DTM2021: Näher dran als je zuvor
Als technischer Dienstleister der Motorsport-Rennserie DTM setzte TV Skyline die Rennen der Saison 2021 in vielerlei Aspekten in Szene — ein Blick hinter die Kulissen.
Kameras
Insgesamt wurden bei den einzelnen DTM-Rennwochenenden 60 und mehr Kameras verwendet. Das hing von den einzelnen Rennstrecken ab, von deren Profil und Länge.
Lange schon vor den Veranstaltungen machte sich der Bildregisseur Thomas Strobl darüber Gedanken, besichtigte die Strecken und legte dann einen detaillierten Kameraplan fest.
Er musste dabei nicht nur die Erzählstränge beachten und den Zuschauern Orientierung geben, sondern er war natürlich auch immer auf der Suche nach neuen, spannenden Perspektiven.
Gleichzeitig musste natürlich auch die Sicherheit der Mitarbeiter, der Zuschauer und des Rennbetriebs beachtet werden.
Letztlich kam bei der DTM dann eine Helikopterkamera zum Einsatz, es gab Krankameras, Stativkameras, mobile Schulterkameras, eine Highspeed-Kamera, es gab Remote-Kameras, Onboard-Kameras, drahtlose Kameras, Handkameras und weiteres.
Als »normale« Broadcast-Kameras waren Grass-Valley-Geräte im Einsatz.
Solche Kameras wurden in der Boxengasse verwendet, beim Reifenwechseln in der Boxengasse, aber etwa auch bei Interviews.
Diese Kameras wurden aber auch im VIP-Bereich des Red-Bull-Hauses eingesetzt.
Sie waren aber auch, auf Kränen und Stativen montiert, beispielsweise auch auf einem Steiger und an anderen Orten entlang der Rennstrecke montiert.
Zahllose Drahtlos-Kameras lieferten Bilder direkt von der Strecke und aus der Boxengasse.
Diese klassischen Broadcast-Kameras trugen im Grunde die Hauptlast der Bildübertragung.
Über diese Kameras hinaus gab es bei den DTM-Übertragungen aber auch etliche spezielle Kameras. Am spektakulärsten war wegen der besonderen Perspektive natürlich die Helikamera.
Es gab aber bei der DTM-Übertragung auch Bereiche, in denen sich keine Kameraleute aufhielten. Das hatte teilweise Sicherheitsgründe. In diesen Fällen kamen folgerichtig Remote-Kameras zum Einsatz.
Remote-Kameras wurden aber auch aus anderen Gründen eingesetzt. So wurde etwa in der Sat1-Kommentatorenbox eine Remote Kamera verwendet, weil man diese nicht häufig braucht und es dort ohnehin nur ein begrenztes Raum- und Gestaltungsangebot gibt.
Im Remote-Bereich setzt TV Skyline die vom Unternehmen selbst produzierten Qubecams ein.
Qubecams gab es direkt an der Strecke, aber auch im Umfeld des Siegertreppchens wurde eine Remote-Kamera installiert, sozusagen eine champagner-geschützte Qubecam II.
Alle Remote-Kameras wurden von einem gemeinsamen Arbeitsplatz im G10 aus fernbedient. Insgesamt wurden in Nürnberg 17 Qubecams eingesetzt.
Auch direkt in den Rennfahrzeugen der DTM waren in vielen Fällen Kameras installiert.
Ein oder zwei davon nutzten in der Regel ausschließlich die einzelnen Teams selbst, um Informationen zu gewinnen und die Kommunikation zwischen dem Cockpit und der Box zu unterstützen.
Eine weitere Kamera wurde, wenn das jeweilige Team zustimmte, für TV-Zwecke installiert und live verwendet.
TV Skyline verwendet hierfür winzige Kameras mit speziellen, sehr weitwinkligen Objektiven. Sie zeigen einerseits den Fahrer, bieten aber auch einen Blick durch die Windschutzscheibe auf das Geschehen vor dem Fahrzeug.
In der Regel sind jeweils sechs TV-Kameras an Bord verschiedener Rennfahrzeuge auf dem Kurs unterwegs.
Interessanter Nebenaspekt: Auch Autos, die gerade ohne TV-Onboard-Kamera fahren, werden mit einer Antenne bestückt, damit es bei den Fahrzeugen keine Unterschiede bezüglich der Aerodynamik gibt.
Die Antennen für die Onboard-Kameras kommen aus dem Militärbereich und sind sehr teuer, deshalb werden in den Fahrzeugen ohne TV-OnBoard-Kamera nur Dummy-Antennen eingebaut.
»Wenn es dann einen Wechsel gibt, müssen wir lediglich die Dummy-Antenne abschrauben und die richtige Antenne anbringen«, erklärt Wolfgang Reeh.
Eine weitere Besonderheit unter den Kameras, die bei der DTM verwendet wurden, war eine drahtlose High-Motion-Kamera.
Mit dieser Kamera kann man bis zu 1.000 Bilder pro Sekunde aufnehmen und sofort anschließend per Funk übertragen. Damit bietet diese Kamera weitaus höhere Bildraten, als normale Broadcast-Kameras — auch solche, die »Super-Motion« beherrschen. »Den Replay dieser Slomo-Aufnahmen realisieren wir dann aus dem Ü-Wagen per Funk mit einer Remote-Telemetrie«, erklärt Wolfgang Reeh.
Eine letzte Besonderheit unter den Kameras betrifft den Einsatz von Sony-FX3-Kameras (Test) auf Ronin-Gimbals (Test). Diese waren ein Sonderwunsch von Sat1, und deshalb ist deren Besonderheit im Abschnitt »Sat1« dieses Artikels auf Seite 5 erläutert.
Seite 1: Einleitung, Basics, Videointerview Reeh/Kis
Seite 2: Grundlegendes technisches Setup
Seite 3: Renntechnik — Boxenfunk, Zeitmessung, Race Control, Grafiken
Seite 4: TV-Technik — eingesetzte Fahrzeuge und deren Ausrüstung
Seite 5: TV-Technik — Kameras
Seite 6: Output — TV-Programm, Videointerview Strobl, Sat1, Streaming, Fazit
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