Gier nach Weitwinkel
Bei der Mini-Serie »Empires of New York« suchte Alan Jacobsen einen besonderen Look.
Der DoP Alan Jacobsen drehte für CNBC Prime die dokumentarische Mini-Serie »Empires of New York« — und nutzte dabei eine ungewöhnliche Bildgestaltung: Weil er wollte, dass die protzigen Schauplätze in ihrer Gesamtheit wirken können, setzte er in einigen Passagen auf einen extremen Look.
Die Serie porträtiert fünf kapitalistische Ikonen des New York der 1980er Jahre: Ivan Boesky, Leona Helmsley, Rudy Giuliani, John Gotti und Donald Trump. Anhand von Exklusivinterviews, bisher unbekannten Geschichten und auf Basis von geheimen Tonaufnahmen, befasst sich »Empires of New York« mit der unersättlichen Geld- und Besitzgier, Protzerei und dem kulturellen Umbruch dieser Zeit.
In einigen Passagen der Serie verwendete Alan Jacobsen Alexa Minis mit extremen Weitwinkel-Festbrennweiten. Er verwendete Master Primes von Arri, darunter das 16 mm Weitwinkel, und kadrierte die Schauplätze so, dass drei Wände, der Boden und die Decken des protzigen Interieurs dieser Räume auf einen Blick in der Dokumentation festgehalten sind. Darüber hinaus wollte er stets New York im Hintergrund präsent halten und hierfür Wege finden, durch Fenster auf die Stadt zu sehen.
In den Tableaus, die Jacobsen gestalten wollte, hatte er den Wunsch, eine »unsichtbare« Lichtsetzung umzusetzen. Er musste also die Herausforderung meistern, das gesamte Equipment auf engem Raum zu verwenden. Um dieses Problem zu lösen, schuf er ein neues System, bei dem er vor Ort eine tragbare Rahmenkonstruktion umsetzte, um den Raum optimal zu nutzen und die Leuchten und das weitere Equipment bis direkt an den Rand des sehr weitwinkligen Bildausschnitts positionieren zu können.