Sky: Schnelleres, effizienteres Highlight-Editing
Sky Sport hat auf Basis von Premiere Pro einen Workflow entwickelt, der schnelleres und effizienteres Highlight-Editing ermöglicht. Intelligente Automatisierungs-Tools sind der Schlüssel dazu.
In der Sportberichterstattung zählt Geschwindigkeit: Die schönsten Tore, die besten Vorlagen, die schnellsten Dribblings sollen unmittelbar nach Spielende auf allen Kanälen zur Verfügung stehen. Wer das den Fans bieten kann, der hat die Nase vorn. Sky Sport hat hierfür einen neuen Workflow entwickelt, der verschiedene Aspekte der Sportberichterstattung und mehrere Tools verbindet und integriert.
Dazu muss man wissen, dass es Analyse-Dienstleister gibt, die in Echtzeit statistische Auswertungen von Sportereignissen generieren. Diese Daten bieten sie Medien-Kunden an, die damit beispielsweise ihre Ticker bestücken und auch anderweitig ihren Content veredeln, etwa mit Grafiken, Ergebnissen und Statistiken. Aber auch Anzeigen auf Displays in Stadien oder in Event-Locations lassen sich mit solchen Inhalten füttern.
Analyse-Dienstleister wie Sportec Solutions, Opta, Sportradar und etliche andere beschäftigen dafür im Fußball Woche für Woche große Teams, die jede Aktion eines Spiels in Datenbanken festhalten: Vom Konterspiel über die Seiten hin zum Pressing und zum Abschluss.
Auch Wertungen fließen mit ein, etwa bei den Toren. Alles wird erfasst und steht den Kunden in einer riesigen Datenbank zur Verfügung.
Sender wie Sky nutzen diese Daten für ihre Sportkommentare und Analysen, Kommentatoren und Experten erklären auf Basis dieser Daten Spielzüge, zeigen Heatmaps und realisieren so eine Vielzahl interessanter Broadcast-Visualisierungen.
Analysedaten für Highlight-Editing nutzen
»Es lag für uns eigentlich nahe, die Analysedaten dafür zu nutzen, so schnell wie möglich attraktiven Content — über die reinen Zahlen hinaus — für ganz unterschiedliche Kanäle aufzubereiten«, erläutert Isam Romdhane, Head of Media & Technical Operations bei Sky Sport. »Das war aber eine Herausforderung.«
Schließlich ist es nun mal nicht damit getan, ein paar Videoschnipsel auf Basis der Daten aneinanderzureihen und über den Sender zu jagen, sondern es gehört wesentlich mehr dazu: Bevor die Inhalte online gehen können, muss man die Inhalte verpacken und anreichern. Highlight-Clips müssen ein einheitliches Sender-Design aufweisen, Logos sollen in der richtigen Weise verwendet werden, Namen und Titel müssen stimmen, und alles sollte auch noch gut aussehen und die Endkunden inhaltlich wie auch visuell ansprechen. Es ist also jede Menges »Housekeeping« erforderlich, bevor man den Zuschauern die eigentlichen Clips zeigen kann.
»Genau das ist es aber, was sehr viel Zeit kostet«, sagt Isam Romdhane, »und es ist definitiv nicht sinnvoll, wenn sich Redakteure und Editoren mit solchen Arbeiten beschäftigen müssen — und ihnen kaum Zeit fürs eigentliche Storytelling bleibt.«
Sky Sport experimentierte deshalb schon früh mit unterschiedlichen Lösungen, hier Automatisierungsfunktionen umzusetzen, und fand in dem Startup Yepco einen Partner, der dieses Problem mit Hilfe cleverer Software und KI lösen wollte.
Yepco-Gründer Marcel Cherubin war unter anderem bei Unternehmen wie Avid und Dalet beschäftigt, bevor er vor einigen Jahren das damalige Startup Yepco gründete. Im Verlaufe seiner vorherigen Jobs hatte er tiefe Einblicke in die Anforderungen der Broadcast-Welt gewonnen. Das Ziel von Yepco: Mit intelligenter Software sollte es möglich werden, mit kürzeren Produktionszeiten mehr Output zu generieren.
Hierfür entwickelte Yepco Datenkonnektoren, die auf den Analysedaten von Dienstleistern wie Opta Sport aufsetzen und diese so aufbereiten, dass sie in Produktions-Systemen von Avid, Adobe, EVS oder MOG zur Verfügung stehen und dort einfacher als bisher genutzt werden können.
Isam Romdhane erläutert: »Wir haben unsere ersten Gehversuche in dieser Richtung unternommen, als wir vor einigen Jahren das Sky Sports HQ planten und dafür völlig neue Arbeitsweisen etablierten.«
Zentrale Komponenten im Sky Sports HQ sind die Grafiksysteme von Vizrt, das VizOne MAM-System sowie das PAM-System Interplay/Mediacentral von Avid. Yepco entwickelte zunächst eine Anbindung für Mediacentral, sodass es für Editoren und Redakteure bei Sky möglich wurde, direkt im Produktionssystem auf den Analyse-Datenpool zuzugreifen und damit den eigenen Content aufzuwerten.
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