwei in diesen Zeiten nahbar«, erläutert Dirk Kolditz, Leiter Technology Operations RTLZwei. Realisiert werden solche Live-Produktionen mit der IT/IP-Videoverarbeitungsplattform Kairos von Panasonic.
Multitalent gefragt
Die technische Lösung für Remote-Produktionen sollte laut Dirk Kolditz vor allem mit der vorhandenen Infrastruktur, zum Beispiel dem Netzwerk nach SMPTE ST 2110 Standard, harmonieren und sich dort problemlos integrieren lassen. Das Gerät sollte sofort betriebsbereit sein und Inhalte in UHD ausspielen. Außerdem wollte RTLZwei nicht auf klassische SDI-Technik zurückgreifen. Die Wahl fiel schnell auf die IT/IP-Videoverarbeitungsplattform Kairos von Panasonic. Als natives IP-System eignet sich Kairos für die Remote-Videoproduktion als Teil einer vollständig IP-basierten Umgebung und lässt sich problemlos mit Kameras von Panasonic, etwa PTZ-Kameras, Handhelds und AK-UC4000 4K Studiokameras, nutzen. Die AW-UE150 4K PTZ-Kameras können dabei fast beliebig im ganzen Gebäude positioniert werden.
Kairos liefert dabei eine hohe Performance und Flexibilität durch seine CPU- und GPU-basierte Hardware. Die Plattform gleicht die gesamte Verarbeitungslast aus, hat aber nicht die Konfigurationseinschränkungen klassischer hardwarebasierter Systeme. Für die effiziente Produktion von Live-Videos bietet die Lösung zahlreiche Eingangs-, Ausgangs- und Bedienoptionen. Dabei lässt die verwendete Kairos KC1000 Hardware genug Leistungsreserven für künftige Einsätze.
Kairos überzeugte Dirk Kolditz und seine Kollegen nicht nur, weil die Technologie zukunftssicher ist: Kairos harmoniert auch mit der bereits vorhandenen Video-Infrastruktur bei RTLZwei, wie SMPTE ST 2110. Es können Makros für verschiedenste Zwecke erstellt werden, wie die Steuerung der vorhandenen UE150 4K PTZ-Kameras. Im Gegensatz zu herkömmlichen Produkten ist die Plattform serverbasiert und nicht auf eine dezidierte Hardware beschränkt. Multiviewer, Clip- und RAM-Player sind bereits integriert. Kairos bietet zudem eine hohe Flexibilität bei Formaten – so kann beispielsweise eine Grafik in HD auf Material in UHD gelegt werden. Hinzu kommt eine fast unbegrenzte Skalierbarkeit von Mix/Effekten (ME) durch unbegrenzte Ebenen, die Benutzer mit der grafischen Benutzeroberfläche (GUI) frei erstellen und verschieben können.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Bildmischern gibt es bei Kairos keine Einschränkungen für MEs oder Tasten. Loris Saller, Operator Media Hub, sagt zur Skalierbarkeit: »Diese Eigenschaft ist faszinierend. Bei früheren Produkten war man auf die Mischerebenen und Keyer reglementiert, die verbaut waren. Es kam zu einem Bottleneck, wenn keine Ebene mehr frei war. Man musste um drei Ecken denken und ist oft daran gescheitert, dass ein Keyer fehlte. Bei Kairos ist das anders: Es gibt kein Limit.«
Interne Events als Remote-Produktionen
RTLZwei setzt Kairos aktuell für interne Produktionen und Events für Geschäftspartner oder eigene Mitarbeiter ein. Dazu gehört neben der RTLZwei Townhall beispielsweise auch die Roadshow des Vermarkters des Senders, EL CARTEL MEDIA (ECM). Kairos fungiert dabei als Bildmischer, steuert die Grafik und streamt in UHD. Die ECM Roadshow wurde Werbekunden und Agenturen über einen Stream zugänglich gemacht. Zwischen den Moderationen werden über Kairos Berichte oder professionell gestaltete, längere Trailer eingespielt. Auch kommen animierte Bauchbinden und ein Dauerlogo zum Einsatz – eingesteuert und verwaltet über Kairos. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Produktion im virtuellen Studio mit Green Screen, im Realstudio oder in beidem stattfindet: »Insgesamt hatten wir zwei Studios und neun Kameras in Betrieb. Dazu kamen die Präsentationen, die dem Kairos direkt über NDI zugespielt wurden«, so Kolditz. Eine solche Show kann trotz ihrer Komplexität vollständig über Kairos produziert werden.
Kairos verbessert den Live-Produktionsflow enorm. Laut Dirk Kolditz gab es vorher zwar eine technische Infrastruktur, jedoch keine Workflows für die Produktion von Live-Events aus dem Haus: Diese wurden erst auf der Basis von Kairos aufgezogen. Michael Kalvelage, stellv. Leiter Technology Operations, führt als Beispiel die Nutzung von Grafiken für Bauchbinden an: »Bei Grafiken musste ich früher immer darauf achten, dass sie in UHD produziert werden. Jetzt kann ich Grafikelemente in verschiedenen Formaten nutzen, denn Kairos spielt sie automatisch in UHD aus.«
Ausblick
In Zukunft sollen auch Remote-Produktionen außerhalb des Hauses möglich sein. Für Remote-Produktionen im Haus wird bislang ein mobiles Studio auf- und abgebaut, was längere Vorbereitungszeiten mit sich bringt. Spontane Produktionen sollen bald in einem festen Studio realisiert werden, in dem Kairos zum Einsatz kommt. So könnten über entsprechende Makros auch automatische Kamerafahrten realisiert werden und Beiträge direkt über die Makros des Kairos abgefahren werden. Durch standardisierte Abläufe könnten die Events dann ohne zusätzliches technisches Personal realisiert werden: Für eine Produktion würde man lediglich einen Tontechniker und einen Operator für Kamera und Bild benötigen.