WELT in Berlin
Die WeltN24 GmbH hat im Axel-Springer-Neubau zwei neue Studios errichtet. film-tv-video.de sprach mit WELT und dem technischen Projektpartner und Generalunternehmer Qvest über das ambitionierte Projekt.
Im Frühjahr startete der Nachrichtensender Welt (Eigenschreibweise: WELT) den Sendebetrieb aus dem Studio 1 des Axel-Springer-Neubaus in Berlin. Das neue, reale Studio ist sehr flexibel und hoch automatisiert. Dieser Beitrag beleuchtet die Technik in einem der modernsten Studios Europas, aber auch den Weg, der dort hinführte – etwa den Verkauf des Nachrichtensenders N24 an Axel Springer, die Digitalstrategie des Medien- und Technologieunternehmens und nicht zuletzt den Neubau in Berlin, unter dessen Dach Axel Springer viele seiner Angebote in die digitale Zukunft führen möchte.
Axel-Springer-Neubau
»Wir wollten mit dem Neubau ein Symbol und einen Beschleuniger unseres eigenen Wandels schaffen«, sagte Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, bei der Einweihung 2020. »Der Auftrag war, die Frage neu zu beantworten, warum man im digitalen Zeitalter überhaupt noch Büroräume braucht. Rem Koolhaas ist das spektakulär gelungen. Offene, multifunktionale Räume, die maximal flexible Nutzung erlauben. Avantgardistische Architektur als Magnet der Begegnung und Kommunikation. Ein Haus als Kraftwerk der Kreativität.«
Der Neubau bietet auf 52.000 Quadratmetern Arbeitsmöglichkeiten für mehr als 3.000 Mitarbeiter. »Die terrassenförmig konstruierten zehn Stockwerke und 13 Brücken schaffen dazwischen Verbindungen und setzen so Anreize für physische Begegnungen im digitalen Zeitalter«, so Axel Springer.
Zu den Bewohnern des Axel-Springer-Neubaus gehören unter anderen die Shopping- und Vergleichsplattform idealo, alle Bereiche von Welt, der Vermarkter Media Impact sowie verschiedene Zentralbereiche von Axel Springer.
Beginn der Studioplanung
2014 hatte Axel Springer den Nachrichtensender N24 übernommen. Axel Springer besaß »Welt Online« sowie mit den Zeitungen »Welt am Sonntag« und »Die Welt« starke Print- und Digitalmarken, und mit der Übernahme von N24 legte Axel Springer die Grundlage für ein crossmediales Angebot über Digital, Print und Fernsehen. Seit 2018 dann unter einer Marke WELT. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Axel Springer schon inmitten der Planung für den Neubau, und es war klar, dass auch der Nachrichtensender Welt dort einziehen sollte.
Kristina Faßler, General Manager Marketing bei Welt, blickt zurück: »Wir waren schon immer ein sehr moderner Sender und nicht nur Marktführer, sondern auch Vorreiter bei Produktion und Workflows. Unser Ziel war es von Beginn an, maximal zu automatisieren, um die größtmögliche Kapazität auf die journalistische Arbeit selbst zu konzentrieren und wirtschaftlich zu sein. Mit dem geplanten Umzug in den Axel-Springer-Neubau hatten wir die Chance, diesen Weg fortzusetzen – und auch auf technischer Seite noch einmal absolut zukunftsgewandt zu sein.«
Historie2000 nahm der News-Sender N24 den Betrieb auf – damals unter dem Dach der ProSieben-Gruppe, deren Chef Georg Kofler einen bundesweiten Nachrichtensender aufbauen wollte. N24 sollte ein möglichst umfangreiches Live-Nachrichtenprogramm senden. Das gelang allerdings nicht so schnell wie erhofft, und schon bald nach Sendestart ergänzten Dokus und Magazine die Live-News. 2010 trennte sich die ProSieben-Gruppe schließlich von N24. Torsten Rossmann, der ehemalige Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust sowie Frank Meisner, Karsten Wiest, Maria von Borcke und Thorsten Pollfuß übernahmen den Nachrichtensender. Gut vier Jahre später wurde N24 an Axel Springer verkauft. Die Digitalisierungsstrategie von Axel-Springer-CEO Mathias Döpfner sah im Bewegtbild eine zentrale Rolle für die künftige Ausrichtung des Verlags. 2018 folgte die Umbenennung des Senders von N24 in Welt. Zu diesem Zeitpunkt war schon klar, dass der Sender zusammen mit anderen Axel-Springer-Unternehmen in den geplanten Neubau des Medien- und Technologieunternehmens umziehen sollte. |
Seite 1: Hintergründe und Planung
Seite 2: Projektpartner Qvest, Entscheidung für IP
Seite 3: Studio, Mixerless Workflow
Seite 4: Arri-Licht, Octopus-Redaktion und Resümee
Keine Story mehr verpassen und einfach den Newsletter abonnieren: