Netorium unterstützte ARD-weiten Transcoding-Service
Für die Olympischen Spiele setzte das IVZ einen ARD-weiten Transcoding-Service auf — unterstützt von Netorium.
Das Informations-Verarbeitungs-Zentrum (IVZ) ist sozusagen ein ARD-eigener IT-Dienstleister, der unter anderem auch ein großes Datenarchiv für die ARD und Deutschlandradio betreibt. Während der Olympischen Spiele in Tokio setzte das IVZ gemeinsam mit dem NDR einen zentralen, file-basierten Transcoding-Service für alle beteiligten ARD-Anstalten auf: Die Postproduktionsabteilungen der Sender hatten Zugriff auf diesen Service. Netorium unterstützte das IVZ im Vorfeld mit der Entwicklung und Realisierung des Konzepts. Die damit geleistete Entwicklungs- und Installationsarbeit steht der ARD auch bei zukünftigen Produktionen zur Verfügung.
In Deutschland wurden die diesjährigen Olympischen Spiele in Tokio im nationalen Broadcast-Center (NBC) von ARD und ZDF in Mainz produziert: mit 60 Bildern pro Sekunde (Bericht über die Olympia-Berichterstattung und das NBC). So konnte eine durchgängige Produktion auf Basis des unverfälschten Originalmaterials aus Japan sichergestellt werden. Um aber die file-basierte Zulieferung in der Postproduktion des NBC von und zu den einzelnen ARD-Anstalten normgerecht gestalten zu können, wurde ein Gateway-Service etabliert, das wie ein Relay-Service für die ARD-Anstalten innerhalb des bestehenden Medienfiletransfers (MFT) agierte.
»Das Ziel in der Postproduktion war, zum Beispiel benötigtes Archivmaterial oder Zulieferungen zu den ARD-Anstalten file-basiert im NBC automatisiert in beide Richtungen zu konvertieren, so dass keine weitere manuelle Befassung erforderlich war und das Zielmaterial dennoch höchsten Qualitätsansprüchen genügte«, sagt Kristina Kirk, die verantwortliche Produktionsingenieurin beim NDR.
Gemeinsam mit dem NDR und dem IVZ entwickelte Netorium das Konzept für den Transcoding-Service. Dabei kam ein Flics-Cluster von Hiscale zum Einsatz, der in die Mechanismen des MFT eingebunden wurde. Beiträge, die von ARD-Anstalten an das NBC in Mainz versendet wurden, wurden mit einer automatischen Frameraten-Konvertierung von 50 Bilder auf 60 Bilder versehen. Im umgekehrten Fall, wenn Material vom NBC in eine ARD-Anstalt versendet wurde, erfolgte automatisch eine Frameratenkonvertierung von 60 Bildern auf 50 Bilder.
Um eine bewegungskompensierte Frameraten-Konvertierung höchster Qualität zu ermöglichen, wurde das bestehende Flics-Transcoding-Cluster um Frameformer-Lizenzen erweitert. Dass die Bildqualität des Materials über mehrere Konvertierungs-Generationen hinweg gesichert blieb, hatte Hiscale in einem vorhergehenden Proof-of-Concept unter Beweis gestellt — und sich dabei gegen verschiedene Alternativen durchgesetzt.
Neben der herausragenden Qualität überzeugten das weitreichende Monitoring sowie das Management-Konzept von Flics, die eine einfache und schnelle Umsetzung des Services ermöglichten und den operativen Aufwand beim IVZ gering hielten.
»Die Integration von Flics und die Einbindung in die automatischen Workflows mit dem MFT waren erfreulich unkompliziert, und Flics unterstützt unsere operativen Anforderungen optimal«, so Michael Blandfort, Teamleiter Video, Ressort Archiv- und Produktionssysteme beim IVZ.
Besonders nachhaltig an der Lösung ist, dass es sich bei dem Service nicht um eine einmalige Investition handelt. Bei zukünftigen Produktionen, die eine file-basierte Frameraten-Konvertierung innerhalb des MFT benötigen, kann die ARD erneut von diesem Workflow beim IVZ profitieren.