Super Bowl: Fünf stabilisierte Kameras auf Schienen/Tower-Systemen
Um die Halbzeit-Show des Super Bowl ins Bild zu setzen, wurden fünf der Kameras auf fernsteuerbare Schienendolly/Tower-Systeme gesetzt.
Die Kamerabewegungen während der Live-Show des Sängers The Weeknd im Rahmen der Halbzeit-Show des diesjährigen Super Bowls wurde mit fünf roboterisierten Schienendolly/ Tower-Systemen durchgeführt. Dabei nutzte der Dienstleister RailCam Robotic Systems auch Stabilizer-Stativköpfe von Newton Nordic.
RailCam Robotic Systems mit Sitz in New Jersey ist ein anerkannter Anbieter von bewegten Kamerasystemen für Live-TV-Events in den USA. RailCam besitzt auch mehrere newton-stabilisierte Kamerasysteme und hat diese im letzten Jahr zum Beispiel auf Seilkamera- und Schienensystemen mit Teleskoparm für die Oscar-Verleihung und die National Convention der demokratischen Partei bereitgestellt.
Für die Übertragung des Super Bowl 2021 brachte das Unternehmen nun einerseits das Kamerastabilisierungssystem Mini-C von Nettmann und andererseits vier newton-stabilisierte Köpfe mit ins Raymond-James-Stadion in Tampa. Die Stabilisierungsköpfe wurden auf verschiedenen teleskopischen Kamerasäulen und Schienensystemen montiert und wurden rund um die Bühne der Halbzeitshow mit dem Künstler The Weeknd platziert.
Die robotischen Kamerasysteme, mit denen RailCam arbeitet, wurden im Laufe der Jahre sorgfältig ausgewählt, erklärt Brian Sheid: »Wir arbeiten im Live-TV und das Ergebnis muss jedes Mal hervorragend sein. Die Ausrüstung darf am Set einfach nicht versagen. Wenn wir etwa die Eröffnungseinstellung der Super-Bowl-Halbzeitshow übertragen, bekommt man einfach keine zweite Chance. Als Techniker entwickelt man Sicherheit und Vertrauen in ein Gerät. Dein Job ist es, alles am Laufen zu halten, also bist du besessen von den Dingen, die das verhindern könnten.«
Erstmals beim Super Bowl 2021 setzte Railcam ein völlig neu entwickeltes System von RTS ein: den CamTower XXL.
Der kann mit einer variablen Geschwindigkeit von bis zu 1,3 m/s in der Vertikalen von 2,25 m bis zu 10,5 bewegt werden, trägt bis zu 80 kg und ist laut Hersteller auch besonders geräuscharm, laufruhig und erfüllt alle geltenden sicherheitstechnischen Anforderungen.
»Alle Dolly-Systeme und Köpfe haben während der Show einwandfrei funktioniert, und wir sind sehr zufrieden mit der Leistung«, fasst Brian Sheid zusammen.
»Über die Newton-Köpfe etwa muss ich mir eigentlich nie Gedanken machen. Das sind Werkzeuge, denen ich vertrauen kann — und das erleichtert meine Arbeit und hilft uns, den Ruf meines Unternehmens zu wahren«, bilanziert Brian Sheid.
Den Aufbau und die Funktionalität der beweglichen Kamerasysteme organisiert und überwacht der Technical Director und er bringt auch ausgebildete, erfahrene Kameraleute mit, die dann im Live-Betrieb arbeiten.
Viele davon bedienen das komplette System selbst. Die Operator steuern normalerweise die Towers und Schienensysteme mit den Füßen, links/rechts mit dem einen Fuß und hoch/runter mit dem anderen. Schwenken, Neigen und Rollen der Kamera erfolgen mit einer Hand und Zoom/Fokus-Steuerung mit der anderen.
RailCam ist mit dieser Arbeitsweise absolut flexibel und sieht keine Notwendigkeit für vorprogrammierte Kamerabewegungen. Brian Sheid erklärt: »Viele Leute denken, dass programmierte Bewegungen eine großartige Idee seien — bis der Künstler eben mal schneller geht oder für eine Sekunde stehen bleibt und die Kamera direkt an ihm vorbeifährt. Außerdem liegt eine gewisse Magie dahinter, dass eine Roboterkamera nicht zu roboterhaft aussieht darin, dass sie von einem Menschen bedient wird.«
Für diese Super-Bowl-Halbzeit-Show brachte RailCam vier Techniker mit, um ihre Kameralösungen zu installieren und während der Show zur Verfügung zu stellen. Einige der Techniker hatten schon Super-Bowl-Erfahrung, aber für RailCam als Unternehmen war dies der erste Super-Bowl-Einsatz.