Plazamedia: Fußball-EM bei MagentaTV
Plazamedia produziert als Generalunternehmer der Telekom die Fußball-Europameisterschaft für MagentaTV. Ein Produktionsbericht.
Analyse mit Ross Piero
In der Fußballberichterstattung darf die fundierte Analyse der Spiele nicht mehr fehlen, und mittlerweile gibt es einige Systeme auf dem Markt, die solche Analysen ermöglichen. Wenn Jan Henkel oder Manuel Baum die Spiele bei MagentaTV analysieren, arbeiten sie dabei mit dem Analysesystem Piero von Ross Video.
»Piero nutzt Bilderkennung oder encoded Camera Heads, um taktische Grafiken über Sportinhalte zu legen«, erklärt Vincent Noyer, Director of Sports Graphics Analysis bei Ross. »Mit einer Reihe von visuell ansprechenden und informativen Effekten hilft Piero den Experten, die zentralen Momente in jedem Spiel zu entschlüsseln, und gibt dem Publikum wertvolle Einblicke in die Entscheidungen, Taktiken und Aktionen, die darüber entscheiden, ein Spiel zu gewinnen oder zu verlieren.«
Hardy Steinweg ergänzt: »Piero ist ein leistungsstarkes und visuell fesselndes Werkzeug, das wirklich hilft, die Geschichte eines Spiels zu erzählen, und unseren Experten neue Möglichkeiten gibt, Hintergründe zu erklären.«
Kommentatoren-Studio
Mit Wolff C. Fuss und Marco Hagemann hat MagentaTV zwei prominente Kommentatoren für die Euro gewonnen. Jan Platte, Markus Höhner, Christian Straßburger und Benni Zander ergänzen das Team.
Sie alle kommentieren aber nicht in den Stadien, sondern in zwei Kommentatorenstudios auf dem Plazamedia-Gelände in Ismaning. Hier sind Sony-PTZ-Kameras im Einsatz, sodass die Kommentatoren auch per Video ins Studio bzw. On Air geschaltet werden können.
Investitionen
Um ein Projekt wie die Euro-Produktion stemmen zu können, braucht es leistungsfähige Technik. Plazamedia investierte deshalb im Vorfeld und mietete auch Equipment an. Neben umfangreicher Intercom-Technik von Riedel ist unter anderem ein neuer Sony-Mischer im Einsatz, ein neues Lawo-Audiopult, in den Studios arbeiten neue Sony-Studiokameras und mit Sennheiser-Audiofunktechnik sorgte Plazamedia auch beim Ton für den neuesten Stand.
IP-Sendezentrum als Basis
Seit nunmehr drei Jahren wird in ein hochmodernes IP-Sendezentrum investiert. Unter anderem deshalb gehört Plazamedia in der Broadcast-Branche zu den technischen Vorreitern dieser Technologie. »Natürlich birgt ein IP-Projekt dieser Größenordnung Risiken, aber auch viele Chancen — und letztere überwiegen aus unserer Sicht. Deshalb haben wir uns für IP entschieden«, sagte damals Jens Friedrichs, CEO von Plazamedia.
Aus heutiger Sicht war es der richtige Weg — wenn auch kein einfacher. Neue und vor allem sehr flexible Arbeitsweisen wurden mit dem Umstieg auf IP überhaupt erst möglich — etwa mit vernetzten Multifunktionsräumen. In diesen Arbeitsräumen können die Mitarbeiter per Knopfdruck die jeweils notwendigen Ressourcen für ihren Job aufrufen. Die 54 multifunktionalen Arbeitsplätze im IP-Sendezentrum werden ergänzt um einen MCR, eine Multi-SAW, eine Konferenzregie mit extra Tonregie und diversen Boxen für Live-Kommentatoren.
Plazamedia will den IP-Weg konsequent fortsetzen – vielleicht auch mit Blick auf noch mehr UHD? Die nächsten großen Sport-Events, die sich dafür eigneten, sind ja schon in Sichtweite.
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