Kino-Look für RTL-Serien
Drei aktuelle RTL-Serien setzte DoP-Supervisor Jens Ernst Tukiendorf mit der C500 Mark II um: So arbeitet er, deshalb wählte er diese Kamera.
Arbeit am Set
»Wie gestaltet man in heutigen Zeiten von Corona, engen Budgets und unter hohen Ansprüchen Serien?«, fragt Jens Ernst Tukiendorf — und gibt sich selbst einige Antworten.
Das geht überhaupt erst mit Kameras wie der C500 Mark II, weil sie eine sehr leistungsfähige Kamera ist, die sehr saubere Farben produziert und hochempfindlich ist — und das bei einem unglaublich guten Preis/Leistungs-Verhältnis, dabei aber sehr hochqualitativ gestalten kann, erläutert Tukiendorf.
»Wenn man dazu noch günstige Optiken kombinieren kann, die in hoher Qualität daherkommen, wie die neuen Sigma-Optiken«, dann ist aus der Sicht von Tukiendorf die Basis gelegt.
Weitere Fragen sind: Wie gestaltet man Licht, wie viel Personal hat man am Set?
Das hat Auswirkungen auf die Geschwindigkeit, die Personal- und Materialkosten und die Sicherheit. Hier haben aus Sicht von Tukiendorf moderne Technologien wie LED-Technik und Digitalisierung positive Auswirkungen gezeigt.
»Wir bestücken fast alles mit LED-Licht. Hier verwenden wir Astera-Röhren, als Practicals setzen wir Philips-Hue-Lampen ein.
Neben dem DoP sitzt heutzutage ein Oberbeleuchter, der drei iPads vor sich hat — und in der Regel lächelt er«, erklärt Tukiendorf.
»Auf Wunsch des DoPs regelt er die Skypanel von Arri, macht sie heller, dunkler und legt sie in der Farbe dahin, wo man sie sich wünscht. Er regelt die Astera-Röhren, die versteckt oder offensiv im Bild positioniert werden, genauso regelt er die ganzen Practicals. Letztlich ist alles, was wir am Set machen, LED-basiert und per iPad kontrollierbar.«
»An allen Sets, die ich umsetze, gibt es einen Serv Pro.« Serv Pro ist ein Hardware-Streaming-Gerät von Teradek, mit dem bis zu 10 iPhones oder iPads per Video-Feed in HD über WiFi beschickt werden können. »Das heißt, das Kamerabild, das die Regie sieht, sehen auch alle Kollegen. Jeder kann damit auf seinem Device — mit Abstand von den Kollegen — die Bilder der Kamera sehen. Alles ist jederzeit überall hin transparent.«
Das beschleunigt aus Sicht von Jens Ernst Tukiendorf die Abläufe enorm und trägt auch positiv zur Qualität bei, weil Kostüm, Maske, Licht gleich sehen, was Sache ist und getan werden muss — und in Zeiten der Covid-19-Pandemie bringt der Abstand zwischen den Mitarbeitern eben auch Sicherheit.
Podcast: Set-Arbeit, Licht, unter Corona-Bedingungen ab 16:09
Seite 1: Einleitung
Seite 2: Serien-Überblick
Seite 3: Preproduction
Seite 4: Kamera-Auswahl
Seite 5: Objektive
Seite 6: Arbeit am Set
Seite 7: Workflow
Seite 8: Corona, Fazit