Filmfest München 2021: die Technik hinter dem Festival
Hintergrundbericht zur Technik des Filmfests München: Streamings, Vorbereitung, Technik der Spielorte.
Equipment an den Spielorten
Alle vom Filmfest München gebauten Spielstätten waren mit Miet-Equipment von ZweiB bestückt. Überall war eine DCP-Projektion möglich, in zwei Spielstätten wurde diese Funktionalität über eine zusätzliche DCP-Software-Lösung eingerichtet (Neo-DCP). Damit konnten eine zusätzlich zur Projektion eingesetzte LED-Wand im Kino am Olympiasee und das Ebenböckhaus in der Pasinger Fabrik mit DCPs bespielt werden.
In allen speziell eingerichteten Spielorten wurden Projektoren von Christie und Barco eingesetzt — also im Institut français (Projektor: Christie CP2215, Server: IMS 3000), Bahnwärter Thiel (Projektor: Christie CP2215, Server: Doremi Show Vault), Sugar Mountain (Projektor: Christie CP2220, Server: Doremi Show Vault), der Einkaufspassage Fünf Höfe (Projektor: Barco DP2K-6E, Server: Alchemy ICMP) und in der Pasinger Fabrik.
Die hohe Luftfeuchtigkeit bei den Outdoor-Einsätzen unter den herrschenden Wetterverhältnissen war durchaus ein Thema. Deshalb mussten die jeweils zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch darauf achten, die Projektoren nicht komplett ausschalten und abkühlen zu lassen, um Kondenswasserprobleme zu vermeiden.
Neben der Projektion war auch die Beschallung ein großes Thema. Natürlich kann man in Outdoor-Venues keinen 100%igen Kinoklang bieten, auch deshalb, weil in manchen Fällen gar keine 5.1-Audiobeschallung, wie sie in einem Kinosaal möglich ist, zur Verfügung stand. Nur einer der Spielorte, das Popup-Sommerkino an der HFF, hatte eine 5.1-Beschallung realisiert, ansonsten wurde ein 3.1-Sound geboten.
Fast alle Leinwände wurden mit Gerüsten gebaut, einzig im Garten des Institut français kam ein Airscreen zum Einsatz, also eine Leinwand, die man sich wie eine aufgepumpte, überdimensionale Luftmatratze vorstellen kann. Nebenbei erwähnt: Auch hierfür war eine Bauabnahme von der Lokalbaukommission erforderlich. Wichtige Nebenaspekte, besonders an den temporären Outdoor-Spielorten: die ständige Beobachtung der Windgeschwindigkeit— insbesondere bei der diesjährigen Wetterlage während des Festivals — außerdem wurden im Vorfeld Baumgutachten von einem Sachverständigen eingeholt, um den Gefahren von toten Ästen vorzubeugen.
Im Hof des Festivalzentrums Gasteig war eine LED-Wand mit rund 5 x 3 m Größe aufgebaut (LED-Wand: Millumin, Server: Pandora’s Box), die jedoch nur für die Übertragung der Live-Formate, für Trailer, Eigenwerbung und Kurzfilme benutzt wurden, hier wurden keine Kinofilme abgespielt.
Neben den Festivalkinos, die dieses Jahr als assoziierte Spielstätten dabei waren, gab es noch zwei weitere Indoor-Kinos, zum einen den Saal im neu renovierten Amerikahaus und last but not least wurde auch der Carl-Orff-Saal im Festivalzentrum Gasteig von ZweiB im Rahmen eines großzügigen Sponsorings wieder in einen Kinosaal verwandelt: mit 4K-Projektion und 5.1-Beschallung (Projektor: Christie CP4230, Server Doremi Show Vault).
Seite 1: Rahmenbedingungen
Seite 2: Vorbereitung, Spielorte
Seite 3: Ingest und Distribution
Seite 4: Equipment an den Spielorten
Seite 5: Streaming Filmmakers Live!, Fazit