Gottesdienst-Streaming in Kaarst
Die a.v.t. GmbH aus Hagen realisierte für eine Kirche in Kaarst ein Streaming-Setup, mit dem ehrenamtliche Mitarbeiter nun regelmäßig Gottesdienste streamen.
Als die Kirchen geschlossen bleiben mussten, bemühte sich die evangelische Kirche in Kaarst um eine Alternative, ihre Gläubigen zu erreichen — und entschied sich für das Streaming von Gottesdiensten.
Die a.v.t. GmbH aus Hagen kümmerte sich um die Umsetzung: Bereits in der Planungsphase wurde aber klar, dass eine ganz kleine, simple Lösung nicht alle Wünsche erfüllen konnte. »Ansprechende Ergebnisse erfordern eben einen bestimmten Aufwand — und was mit Freude und Liebe gemacht wird, kommt eben auch bei den Zuschauern besser an«, erklärt Detlef Sauerborn, Geschäftsführer von a.v.t..
Er berichtet: »In Kirchen hat man sehr oft eine schwierige Lichtsituation. Durch große Fenster strahlt im einen Moment die Sonne und im nächsten Augenblick dunkelt eine Wolke das ganze Bild um fünf Blenden ab. Solche Lichtsituationen gilt es zu bewältigen. Wir setzten also einerseits bis zu fünf hochwertigere PTZ-Kameras von Panasonic ein und konnten damit dank der präzisen Fernsteuerung die Lichtunterschiede sehr gut ausgleichen. Zusätzlich sorgten noch einige LED-Scheinwerfer für besseres, gleichmäßigeres Licht – auch bei dunklen Wolken.«
Die Resonanz auf die ersten Streamings war so gut, dass sich die Kirche in Kaarst dazu entschloss, das Ganze nicht nur als Provisorium für die Übergangszeit zu betrachten und es bei einem Dutzend Übertragungen zu belassen, sondern tiefer in das Thema einzusteigen. Ganz offenbar lohnte sich ja die Mühe, das Streamen konnte den Kontakt mit den Gläubigen intensivieren, es gelang, sie einzubeziehen in einen Gottesdienst in der eigenen Gemeinde — durchgeführt von dem Team aus vier eigenen Geistlichen, die in Kaarst wirken.
Die a.v.t. GmbH half also im nächsten Schritt mit, ein technisches Konzept für ein Streaming-Setup zu erarbeiten, mit dem die Gemeinde auch dauerhaft arbeiten kann.
Als das stand, suchte die Gemeinde ehrenamtliche Helfer für die Produktion. Zwölf Interessierte meldeten sich, sie wurden vom Gemeindemitglied und Medienprofi Harry Flint intensiv geschult — und nun können diese Gemeindemitglieder die Gottesdienstübertragung selbst stemmen.
Die regelmäßigen Streamings realisiert die Gemeinde nun mit zwei PTZ-Kameras inklusive Steuereinheit, einem Nagasoft X1 Produktionssystem (Infos) und einem Yamaha-Audiomischpult. Sie bilden den Kern des Equipments, das im Einsatz ist.
Detlef Sauerborn erläutert: »Der Ton spielt eine sehr große Rolle, denn anspruchsvolle Musikdarbietungen gehören in Kaarst beim Gottesdienst einfach dazu. Inzwischen arbeiten wir mit zwölf und mehr Tonkanälen, dabei sorgen hochwertige Kondensatormikrofone von Sennheiser, Beyerdynamik und Shure für einen guten Klang.«
Um die Abläufe zu optimieren, wurden in den drei evangelischen Kirchen in Kaarst die erforderlichen Kabel fest verlegt und Befestigungen für die Kameras angebracht. Die eigentliche Streaming-Technik wiederum ist in Flightcases untergebracht. Dadurch ist die Gemeinde mobil und kann Gottesdienste in drei Gotteshäusern streamen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter übernehmen jeweils den Transport und den Aufbau des Equipments. »Einige der ehrenamtlichen Helfer haben sich mittlerweile zu echten Experten für Kamerasteuerung, Bildmischung und Ton entwickelt«, erläutert Detlef Sauerborn.
Doch zum Gelingen trugen nicht nur die Ehrenamtlichen bei, die sich mit dem Projekt weiterentwickelt haben und an diesen Aufgaben gewachsen sind, sondern auch das Gottesdienst-Team selbst war entscheidend, weil es sehr schnell lernte, mit der Kamera zu arbeiten, zu interagieren und auch die Zuschauer zu Hause direkt anzusprechen: Ein Monitor direkt unter der Kamera erleichtert das.
Dank der Berichterstattung in den lokalen Tageszeitungen und in den sozialen Medien konnte die Kirche viele Zuschauer der gestreamten Gottesdienste gewinnen. Im Chat erhielten die Macher zudem bei jedem Streaming wertvolle Rückmeldungen der Zuschauer, die ihre Streams mal im Wohnzimmer, mal mit dem Tablet am Frühstückstisch abriefen.
Fürs Streaming nutzte das Team den Dienstleister Video-Stream-Hosting, weil auf der Website der Kirche keine Werbeeinblendungen stattfinden sollten. Zusätzlich wurde über Facebook gestreamt.
Detlef Sauerborn resümiert: »Die Resonanz war überwältigend, hier entsteht gerade ein sehr interessanter Markt. Er reicht von einfachen Smartphone-Applikationen bis hin zu Lösungen mit mehreren Kameras — und bietet meiner Meinung nach noch viel Potenzial.«