SWR: Wintersport aus der Tiefgarage
Statt das Wintersportprogramm direkt von den üblichen Locations aus zu senden, zwang Corona den SWR in die Tiefgarage des Senders in Stuttgart. Und auch sonst war alles anders.
Normalerweise jubeln 40.000 und mehr Wintersportfans, wenn die Wettbewerbe im Skispringen und Ski Alpin stattfinden. Sie machen einen Höllenlärm, trampeln, schütteln Kuhglocken, tröten, unterstützen die Athleten. Das Ganze findet zudem an sehr idyllischen Orten statt. Eine ganz besondere Atmosphäre, auch für die SWR-Mitarbeiter, die Wintersport-Übertragungen für die ARD umsetzen. Normalerweise.
In diesem Jahr aber lief alles ganz anders ab: In der Wintersportsaison 2020/21 hupte bislang höchstens ein Auto in der Tiefgarage des SWR in Stuttgart — wie das unten eingefügte Video zeigt.
Die Pandemie zwang den SWR als Federführer der Skisprung-Wettbewerbe, massiv umzudisponieren und die Schaltungen aus einer schnöden Tiefgarage und die Ski-Alpin-Zulieferungen aus dem Studio B im Funkhaus Stuttgart abzuwickeln.
Neue Arbeitsstrukturen wegen Corona
Der fürsorgliche Umgang mit der Gesundheit und die verpflichtenden Corona-Hygiene-Konzepte für alle Beteiligten vor Ort und im Sender mussten umgesetzt und die Kosten im Auge behalten werden. Das bedeutete für den SWR einen großen Kraftakt. Was sonst über die Hauptabteilung Sport, die Multimediale Herstellung Sport und die Abteilung Außenübertragung läuft, musste kombiniert werden mit der hausinternen Technik des Studios B und dem parallel laufenden Regelbetrieb, vor allem den TV-Sendungen wie »SWR Aktuell«, »Weltspiegel« und »Tigerenten Club«.
Die Technik im Hintergrund
Der SWR war und ist federführender ARD-Sender für das Skispringen und gemeinsam mit dem BR für Ski Alpin zuständig. Normalerweise werden diese Events von Sendecrews in Übertragungswagen und mit SNGs vor Ort wahrgenommen. Am Ende wird ein fertig gemischtes Sendesignal mit Ton und Bild an die ARD-Wintersport-Sendezentrale in Köln (WDR) geliefert.
Zwei große Sport-Events in Einzelteilen mit mehreren Signalen mussten in diesem Jahr gleichzeitig von außen per Satellit ins Haus geholt werden, um dort — fein säuberlich getrennt — bearbeitet zu werden. Das betraf zwei sogenannte »Weltbilder« der Sport-Events (Ski Alpin und Skispringen), plus zusätzliche individuell bestellte Signalangebote wie Interviews, Trainerkamera oder weitere spezielle Bildangebote wie das sogenannte »Leaderboard«.
Damit diese Signale perfekt verarbeitet werden konnten, war bei diesem Konstrukt im Vorfeld eine leitungstechnische und logistische Sisyphos-Arbeit vonnöten. Das hat der technische Leiter in der Außenübertragung, Gregor Schmid, mit seinem Team und vielen, vielen Kollegen und Kolleginnen an den entsprechenden Stellen im SWR-Funkhaus mit Bravour gelöst.
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