Auf Trab gebracht — mit moderner Medientechnik
Die Trabrennbahn Mariendorf in Berlin hat ihre Medientechnik umfassend modernisiert.
Die Wahl fiel auf einen Tricaster 2 Elite mit acht SDI-Eingängen. Der TriCaster 2 Elite ist das Flaggschiff der Newtek-Produktpalette und ein nahezu universell nutzbares Produktions-/Mischersystem. Das Bedienpult für diesen Tricaster, ein 2-Stripe Control Panel von NewTek, wurde in einen neuen Regietisch eingebaut, ergänzt um einen Messplatz und eine autarke Tonregie.
Weiter sind in einem Rack in der Regie die Prozessor-Einheit des Tricasters, ein Wings-Player von AV Stumpfl als intelligentes Wiedergabegerät, eine 12G-Kreuzschiene von Aja (Kumo 32×32), ein Grafikrechner und die Audio-Funktechnik untergebracht.
Auch einige Signal-wandler-Module, die etwa für die Wandlung zwischen HDMI und 3G-SDI oder die Umsetzung per Glasfaser zuständig sind, finden sich in diesem Rack.
Vier Sony-Kameras des Typs HXC-FB80HL sind an diese Technik in der Regie angebunden. Das sind Kameras mit drei 2/3-Zoll-CMOS-Sensoren und B4-Mount.
»Wir wollten mit der aktuellen Modernisierung auf 1080 und 50p setzen, später könnte es dann in Richtung 4K gehen. Bei der Kameratechnik war uns zum einen der hohe Signalrauschabstand wichtig, aber auch die Robustheit, die unsere eigenen FB80 schon vielfach bewiesen haben. Das sind eben wirklich professionelle Kameras, und natürlich ist es immer beruhigend zu wissen, wenn man im Bedarfsfall schnellen und kompetenten Service erhalten kann — Stichwort Support-Level. Für die Zukunft waren HDR-Fähigkeit und 4K-Upscaling-Funktionalität ebenfalls wichtig«, nennt Michael Schorn einige Kriterien, die letztlich den Ausschlag für die FB80 gaben.
Angebunden sind die Kameras per Glasfaser über Lemo-Konnektoren, hierfür wurden zwei mal 400 m Kabel (SMPTE311) verlegt.
Zwei der Kameras sind mit Fujinon UA46x 13,5 UHD-Tele-Zoomobjektiven bestückt, zwei mit Fujinon US23x7,6 UHD Standard-Zoomobjektiven. Diese Kombination deckt die Anforderungen und gewünschten Bildausschnitte und -perspektiven ab, so Schorn.
Mit diesen vier Kameras realisiert das Technik-Team der Trabrennbahn die Videoübertragungen der Rennen. Teilweise ist auch noch eine fünfte Kamera im Einsatz: Eine EB-Kamera, die den Zieleinlauf aufnimmt und dann direkt aus der Kamera wieder 1:1 in Slomo abspielt. Das ist derzeit noch eine EX3 (Praxistest), aber in Kürze soll eine PXW-Z190 (Praxistest) die ältere Kamera ablösen.
Drei Kommentatoreinheiten (Zähl, Icom), In-Ear-Technik und eine neue Mikrofonierung mit Shure-Komponenten sind an das TF1-Tonmischpult von Yamaha in der Regie angebunden. Wichtig ist im Tonbereich auch ein Sample-Player, mit dem die Bahn und die Übertragungen beschallt werden.
Die gesamte Technik ist über drei getrennte Netzwerke miteinander verknüpft – konkret ein Produktionsnetz, ein 10G-NDI-Netz und ein Dante-Netz. Videokabelmäßig ist die gesamte Installation für die Zukunft auf 12G ausgelegt, auch wenn sie derzeit nur in 3G-Signaltechnik genutzt wird.
BPM und IB Medien haben auch bei früheren Projekten schon zusammengearbeitet, und diese langjährig, vertrauensvolle und intensive Geschäftsbeziehung trug auch beim aktuellen Projekt Früchte: trotz der allgegenwärtigen Liefer- und Produktionsprobleme in der Branche während der Pandemie schafften die Partner es, den gesteckten Zeitrahmen zu halten.
Auch bei der Inbetriebnahme arbeiteten BPM und IB Medien eng zusammen: BPM-Mitarbeiter Christian Bokemüller organisierte auch die Tricaster-Operator-Schulung.
Seite 1: Einleitung, Hintergrund Trabrennsport
Seite 2: Projektinformationen, Podcast
Seite 3: Technik
Seite 4: Hintergrund Trabrennbahn Mariendorf, Praxisbetrieb
Seite 5: Outputs, Fazit
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