Filmfest München 2021: die Technik hinter dem Festival

Streaming: Filmmakers Live!

Deutsche oder internationale Filmpremieren machten das Gros der Filme beim Filmfest München 2021 aus — und dazu gehören natürlich auch Premierengäste. Um diese im Gasteig und am jeweiligen roten Teppich der Spielorte ordentlich zu beleuchten, wurden wetterfeste, von Filmfest-Sponsor Arri zur Verfügung gestellte LED-Panels aufgestellt.

Wann immer möglich, wurden Mitglieder von Cast und Crew der gezeigten Filme beim Filmfest präsentiert und zudem auch im Rahmen der »Filmmakers Live!«-Veranstaltungen im Gasteig vorgestellt. In einigen Fällen wurden dem Publikum auch voraufgezeichnete Q&As mit den Filmschaffenden vor dem jeweiligen Screening gezeigt. Um sie umzusetzen, hatte das Filmfest München ein kleines Studio in seinen Büroräumen aufgebaut.

Alle Gesprächsformate des Festivals — insbesondere die Filmmakers-Live!-Veranstaltungen — wurden dieses Jahr live gestreamt. Aufzeichnungen stehen von einem Großteil auch auf der Website des Filmfests München und auf dem Youtube-Channel des Festivals weiterhin zur Verfügung.

Die Streaming-Sessions wurden dabei in durchaus unterschiedlichen Formaten und Settings umgesetzt: So gab es Gespräche zwischen Moderator und einem Gast, aber auch mit mehreren Gästen direkt auf der Bühne. Teilweise wurden aber auch Live-Schaltungen via Zoom realisiert, und dann wurde die Zuspielung auf der Leinwand hinter den Gästen und zusätzlich im Blickfeld der anwesenden Gäste auf einem Monitor gezeigt. Teilweise gab es auch Einspieler aus Filmen oder Trailern. Fragen aus dem Publikum wurden über ein im Saal aufgestelltes Mikrofon ermöglicht.

Zwei Säle waren für diese Gesprächsformate im Festivalzentrum Gasteig ausgestattet worden, zum einen der Carl-Orff-Saal, der normalerweise rund 475 Sitzplätze bietet, in diesem Jahr aber von den Behörden nur für rund 100 Zuschauer zugelassen war, und die Blackbox mit maximal 65 erlaubten Zuschauern.

Das »große« Streaming-Setup für den Carl-Orff-Saal bestand aus zwei Kameras des Typs Alexa Mini mit Alura Zooms, die der Sponsor Arri zur Verfügung stellte.

Die Bilder dieser Kameras wurden an einen Atem-Mischer von Blackmagic (Atem Television Studio Pro 4K) weitergeleitet und an einen Ascender 32 von Analog Way.

Über diese Mischer wiederum wurde das Programmsignal erzeugt und einerseits an die Leinwände in den Gasteig-Sälen, die Monitore und auf die LED-Wand verteilt und zusätzlich an die Streaming-Software MimoLive weitergeleitet.

»Insgesamt konnte das Filmfest München 2021 damit seine Streamings in sehr hoher Qualität umsetzen, wofür natürlich wesentlich die lichtstarken und rauscharmen Arri-Kameras verantwortlich waren«, erläutert Florian Schneeweiß. Das Streaming wurde zusammen mit den ebenfalls langjährigen Festivalpartnern Lichtbilder Filmproduktion konzipiert und umgesetzt, die auch das temporäre Studio eingerichtet und betreut hatten und für die festivaleigene Berichterstattung vor Ort verantwortlich waren.

Gestreamt wurde auf Youtube, gleichzeitig fand eine Direktübertragung über eine Glasfaserleitung auf die LED-Wand im Hof des Gebäudes statt, wo zusätzliche Zuschauer an der frischen Luft den Gesprächen in den Sälen folgen konnten.

Die Live-Streamings wurden technisch und personell auch von ZweiB unterstützt. Im Normalfall stemmten vier Mitarbeiter die Streamings: zwei Kameraleute, einer am Bildmischer, ein Streaming-Verantwortlicher.

Fazit und Perspektive der Festivalleiterin

»Es war gut, die Herausforderungen eines Präsenzfestivals anzunehmen, und in einer gemeinsamen Anstrengung meines Teams und unserer Partner ist es gelungen, nach einer harten Zwangspause der Kinokultur wieder Leidenschaft einzuhauchen«, bilanziert Diana Iljine.

»Einige unserer Aktivitäten, Neuerungen und Ergänzungen, die wir in diesem Jahr gestartet haben, werden wir unserem Festival-Kanon auch für kommende Jahre hinzufügen — aber natürlich brennen wir andererseits auch darauf, einige unserer früheren Traditionen schon im kommenden Jahr wieder weiterführen zu können, die wir in diesem Jahr leider nicht umsetzen konnten.«

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